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— Nr. 80 sich aus durch Solididät, Ruhe, Kenntnisse und nautische Erfahrung. Daß die Handelsmarine in Kriegszeiten das Personal der Kriegsflotte durch eine berufsgeübte Seewehr ergänzt, die denselben trefflichen Ruf genießt wie die Land wehr, ist ebenso bekannt, als daß überschüssige Kräfte der Marine auch in der Handelsflotte gern Aufnahme finden. Die Ueberführung der chinesischen Kriegsschiffe, welche auf deutschen Rheden gebaut wurden, zeigte, daß man im fernsten AuSlande unsere Seeleute hochschätzt. Die Förderung der Marine steht im Zusammenhänge mit der größeren kräftigeren transatlantischen Politik, und das erklärt nicht nur die Be deutung derselben, sondern auch die innige Theilnahme des Volkes für das Aufblühen der deutschen Schifffahrt im All gemeinen. In der benachbarten österreichischen Monarchie setzt sich der Kampf der Nationalitäten noch immer fort, wobei auf beiden Seiten manche Uebertreibung unterläuft. Die Wahlen in Mähren, welche in den letzten Tagen vollzogen wurden, boten den Czecken wie den Deutschnationalen Gelegenheit, sich zu messen. Wiederholt taucht dabei von Seiten der letzteren die in der Allgemeinheit wohl kaum begründete Behauptung auf, daß die Regierung das c^echische Element begünstige. Für die Regierungsbeamten dürfte wohl nur die mehr oder minder schroffe Oppositionsstellung des Wahl candidaten maßgebend gewesen sein. Die jetzt in Wien abgehaltenen Wählerversammlungen verliefen ebenfalls sehr stürmisch, was umsomehr zu beklagen ist, weil neben den nationalen Zwistigkeiten auch noch der confessionelle Hader und die anarchistische Wühlerei sich in peinlichster Weise fühlbar machen. Uebrigens wird in Wien das Ausnahme gericht sich in kurzer Zeit wieder mit einem HochverrathS- proceß gegen die Anarchisten zu befassen haben, welche im Besitz von Sprengbomben und Dynamit betroffen wurden. Die italienische Kammer hat am 2. d. M. die Sommerferien angetreten. Der Gesundheitszustand im gan zen Königreiche ist vorzüglich, trotzdem die Gefahr einer Einschleppung der in Südfrankreich seit dem 15. Juni auS- gebrochenen Cholera-Epidemie ziemlich nahe lag. Die unter dem freisinnigen Ministerium Fröre-Orban abgebrochenen Beziehungen Belgiens zu dem Balkan sollen schon in den nächsten Tagen wieder angeknüpst wer den. Die belgischen Ultramontauen suchen die ihnen zu gefallene Herrschaft möglichst ausznbeuten. Unter einem Ministerium Malon müssen natürlich alle liberalen Er rungenschaften auf dem Gebiete des Kirchen- und Schul wesens vollständig verloren gehen. Die belgischen Klerikalen gehen aber noch weiter, da sie an ein Abkommen mit Holland denken, welches nach dem Tode des dortigen Monarchen, des Königs Wilhelm III., beide ehemals vereinigte Länder- Wieder durch eine Art Personalunion znsammenbrächte. Es giebt in den Niederlanden klerikale Gesinnungsgenossen ge nug, die für ähnliche Projecte zu gewinnen sind. Die französische Kammer hat die Vorlage betreffs der Verfassungsrevision angenommen, die man bis Mitte Juli durchzuführen hofft, wenn der Senat keinen Strich durch die Rechnung macht. Das Land hat täglich nene Aufregungen; man denke nur an die Nachricht von dem Ueberfalle in Tonkin, an die egyptische Conferenz und an die Cholera. Das Genie Ferry's zeigt sich dabei von der glänzendsten Seite, da mancher andere Staatsman bei sol chen Unfällen die Ruhe verlieren würde. Um Frankreichs Interessen in London kräftig zu wahren, ließ Ferry den französischen Botschafter Waddington nach Paris kommen und ertheilte ihm mündlich neue