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Großenhainer NntcrlMuiO- L Anzchtblatt. Alläsökntt äer Königs KmtsfiaGtinallnscl'uisi, ffes Königs Kmt8gmc!it8 in»! ^'8 Älnitcniss zn Großenhain. Ersckeinen: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Vierteljährliches Abonnement: am Schaller l M., durch den Boten ins Haus 1 M. 25 Pf., durch die Post l M. 25 Pf., durch die Post ins Haus > M. 5u Pf. Druck und Verlag von Herrmann Starke in Großenhain. Verantwortl. Redacteur: Herrmann Starke seu. Inserate für die am Abend auszugebende Nummer werden bis früh 0 Uhr angenommen und Gebühren für solche von auswärts, wenn dies der Einsender nicht anders bestimmt, durch Postnachnahme erhoben. Nr. 122. Dienstag, den 14. October 1884. 72. Jahrgangs Bekanntmachung. Nachdem der Beschluß wegen Einziehung des in westlicher Richtung vom Porschütz- Kmehlencr Eommunicationswege auf der Flurgrenze zwischen Porschütz und Rittergut Baßlitz nach Blatteröleben führenden Fußweges als öffentlichen Weges genehmigt worden ist, wird solches hierdurch zur öffentlichen Kennlniß gebracht. Königliche Anttshauplmannschast Großenhain, am 10. Dctober 1884. von Weissenbach. Tn. Von dem unterzeichneten Amtsgerichte soll den 20. Octvbcr 1884 das dem Handelsmann Ernst Wilhelm Lanzsch hier zugehörige Hausgrundstück Nr. 46 des Brandkatasters, Folium 45 des Grund- und 8 ypolhekenbuchs für Großenhain, welches Grundstück am 30. Juli 1884 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 2000 M. gewürdert worden ist, nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle aushängeuden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Großenhain, am 2. August 1884. Königlich Sächsisches Amtsgericht. «Kstler. Iw. Brunner, Nef. BekonnimochnttZ. Die Handelsgesellschaft Hönicke Thiele hier beabsichtigt auf dem den Herren Friedrich Eonrad Hönicke und Anton Georg Thiele gehörigen, an der Augustus Allee gelegenen Grundstücke Folium 3 des Grund und Hypothekenbuchs für die hiesige Stadt, vormals Zschieschener GerichtS-Antheiles, sowie dir. 676 des Brandversicheruugs EatasterS und dir. 406 des Flurbuchs für die hiesige Stadt ein Lohestampfwerk zu errichten. In Gemäßheit 8 17 der Reichs-Gewerbeordnung vom 21. Juni 1869 wird dies mit der Aufforderung bekannt gemacht, etwaige Einwendungen gegen diese neue Anlage binnen 14 Tagen bei uns anzubringen. Diese Frist nimmt ihren Anfang mit Ablauf des Tageö, an welchem das diese Be kanntmachung enthaltende Blatt ansgegeben worden, und ist für alle nicht auf privat rechtlichen Titeln beruhende Einwendungen ausschlnßend. Die zur Beurtheilung der Anlage eingereichlen Unterlagen können von den Bethei- ligten an RathökanzleisteUe eingesehen werden. Großenhain, am 11. October 1884. Dev Stadtrath. Herrmann. Bekanntmachung, öle Ncichslügsivahl betreffend. Für die auf den 28. October d. I. anberaunue Reicbstagswahl, insonderheit der Wahl eines Abgeordneten des 7. Wahlkreises im Königreich Sachsen zum Reichstage, sind die Wahlbezirke hiesiger Stadt, wie bereits früher, in nachstehender Weise abgetheilt und für dieselben die dabei aufgeführten Wahlvorsteher und Stellvertreter derselben, sowie die dabei ebenfalls angegebenen Wahllocale bestimmt worden: I. Wahlbezirk. Meitzner Viertel mit Vorstadt. Eat.-Nr. 1—85 und 391 — 495. Wahlvorsteher: Herr Bürgermeister Herrmann. Stellvertreter: Herr Stadtrath Naundorf. Wahllocal: Expedition des Standesamts, RathhauS I. Etage. II. Wahlbezirk. Wildenhainer Viertel mit Vorstadt. Eat.