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Ur. !><». SvmUaMcilagc zur Lüchinchcn Torszcitung. ir. vmnunr um. In öen Tropen. Niinuierwiederschn verlassen. Lassen Sie mich einmal Ihnen mein Herz ansschiitten und geben Sie mir die Hoffnung, daß, nach dem Sie mich gehört haben, Sie mich beklagen, aber nicht tadeln." Das junge Mädchen nickte stumm. „Nicht wahr, Sie glauben mir, wenn ich Ihnen sage, dajz ich ine bis heule die Wahrheit gekannt oder nur geahnt habe?" „Unbedingt, Herr Werner." „Sic glauben mir also und haben von Anfang an geglaubt, das; ich, wenn mein Bruder am Leben sei, ihm ohne zu zögern das Vermögen überlassen würde, welches mir mein Onkel im Glau ben an — Roberts Tod ver macht hat." „Ja, ich habe es so ange nommen." „Sie wissen nicht, ob Sic jetzt.noch so denken sollen? Aber dennoch, mein Entschlich ist der selbe, ich habe keinen Augenblick geschwankt. Sie thuu mir un recht, meine Traurigkeit einem Beweggründe zuzuschrcibcn, der nicht exislirt. Ich habe das Ver mögen nicht begehrt, habe mich wegen der Meinigen, die ja anch die Scinigcn sind, darüber ge freut. Mein Bruder allein hat das Recht darauf, er wird es durch mich erfahren." „Wie, Herr Werner, Ihre Absicht ist . . . ?" „Zu thun, was mein Onkel gethau hätte, wenn er Robert . am Leben gewußt hätte, und nicht diesen Jrrlhum dazu aus- zuuutzcn, mich mit dem zu be reichern, was mir nicht gehört." „Das ist schön, das ist edel von Ihnen, Herr Werner!" sagte Ada, ihm die Hand reichend. erhob sich leise und ging hinaus, ohne daß er cs gewahrte. Ada zögerte zu folgen, sie wartete auf ein Wort von Arthur, das ihre Zweifel verjagte und seine Ehre rettete. Das Schweigen dauerte fort; nun wollte anch sie ihn allein lassen. Die Bewegung, die sic machte, um sich zu entfernen, weckte Arthur aus seinem Brüten. „Fräulein Ada, verlassen Sie mich nicht jetzt," sagte er mit tief traurigem Ton. „Ich habe es einst gewagt, Sie um Ihre Freundschaft zu bitten, wozu ich nicht das geringste Recht hatte; Sie haben mich für sehr unbe scheiden halten müssen, und doch wiesen Sic meine Bitte nicht zurück. Damals war ich für Sie ein Unbekannter, heute wissen Sie, Iver ich bin, und heute appellire ich mehr als je an Ihre Freundschaft, denn ich bin sehr unglücklich. Ich bedarf Ihres Rathes, wenn möglich Ihrer Sympathie, in jedem Fast Ihrer Achtung. Ich werde Sie nicht lange belästigen; die Um stände haben zwischen uns einen uuübcrschrcitbaren Abgrund er richtet; bald werde ich Sie auf Novelle von A. Wendt. tSchlußv WWU er Kampf in seinem Innern, seine wechselnden Gedanken KLW/ spiegelten sich in Arthurs Antlitz wieder und Ada bc- obachtctc ihn traurig. Wo war die cdclmüthigc Un- cigeunützigkeit geblieben, welche Ada so entzückt hatte? Dieser Bruder, welchen er todt glaubte, den er so tief betrauerte, lebte, und er schien unter großer Enttäuschung zu leiden. Frau Smith, weniger romantisch als ihre Tochter, gewahrte auch Ar thurs Niedergeschlagenheit, beur- thcilte sie aber ruhiger. Sic ver kleine Nawtwn' ter A. Gerstel.