Weisungen. — Unzufrieden mit der Fahrlässigkeit der südfranzösischen Behörden und ohne Vertrauen zu dem französischen Chemiker Pasteur, der den Hundswuth-Bacillus entdeckt haben wollte, erbat sich der leitende französische Staatsmann den Beirath des deutschen Fachmannes, Geh. Rath Koch, der jetzt seine in Indien und Egypten gemachten Erfahrungen in Toulon und Marseille praktisch verwerthen soll. — Den treulosen Chi nesen läßt Ferry durch den Gesandten Patenotre in Peking ein Ultimatum stellen, das durch eine Flottenbewegnng des Admirals Conrbet Nachdruck erhalten wird. In Tonkin selbst macht für jetzt die tropische Hitze ein Verrücken des Generals Negrier gegen Langson unmöglich. Die von der englischen Regierung so mühevoll zu Staude gebrachte egyptische Conferenz ist noch nicht voll zählig beschickt, cö fehlen noch die finanziellen Beiräthe von Italien, Rußland und aus der Türkei. Man prophezeit schwere Kämpfe nnd eine lange Dauer dieses internationa len CongresseS. Inzwischen ist der englischen Regierling aus Egypten eine nene Hiobspost zugegaugen, da 12,000 Aufständische Debbah eingenommen und Garnison und Einwohner, an 3000 Menschen, niedergemetzelt haben sollen. Der durch die Nachgiebigkeit des Königs Oskar erruu- gene Sieg der norwegischen Radiculen scheint nicht ohne Rückwirkung auf Schweden zu bleiben, wo die Wahlen zur zweiten Kammer des Reichsrathes vor der Thure stehen. Das auch in Schweden vorhandene demo kratische Element wird nicht unterlassen, den Sieg der nor wegischen Parteigenossen nach Kräften anszubeuten. Wie günstig die Chancen des Radicalismus im skandinavischen Norden übrigens sind, zeigt beiläufig ein Blick anf die Parteiverhättuisse der dänischen Hauptstadt, wo die Radi- calen und Sozialdemokraten neuerdings die überwiegende Mehrheit im Volksthing errangen. Rußland verlor in den letzten Tagen seinen groß artigsten Schlachtenlenker durch das in Bad Soden erfolgte Hinscheiden des Generals Ed. Iwanowitsch Totleben. Derselbe wurde 1818 in Mitau geboren, widmete sich früh der militärischen Laufbahn, avancirte im Kaukasus bis 1853 zum Obcrstlieuteuant. Die von ihm im Krimkriege geführte Verlheidiguug Sebastopols wurde allgemein be wundert. Im letzten türkischen Kriege leitete er die Be lagerung von Plcwua und wurde nach dem Falle desselben vom Zaren in den Grafcustand erhoben. Nach dem Kriege fungirle er als Gouverneur von Odessa und von Wilna, erfahr aber, trotz seiner hohen Verdienste um das russische Heerwesen, seiner deutschen Abkunft wegen, viele Anfein dungen durch die fanatischen Stockrussen. Großenhainer Unterhaltung-- und Änzelgeblatt. Fünf australische Colonien erklärten der britischen Regierung ihre Bereitwilligkeit, 15,000 Pfund Sterling zu den Kosten einer eventuellen Besitzergreifung von Inseln des australischen Archipels beizutragen. Augenscheinlich ist in diesem Falle der Eifer der australischen Colonien, keine deutschen oder französischen Nachbarn zu bekommen, nock- größer, als der des englischen Mutterlandes, seinen über seeischen Besitz zu vermehre«. Das ist begreiflich, da wahrscheinlich Australien in nicht allzulanger Zeit seine Selbstständigkeit erlangen dürste. Die überaus kraftvolle, gesunde Eigenart der in diesem Welttheile sich bildenden australisch-europäischen Race läßt dies mit Bestimmtheit erwarten. In diesem Falle würden nicht die Engländer, sondern „die vereinigten Staaten von Australien" die Un bequemlichkeit der Nachbarschaft in einem Gebiete, welches geographisch zu Europa gehört, zu tragen haben. Man könnte aus dem Vorhandensein eines solchen