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Großenhayner wöchentliches Unterhaltungsblatt auf das Jahr 1812. 48b-s Stück. Novell e. e Folgende höchst tragische Begebenheit, die sich im August d. I. in der Nähe von Darmstadt zu getragen hat, fesselt jetzt die allgemeine Auf merksamkeit, und da sie, besonders in psycholo gischer und moralischer Hinsicht, viel Interesse hat, und bekannt zu werden verdient, so theile ich sie hier meinen Lesern aus der allgemei nen Wettchronik (6. H.A. St.) mit. Louise H**, ein durch äußere und innere Anmuth höchst interessantes Mädchen, kaum siebzehn Jahre alt, war aus einer Pension nach W**, wo ihr Vater Prediger war, zurückge kehrt. Mit erzwungener Heiterkeit empfing sie ihr alter Vater, und erzählte ihr nach langen, sie schrecklich marternden Vorbereitungen , -aß ihr vierzehnjähriger Bruder schon währm eines Jahres an einer, ihr bisher verheimlichten, tödtlichen Krankheit darnieder läge; alle Aerzt^ hätten erklärt, daß nur ein Wunder ihn retten