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G r o ß e n h ay n e r wöchentliches Unterhaltungs-u»d Herau-sgegeben 2ten Jahrgangs Jntelligenzblatt. fürs Jahr 1814. -Mes Stück. Sonnabends, den zi. December. Schlafen. Der Kunstsinn oben drüber. Oer LnIisxkalokrsQioskoxie. as ist ja «in verteufeltes Wort, wird man cher Leser sag «; wer soll solch Zeug verste hen. — Das ist eben die Kunst, recht viel zu sagen und zu schreiben, was andere Leute nicht verstehen ; da halten einem die Leute für gelehrt und bilden sich Wunder ein, was für ein Kerl man sey, und wenn sie einen denn so recht bey Lichte beseht», so sinken sie am Ende einen pedantischen Wortklauber. Da mit Sie nun in den Stand gesetzt werden, gleich beym ersten Anblick einen jeden richtig ju beurtheilen, so will ich Ihnen am Jahres schluss« noch etwas aus Doktor Galls E nk«phal 0 krani 0 skvpi« mittheilen. Die Glotz-Augen besitzen viel Namen - Zahle«. Wort- und Sprachgedachtniß, das bey den Augenlieder« seinen Sitz hat. Das Ort - Gedächtniß liegt gerade über der Nase. Das Sach - Gedächtniß an der Nasenwurzel. Das Ton - Gedächtniß m den gewölbten Ordnungsgeist im Zirkelbogen der Augen» braunen. Geiz bedeutet die überm Äug' eingebogene Stirne; Freygebigkeit und Gutmüthigkeit die sanft gewölbte. Die Laune sitzt eingerun« zelt zwischen den Augen an der Nase. Die runde volle Stirn besitzt Deobachtungsgeist und philosophische Denkkraft. Erfinderisch und genialisch sind hohe, stäche Stirnen, de nen ein Gedanke leicht zufliegt und abschnellt, ohne sich in Falten und Höhlungen zu ver weben. Die gerade hinansteigenden sind Dichter - Stirnen. Die hoch und gewölbt aufsteigenden metaphysische; die thurmarti gen Köpfe sind Theosophen. Witz, Scharf sinn und Deobachtungsgeist sind zu beyden Seiten der Stirnhügel. Die Urteilskraft wohnt in der Mitte der Stirne; die Einbil dungskraft oben drüber. Das Darstellungs- Vermögen im hochgewölbten Scheidel. Das Hauptorgan der Lebenserhaltung geht vo« l48)