Strebens, sich für die künftige Zeit der Unabhängigkeit schon jetzt die günstigsten Bedingungen zu schaffen, auf die sich vorberei tende Selbstständigkeit jenes kolossalen Jnselgebietes schließen. Es ringt sich hierbei offenbar ein junges Staatswesen empor, welches dereinst eine bedeutungsvolle Stellung unter den Mächten einnehmen wird. Um so wichtiger wäre die Einrichtung einer dauernden und regelmäßigen deutschen Postdampferverbindung nach Australien, bevor sich die dor tige staatliche Umwandlung vollzieht. TagesnachrichllM. Sachsen. Ihre Majestät die Königin und Ihre königl. Hoheit die verw. Frau Herzogin von Genua beehrten am 4. Juli Mittags die Ausstellung von Kunstwerken aus Privatbesitz im Orangeriegebäude an der Herzogin Garten mit einem Besuche und war Ihre Majestät über die reiche Ausstellung sehr angenehm überrascht. Dem Staatsminister Frhru. v. Könneritz ist von Seiner Majestät dem Kaiser von Oesterreich der Orden der Eisernen Krone l. Kiasse verliehen worden. Der königl. preußische Gesandte in Dresden, Graf v. Dönhoff, hat infolge interimistischer Berufung in das auswärtige Amc des deutschen Reiches Dresden verlassen; für die Dauer seiner Abwesenheit wird der LegatiouSsecretär Graf v. Waldenburg als interimistischer Geschäftsträger die königl. preußische Gesandtschaft letten. Die Dresdner Innungen und Handwerker-Vereins brach ten am Freitag Abend dem geh. Hofrath Ackermann ans Anlaß seiner thatkräftigen und ersprießlichen Vertretung des Handwerkerstandes im deutschen Reichstage einen glänzenden Fackel- und Lampionzug, dessen Theilnehmer sich anf cirea 1600 Mann bezifferten. Der Gefeierte dankte mit herz lichen Worten und brachte schließlich auf die Dresdner Innungen und das deutsche Handwerk ein dreimaliges Hoch aus, welches alle Anwesenden enthusiastisch anfnahmem Am Elbufer in Dresden, unterhalb des vormaligen MilitärlazarethS, wurden am Sonnabend die Leichen zweier mittelst einer um den Leib geschlungenen Schnur mit ein ander verbundenen weiblichen Personen aus dem Wasser- gezogen und polizeilich aufgehoben. Erkannt wurde in ihnen eine in Antonstadt wohnl-uft gewesene, seit Dienstag aber verschwundene 56 jährige Witwe W. mit ihrer 24 jährigen Tochter; Beide halten schon seit einiger Zeit ein gestörtes Wesen gezeigt. — Am Freitag Vormittag ist cin an der Elbe beschäftigter Arbeiter plötzlich anscheinend am Sonnen stich erkrankt und mittelst Siechkorbes dem Dresdner Stadt- kranlenhause zugesührt worden. — Der am 30. Jmn von der Seite seines Bruders verschwundene Knabe aus Coschütz hatte sich nach Dittersbach begeben. Der Rittergutsbesitzer Oehmichen anf Choren, welcher bereits am 30. October 1874 sein 25jähriges Jnbilänm als Landtagsabgeordneter feierte und dem Landtage noch jetzt angchörte, auch von 1867 bis 1876 Mitglied des Reichstages war, ist auf der Rückfahrt von Gastein am Freitag Vormittag in Freiberg, wo sein Geschirr zur Ab holung bereit stand, im Coupö vom Schlag tödtlich getroffen aufgefunren worden. Schon in Reichenbach hatte ihm das Umsteigen sichtbar viel Schmerzen gemacht. Drei elfjährige Knaben aus Leipzig, welche au einer- verbotenen Stelle in der sogen, alte« Elfter gebadet, sind am 2. Juli Mittags ertrunken. Ein in Cbemnitz conkitiomrender Kaufmann miethete am Dienstag Abend bei ei-nem Goudelbesitzer am Schloß teiche eine Gondel nnd fuhr damit über de« Teich. Vom User sah man noch, wie der Herr mit dem Ruder die Tiefe des Wassers maß, und einige Zeit darauf trieb die Gondel führerlos auf dem Wasser; nur cin schwarzer Filzhnt und ei« Regenschirm lagen «och i« dem