-Nr. 86—187 und 496 — 560. Wahlvorsteher: Herr Stadtrath Kegel. Stellvertreter: Herr Sladtralh Pretzprich. Wahllocal: Vorzimmer des Stadtveroidnetensaales, Rathhaus II. Etage. III. Wahlbezirk. Naundorfer Viertel mit Vorstadt. Eat.-Nr. 188—291 und 561 — 675. Wahlvorsteher: Herr Stadtrath Vogel. Stellvertreter: Herr Sladtralh Weber. Wahllocal: Reservirtes Parterrezimmer des Rathskellers, Eingang von der Apothekergasse. IV. Wahlbezirk. Dresdner Viertel mit Vorstadt. Eal.-Nr. 2'92 — 390 und 676—725. Wahlvorsteher: Herr Stadralh Kämpfe. Stellvertreter: Herr Stadtrath Kohlase. Wahllocal: Expedition des Sladtraths Vogel. Rathhaus l. Etage, neben dem Standesamte. Die Wahlhandlung selbst beginnt am 28. October 1884 Vormittags 10 Uhr und endet desselben Tags Nachmittags 6 Uhr. Ein jeder Stimmberechtigte hat in dem Wahlbezirke abznstimmen, in welchem er seine Wohnung zur Zeit seiner Eintragung in die Wählerlisten gehabt hat. Bei Abgabe des Stimmzettels, welche persönlich zu erfolgen hat, wolle jeder Wähler neben seinem Namen auch die betr. Hausnummer angeben, um dadurch allen Aufenthalt beim drachschlagen in der Liste zu beseitigen. Von der Vertheilung gedruckter Stimmzettel wird auch diesmal abgesehen werden, die Wahler werden aber hierbei aufmerksam gemacht, daß nach § 19 des zur Ausführung des Wahlgesetzes für den Reichstag des Norddeutschen Bundes vom 31. Mai 1869 er lassenen Reglements vom 28. Mai 1870 ungültig sind: 1) Stimmzettel, welche nicht von Weitzem Papier, oder welche mit einem äußeren Kennzeichen versehen sind; 2) Stimmzettel, welche keinen oder keinen lesbaren Namen enthalten; 3- Stimmzettel, aus welchen die Person des Gewählten nicht unzweifelhaft zu erkennen ist; 4) Stimmzettel, auf welchen mehr als Ein Name oder der Name einer nicht wählbaren Person verzeichnet ist; 5) Stimmzettel, welche einen Protest oder Vorbehalt enthalten. Auch müssen nach tz 15 des Reglements die Stimmzettel dergestalt zusammengefaltet sein, daß der auf ihnen verzeichnete Name verdeckt ist. Großenhain, am 13. October 1884. Dtk Stadtrath. Vogel, Stdtr. Fuhren Berdingnng. Die Anfuhre von ungefähr 4.50 Raummetern Stratzensteineu aus dem Scassaer, 250 „ „ aus dem Dallwitzer und 200 ,, Pflastersteinen aus demselben Bruche soll Dienstag, den 14. October 1884, Vorm. 11 Uhr, in dem in der ll. Etage des RathhauseS gelegenen Deputations-Zimmer unter den vor her bekannt zu macheuden Bedingungen und mit Vorbehalt der Auswahl unter den Be werbern an den Mindestsordernden verdungen werden. Großenhain, am 10. October 1884. Dtk Stadtrath. Herrmann. Bekanntmachung. Dienstag, den 14. October 1884, ist das unterzeichnete Standesamt geschlossen. Großenhain, am 10. October 1884. Das Königt. Standesamt. Vogel. Brennholz - Äuction. Montag den 20. und Dienstag den 21. October 1884 von Vormittags 9 Uhr an sollen folgende im Weitziger Forstreviere aufbereitete Hölzer, als: Montag, den 20. October n. v., im Gasthofe zu Weißig a. R.: 104 Raummeter harte und weiche Brenuknüppel, l - . 8S „ w-ich- Acfte, , "»i-lu P-nM- Raschütz, 270 Raummeter weiche Stöcke, auf dem Schlage in Abtheilung 9, Hirschlachenwiese. Dienstag, den 21. October n. r., im Gasthofe zu Schönfeld: 15 Raummeter harte Vreunknüppel, t 00 „ weiche ,, l einzeln auf den Parzellen Kienhaide undZ 1 „ harte Aeste, l Wüstlinge, 00 „ Weiche ,, ' 20 „ ,, Stöcke, auf dem Schlage in Abtheilung 54, einzeln und particenweise gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Anction bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden versteigert werden. Wer die zu versteigernden Hölzer vorher besehen will, hat sich an den unter