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G r s ß e n h a Unterhaltungs-und Hera«sgegeben IteS wöchentliches y n er Jntelligenzblatt. fürs Jahr i8iZ- Stück. — »'"> , Sonnabends, den rk Januar. —. —— U»WW»D . ... .«MWWWW Der Boa Upas oder Wjftbaum. Tief im Inneren düsterer Walder Hat die Na tur auf der Insel Java den B o a U p a S ver borgen , der daS gefährlichste Gift deS Pflän- zenreichS liefert, der aber noch berühmter durch die Mährchen ist, welche der Chirurgus Förtsch von ihm verbreitet har. Nach der Erzählung dieses ManneS sollte dieser Glftbnum bloß in Wüsten wachsen, keine Pflanze und kein Thier sollten sich in seiner Nähe aufhaiten; bloß Mif- fethater, die zum Tode vernrtheilt waren, sam melten daS schädliche Gift ein, daS er liefere u- s. w. — Die Sache verhält sich aber, wi« DeSchamps (der selbst eine Reise ins Inne re der Insel Java machte) erzählt, folgender maßen; „Dieser Baum, der im Lande unter dem Nahmen Antjar bekannt ist, wächst, wie so viele andere, in den Wäldern der Provinz Lalanbonang, und sein« Nähe ist nicht gefährlicher als die anderer Gewächse, Welche man nur für gefährlich hält. Man macht Ein schnitte in seine Rinde und erhalt dadurch einen dicken Saft, der UpaS heißt. Dieß Gift ist aber so gefährlich, daß, wenn man nur ein we nig davon in eine auch noch so kleine Wundt thut, man augenblicklich davon stirbt." „In dieser Absicht vermischen es di« Ma la ye n (eS ist Ließ auf allen Molukken bekannt) mit einigen andern Säften, woraus sie ein Ge- heimnig machen, worunter aber, wie man weiß, Knoblauch und Talanga gehört. In birst Mischung tauchen sie die Spitze ihrer kleine« Pfeile von Bambusrohr , die sie mit einer Art Blafervhr schießen. Auf diese Art habe ich ei nen Asst» tödten sehen, der sich auf einem Bau me befand. Der vergiftete Pfeil fuhr in den sitischigten Theil des Schenkels; der Affe stieß ein Eeschrey aus und fiel todt zu unsern Füßen nieder. Ich »ntersuchte di« Wunde; der Pfeil war keinen Finger tief «ingedrungen, «r hätte recht gut noch die Flucht nehmen können, wenn der Pfeil Nicht in den UpaS getaucht gewest« wäre." Die Iavanesen, di« schon seit langer Zeit mit ihren Nachbarn in Frieden leben, mache« r