Fahrzeuge. I« der Mulde zu Grimma ertrank am 2. Juli ein Soldat des dorligen Husarenregiments. Wie man erzählt, ritt er Pferde in die Schwemme, verließ aber die bezeich nete Grenze, gerieth in größere Strömung und versank im Wasser; die Pferde rettete« sich. Bezüglich der Erschießung eines Jagdpachters durch einen Forsteleve« wird ans Olbernhau Folgendes berichtet: Am Dienstag früh '/20 Uhr ist aus dem Ltaatsforstreviere der Nagelschmied Fran; aus Rübenau vou dem Forstcleven Schmidt erschossen worden. S. hatte sich zur Ausübung des Forst- und Jagdschutzes nahe der Grenze, an einem Waldwege, angestellt, und F. kam, dem S. natürlich un bekannt, auf diesen: Wege mit schußfertigem Gewehr auf S. zu. Als Letzterer nun rief: „Halt, wer da?" schlug F. das Gewehr auf S. an, aber «och ehe der Schuß er folgte, feuerte der raschere V. F. ist nach dem Schuß bis in das nächste Haus Rüdenaus gegangen und eine Stunde später dort verstorben. Am Mittwoch gegen 12 Uhr Mittags entlud sich etwa eine Stunde oberhalb Hammerbrücke bei Falkenstein ein Wolkenbruch. Infolge dessen stieg in der Mulde das Wasser zu solcher Höhe, wie es seit 1858 nickt der Fall war. Die angrenzenden Mühlen wurden vollständig unter Wasser ge setzt, bei einer Schneidemühle das Wehr ganz weggeriffen, Felder und Wiesen überfluthet und versandet; das Vieh mußte zu seiner Sicherheit aus den Ställen entfernt werden. Seit* 2. Einen Knaben von 12 Jahren, der auf einem an der'Mulde liegenden Hügel eingeschlafen war, überraschte das Wasser so, daß er drei Stunden während der immer wachsenden Fluth in Todesangst ausharren mußte, bis man ihm end lich Hilfe bringen konnte. Oberhalb Crimmitschau ist bei dem Gewitter am 3. d. eine Wasserhose niedergegangen und infolge dessen die Pleiße rapid gestiegen; auch war das Gewitter mit Schloßenwetter verbunden. In Frankenhausen schlug der Blitz in zwei Gehöfte und zündete. Zur Feier des Jubiläums der Sckützengiloe zu Wald heim wollte man am 2. d. ein großes Feuerwerk abbrennen; die Bahnverwaltung legte aber ein Veto ein. Es war nämlich ein Collo angelangt mit der Declaration „Theater- Garderobe"; die Bahnverwaltung hegte jedoch Verdacht und ließ im Beisein der Adressaten die in Frage stehende Sendung öffnen, wobei Feuerwerkskörper zum Vorschein kamen. Die Betreffenden sind wegen nicht erlaubter Be förderung feuergefährlicher Gegenstände durch die Bahn mit 1056 Mark Strafe belegt worden. Das in dem Wäldchen bei Roßbach aufgetretene Jnsect, das erst für den Borkenkäfer gehalten wurde, hat sich als der Kiefermarkkäfer, ein fast unschädliches Thier, entpuppt. Deutsches Reich. Der BundeSrath wird, wie es heißt, die Beschlußfassung über die von: Reichstage an genommenen Anträge Ackermann und Windthorst bis zum Herbst vertagen. Der Zollanschluß Bremens dürfte den letzten Bcrathnngsgegenstand bilden. Die Reise des deutschen Generalstabes unter Führung des Generalfcldmarschalls Grafen v. Moltke wird am 20. August in der Umgebung von Freiburg i. B. beginnen und jedenfalls in nordwestlicher Richtung «ach Württemberg fortgesetzt werden. In der preußischen Armee werden während der bevor stehenden Herbstwaffenübungen zum ersten Male die zum Markiren des Gegners verwendeten Truppen mit weiß leinenen Helmüberzügen ausgezeichnet werden. Das bayrische Kriegs-Ministerium hat dieselbe Anordnung auch für die bayersche Armee getroffen. Cin bedeutungsvolles Ereigniß für das ganze Krieger- vereinSwesen hat sich am Freilag in Berlin vollzogen. In einer Delegirtcuversammlung traten nämlich dem deutschen Kriegerbunde, der bereits 2099 Vereine mit 