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r 20 fer zWky Helden er am liebsten gleichen wolle? Der junge Mann, entzücke von der Tugend des Camillns, der die Rache vergißt, um fein Da» terkand zu retten, gab ihm nicht nur, ohne z» schwanken, de« Vorzug; sonder» tadelte den Zorn des Corivla», der, taub gegen alle Bitten, Feuer und Schwert in fein Vaterland trug, um feine Rache zu sättigen; und als er selbst die Thate» dieser zwey Römer erzählte, wurde er so heftig für die Großmnth des ersteren einge nommen , daß er sich über das Verbrechen des zweyten entsetzte. La Gaucherie sah ihn in rieser Heftigkeit und sagte: „ Wohl! Ihr hab/ einen Coriolan in Eurer Familie!" — Dann erzählte ihm der weise Lehrer die Geschichte des Connetabie von Bourbon, wie dieser große Mann, verfolgt, seine Talente und seine Rache Karl V. anboth, dem grausamsten Gegner sei nes Königs; wie er, an der Spitze eines fürch terlichen Heeres in sein Land zurückkehete, und überall Schrecken und Verzweiflung verbreitete, und daß einst ftin unversöhnlicher Haß und sei ne traurigen Folgen Frankreich in die Hände des Verderbens stürzen wurden. Während die ser Erzählung war der junge Prinz unruhig, ging im Zimmer ans und ab, fetzte fich, sprang wieder auf, stampfte mit dem Fuße, vergoß vor Nerger Thränen, di« er zu verbergen sich umsonst bemühte. Endlich konnte er sich nicht mehr hal ten, nahm «ine Feder, lief zumStammbaum des Hauses Vourlv!, welcher an der Wand aufge- tzängt war, löschte da den Nahmen des Conne- kable weg, und schrieb an seine Stelle den des Ritter Bayard. Notiz. Am i; Zuny, Vormittags um rs Uhr, zog der Tuchwalkergrselle Gottlieb Kluge des Ein wohners Ziegers elfjährige» Knaben ans dem Wasser, welcher von der Brücke an der Tuchfärbcrey norm Naundorfer Thore, durch eine der offenen Oeffnungen am Fußboden, rück wärts mit dem Kopfe zuerst in den darunter fließenden Rödermühlgraben gestürzt, «nd an den, an gedachte Oeffnungen angebrachten Pfäh lt» unter« Wasser hangen geblieben war, und durch das nachlässige Hffenlassen der zum Wol« lespülen bestimmten Locher bald, wenn nicht schnelle Hülfe war, mit dem Leben gebüßt hätte. V S r? t i 8 8 6 nr e n r. Cs ist in dem zu hiesigen Rttterguthe gehö rigen Dorfe Thiendorf, und in dem daselbst be- findNchen Gehölze, der Forst genannt« Hn kleiner ohngefabr vierjähriger Ochse dorr rotb r Farbe, welcher euren Säbelhieb auf dem Rackgrave gehabt, sowohl von oem Einwohner, Johann Gottfried Lesche in Schvnfclo, als er von einer Märtair- Führe zurnckgckommcn, muerwegens im Busche e-ne rorhe Kuh , welche ohng fähr 7 dis 8 Jahr alt ist, vorgefunden, und bisher in der nöthigen Füt terung erhalten worden. Da sich nun h erzu kein legitimer Eigenthü mer finden wollen; So wird solches hierdurch öffentlich bekannt gemacht, und kann derjenige, welcher fich als Eigenthümer zu jenen Stücken Lieh durch glaubwürdige Zeugnisse binnen äsio und 14 Tagen behörig legitimiret, sothaneS Vieh, gegen Erstattung des aufgelaufenen Fut tergeldes auch resp. Cur- und anderer Kosten, in Empfang nehmen, widrigenfalls aber, daß nach Ablauf dieser Frist, und bekanntlich den 5ten Julys, e. jene Stücken Vieh öffentlich an den Meistbie tenden versteigert, und das daraus gelöste Geld, nach Abzug des gedachten Aufwandes, sä De positum juäicisls genommen werden wird, ge wärtig zu seyn. Haus Schönfeld, am zten Juny r?rz. Gräflich Bünauische Gerichten allda, und Johann Gottfried Wittich, DGVltr»