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85, 12 April 1905. Nichtamtlicher Teil. 3543 E. Fritze, H. Gerber, Wahlström L Widstrand, Gleerup A.-G., »Ljus-, Wilh. Bille und Albert Bonnier. Der Katalog wurde in einer Auflage von 10 500 Exemplaren gedruckt. Der Druck ist gut und rein; doch wäre besseres Papier wünschenswert. Schoener. Kleine Mitteilungen. Schiller-Ausstellung. — Die Redaktion des Bl. empfing folgendes zur Veröffentlichung: In den Festsälen des Rathauses zu Berlin findet am 9. Mai eine große Schillerfeier statt, mit der im Bibliotheksaal des Rathauses von Berlin eine Schiller-Aus st ellung unter Leitung des »Giordano-Bruno-Bundes. und unter Obhut der Bibliotheksverwaltung des Magistrats von Berlin, so wie unter repräsentierender Aufsicht hervorragender Schrift stellerinnen und Dichterinnen der Reichshauptstadt verbunden sein wird. Die Unterzeichnete Leitung bittet p. p. Verlagshandlungen, alte und neue Ausgaben von Werken Schillers, Prachtwerke von Texten Schillers zur Ausstellung einzusenden, da eventuell Be stellungen auf solche vermittelt werden können. Die Schiller-Archive und Erinnerungsstätten Schillers werden gebeten, soweit Originale von Schiller-Manuskripten und Schiller- Reliquien nicht aus der Hand gegeben werden können, photogra phische und sonstige Reproduktionen der Ausstellung in Berlin zur Verfügung zu stellen. Ebenso werden die Besitzer von Bildern Schillers und seiner Familienangehörigen gebeten, diejenigen Stücke, die nicht selbst zeichneten Stellen aufgeben zu wollen. Handzeichnungen und Bilder namhafter Künstler zu Werken Schillers werden unter jeder Garantie ausgestellt und sind sehr erwünscht. Die Musikalien-Verlagsanstalten werden höflich ersucht, Kom positionen deutscher Tonkünstler zu Schillerschen Texten zur Aus stellung einzusendcn. Besitzer von Handschriften, Reliquien, Andenken an Schiller wollen gütig ihre Einsendungen an die Verwaltung der Rathaus-Bibliothek zu Berlin richten, wo sie unter amt lichem Verschluß bewahrt und nach der Feier zurückgestellt werden- Schiller - Medaillen , Plaketten und kunstgewerbliche Gegen stände mit Schiller-Erinnerungen werden gleichfalls ausgestellt und zur Auslage gebracht. Alle Originale von Handschriften, Reliquien und Bildern werden bis zum 5. Mai 1905 an die Verwaltung der Rat' Haus-Bibliothek zu Berlin erbeten. Alle Reproduktionen und Vervielfältigungen bittet man zu richten an das »Geschäftsamt des Giordano-Bruno- Bundes« (Verlag Renaissance, Schmargendorf b. Berlin, Hclgoland- straße 1) gleichfalls bis zum 5. Mai 1905. Reliquien angelegentlich ersucht, vertrauensvoll einzusenden, da der würdigste Ausstellungsraum durch den Magistrat der Stadt Berlin zur Verfügung gestellt ist. — Der Ausschuß der Schiller-Feier in den Festsälen des Rathauses zu Berlin Giordano-Bruno-Bund. Der erste Vorsitzende (gez.) Wolfgang Kirchbach. Zuschriften und Auskünfte: Groß-Lichterfelde b. Berlin Chausseestr. 