zeichneten Revierverwalter zu wenden oder auch ohne Weiteres in die genannten Wald orte zn begeben. Königliche Forstrevierverwaltung Weitzig a. N., den 3. October 1884. v. Hopffgarten. politische Hl Echan. Anfangs dieses .MonatS haben in Weimar ver schiedene GemeinnützigkeitS - Versammlungen stattgcfunden, deren Reigen der Deutsche Sparkas s e ntag eröffnete. Man gelangte dabei zwar nicht zur Bildung eines förm lichen deutschen Sparkassen-Verbandes, bescilloß aber, die vorhandenen vier landschaftlichen Sparkassen - Verbände, welche im Königreich Sachsen, in Rheinland-Westfalen, in der Mark Brandenburg und in Oberschlesien bestehen, ferner die einzelnen beigetretenen oder noch beilretenten Spar kassen und endlich auck Sparkassenfreunde, wie sie zuerst eigentlich den Ruf der Vereinigung durch ganz Deutschland haben ausgehen lassen, zu einer alljährlichen Wander Ver sammlung mit wachsamer, thatkräftiger Spitze zu verbinden. Neber die Nebertragbarkeit der Einlagen auf andere Spar kassen kam man zu keinem endgiltigen Beschluß, doch dürfen die cntgegenstchenden Bedenken als überwunden gelten. Die von dem Regierungsrarh deoscher empfohlene Begren zung der Einlagen nach oben hin stieß auf mehrfache Bedenken, noch weniger hätte die Betheiligung der Sparer am Reingewinn die Mehrheit gesunden, wäre sie bei der erschöpften Zeit überhaupt noch zu erörtern gewesen. Eine vorgelegte Statistik der Deutschen Pfennig-Sparkassen, welche 336 Kassen mit 1300000 Mark Einlagen umfaßte, ergab ernen für die Neuheit der Einrichtung glänzenden Erfolg, der um so erfreulicher erscheint, wenn man sich klar macht, was der Anfang bei dem Sparen bedeutet. An den Sparkaffenlag schloß sich die Versammlung deutscher A r m enpfleger, deren Verhandlungen diesmal besonders der Kinderfürsorge galten. Die Berichte über die Ferien colonien und die Kinderheilstätten in See- nnd Soot-Bädern sanden allgemeine Zustimmung. Weniger unangefochten btreben Forderungen, welche sich aus die Ausdehnung der Zwangspslege Verwahrloster aus die noch nicht bestraften oder strafbar gewordenen Kinder dieser Gruppe bezogen. Man beschloß, im nächsten Jahre daraus näher zurückzu kommen, ebenso wie auf die Krippen, die von geistlicher Seite gegen einen scharfen Angriff in Schutz genommen wurden. An diese Männercougresfe schloß sich in dieser Woche der Verbandstag der Frauen-Bildungs- und Erwerbsvereine. Es wurde auf demselben beschlossen, die Dauer des Verbandstags zn beschränken, die Tages ordnung in Bezug auf die Zahl der Vorträge etwas zu vereinfachen, dafür aber Sorge zu tragen, daß die Vorträge möglichst brennende Tageüfragen behandeln. Die Geschäfts führung wurde abermals dem Berliner Lette-Verein über tragen. In der öffentlichen Versammlung ward über Feier- abeudhäuser für Lehrerinnen, wie ein solches in Berlin be reits besteht, gesprochen, ferner über Begründung eines nationalen Vereins zum Schutz der weiblich dienenden Jugend, über die zu erstrebenre Einführung der weiblichen Aerzte in Deutschland nnd über die Schicksale des Berliner Hausfrauen Vereins. Der Eifer, mit welchem die deutschen Regierungen sich der Socialreform widmen, ist ebenso erfreulich, wie die wachsende Theilnahme der Bevölkerung an diesem umfäng lichen Werk. Indessen läßt sich nicht übersehen, daß der großartige Verwaltungöapparat, den die neuen social reformatorischen Gesetze nöthig machen, auch neue Geld opfer erheischen wird. Zunächst kommt schon der Umstand in Geltung, daß der Staat selbst zu den großen Arbeit gebern gehört und besonders durch die StaatSeisenbahneu