157,721 Mit gliedern zählte, einige preußische Provinzialverbände mit 400 Vereinen und 75,43l Mitgliedern bei, so daß derselbe nunmehr eine Stärke von 2499 Vereinen mit 233,152 Mit glieder« hat. Dieser festgefügte Bund constttuirte sich sodann mit einigen Landesverbänden als „Deutscker Reichskrieger verband" in der Hoffnung, daß demselben später auch die Landeskriegerverbäude in Bayern, Sachsen und Württemberg zutrete« und Se. Majestät der Kaiser alsdann das Pro- tectorat über den Verband übernehmen werde. Schweiz. Die Regierung hat ihren Gesandten in Rom beauftragt, gegen die Verfügung zn reclamireu, daß von Deutschland nach Italien auf der Gotthardbahn transitirende Personenwagen an der italienischen Grenze der Cholera wegen znrückgehalte« werden. Italien. Der Senat ist an: 5. Jul: wieder znsammen- getrete«. — Das Gerücht von den: Vorkommen eines Cholerafalles in Livorno bestätigt sich nickt. Frankreich. Die vor: der Deputirtenkammer genehmigte VerfassnngSrevisionsoorlage sollte am 5. Juli im Senate eingebrachl werde«. Ans Schanghai wird berichtet, Li - Hnng - Chang, der Vicekönig vou Petscheli, welcher den Vertrag von Trensin mit Frankreick abgeschlossen hat, sei abgesetzt worden. — Der von Berlin in Paris eingetroffene Gesandte Li-Fong- Pao hatte am Freitag eine Unterredung mit dem Minister präsidenten Ferry und soll demselben beruhigende Erklärungen gegeben Haber:. (Nach einer Meldung der „Times" drängt eine einflußreiche Partei iu Chirra zum Kriege.) In Marseille sind im Lanfe des 5. Jul: neuu Cholera- Todesfälle vorgekommeu, während in Toulon in den letzte« 24 Stunden elf Personen au der Cholera starkem Dem am Freitag iu Toulon emgetrosfeuen Geh. Rath Ur. Koch ans V.rlin, der auf dem Bahnhofe von dem ihm während seines dortigen Aufenthalts beigegebenen Marinearzt Ronvier empfange« wurde, ist seitens der Behörde ein besonderes ArbUtszimmer zur Verfügung gestellt, sowie alles zu seinem Studium und zur Berichterstattung erforderliche Material zugänglich gemacht worcen. Holland. In der zweiten Kammer gab am Freitag die Regierung die Erklärung ab, daß das Gesetz über die Regentschaft in Kurzen: im Ministerrathe erörtert werden würde; der König habe seine« Willen bereits ausgesprochen. Wahrscheinlich im Monat August würden die Kammer« einberufe« werden, um in gemeinsamen Sitzungen dieses Gesetz zu berathen. Auch liege eine beschränkte Verfassungs- Revision in der Absicht der Negierung. — Am 3. Juli wurde vou der Kammer der Gesetzentwurf, betreffend eine Anleihe von 60 Millionen Francs, genehmigt. Portugal. Die Kammerwahlen haben folgendes Re sultat ergeben: 138 Ministerielle, 30 Oppositionelle. Auf Madeira Haber: zwischen den Regiernngsanhängern und den Republikanern blutige Wahlkämpfe stattgehabt, wobei letztere unterläge,: und sieben Personen ums Leben kamen. Norwegen. Aus Christiauia werde:: wettere Zeichen der Aussöhnung zwischen Regierung und Storthmg gemeldet. Letztere hat dem Kronprinzen eine jährliche Apanage von 80,0000 Kronen bewilligt, während andererseits der König dem früheren Storthingsbeschluß, wonach das Stimmrecht für die Storthingswahlen erweitert werken soll, nunmehr Sanction ertheilte. Egypten. Von Kairo aus dementirt man die 'Nach richt, daß die Stadt Debbah vor: der: Aufständischen besetzt und hierbei ein allgemeines Massaere ungerichtet worden sei. Dergleichen officiöse Dementis aus der egyptische« Hauptstadt haben aber fast allen Credit eingebüßl. Amerika. Der Senat der Vereinigten Staaten hat die Ernennung des Cougreßmitglredes John Kassen zum Gesandten in Berlin bestätigt.