56 p. FortgesetztesZuspätkommendesHandlungsgehilfen. — Einem Handlungsgehilfen, der in Hamburg in Stellung 1905 der Gehilfe an sieben Tagen sich wieder um regelmäßig je eine halbe Stunde verspätete, wurde er nach voraufgegangener erneuter Warnung sofort entlassen. Er ^verklagte die Firnm ^ auf jedoch nicht gelten, sondern wies den Gehilfen mit seiner Klage kostenpflichtig ab, denn Kläger habe sich der beharrlichen Ver weigerung seiner Dienstverpflichtungen schuldig gemacht. Ob des Morgens viel oder wenig zu tun gewesen sei, sei gleichgültig. Wenn der Prinzipal das rechtzeitige Erscheinen des Gehilfen ver lange, so müsse dieser dem Verlangen entsprechen. (Neue Hamburger Zeitung.) Post. (Aufdruck von österreichischen Zeitungs- frankomarken zu 2 Heller.) — Vom 10. April d. I. ange fangen, übernimmt in Oesterreich die Postoerwaltung den Aufdruck von Zeitungsfrankomarken zu 2 Heller auf Briefumschlägen, Streif bändern und Adreßzetteln. Das den Formularen aufgedruckte Wertzeichen meist das Markcnbild der Zeitungsfrankomarken zu 2 Heller in grüner Farbe auf. (Wiener Zeitung.) Aus st ellung von Original-Zeichnungen für die »Fliegenden Blätter«. (Vgl. Nr. 75 d. Bl.) — Die Aus stellung von 500 Original-Zeichnungen zu Illustrationen der »Fliegenden Blätter« bei P. H. Beper L Sohn in Leipzig (Schulstraße 8), bleibt nur noch diese Woche zu sehen. Sie enthält eine sorgfältige Auswahl des besten, was Oberländer, Harburger, E. und N. Reinicke, Stuck, Sattler, Marold, Fr. Stahl, Hengeler, Graetz, Schlittgen, H. Vogel u. a. m. seit langen Jahren für die »Fliegenden Blätter« geschaffen haben. Außerdem sind neue fran zösische Radierungen ausgestellt. Freisprechung. — In der Schwurgerichts-Verhandlung zu Stuttgart gegen den Redakteur des -Simplizissimus« am 10. d. M. verneinten die Geschworenen die Schuldfrage wegen Be leidigung des Königs von Sachsen, worauf Freisprechung des an- geklagten Redakteurs Linnekogel unter Übernahme der Kosten auf die Staatskasse erfolgte. Freiherrlich Carl von Rothschildsche öffentliche Bibliothek. — Die Freiherrlich Carl von Rothschildsche öffentliche Bibliothek in Frankfurt a/M. wuchs im Jahre 1904 Zahl der gekauften Bände 1863. Eine bemerkenswerte Schenkung, die vornehmlich französische Sprach- und Literaturdenkmäler um faßt, wurde der Bibliothek, wie alljährlich, durch Frau Baronin James von Rothschild überwiesen. Der Umfang der Kata logisierungsarbeiten ergibt sich aus der Tatsache, daß in die Kata loge insgesamt 12 778 gedruckte und handschriftliche Zettel ein gereiht wurden; bei dieser Zählung sind die Arbeiten für die rückwärtige Ergänzung der Dublette des Nominalkatalogs nicht berücksichtigt. Die Exlibris-Sammlung vermehrte sich auf 2220 Stück. schlossen, ein neues Verzeichnis der laufenden periodischen Schriften in Angriff genommen. (Zentralblatt für Bibliothekswesen.) Ausbildung von Lehrern im Kunst schreiben. — Der preußische Untcrrichtsminister hat, wie die Allgemeine Zeitung er fährt, an die Direktionen der preußischen Kunstgewerbeschulen folgenden Erlaß ergehen lassen: »Abgesehen von der Wichtigkeit, die eine nähere Kenntnis der künstlerischen Grundsätze der Schrift für diejenigen Berufs zweige hat, die unmittelbar auf ihre Anwendung angewiesen sind (Lithographen, Schildermaler, Steinbildhauer, Drucker und Schriftsetzer), wohnt dem Studium der Schrift auch eine nicht zu unterschätzende Bedeutung vom Standpunkte der allgemeinen Kunsterziehung inne, indem eine, künstlerischen Grundsätzen ent sprechende Schrift die ersten, sich leicht darbietenden Gesichtspunkte über Flächenverteilung, Abwägung der Massen in der Fläche und über Komposition in Sckiwarz und Weiß vermittelt und zugleich 467*