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See zu unterhalten. J„ Friedenszeite« besteht die Landmacht Rußlands gewöhnlich in 452,000 Mann, davon sind 250,000 Mann reguläre Truppen, Lie übrigen sind größtentheilS Kosa- km und Kalmücken. Zu KriegSzeiten aber wird dies« Macht sehr verstärkt, und soll in dem ge genwärtigen Feldzuge sich wenigstens doppelt so -och belaufen. — Zur Seemacht hat Rußland, feiner Ungeheuern Größe ohnerachtet, ein« sehr schlechte Lage. Eg besitzt zwar gegen Mitter- nacht and Morgen ein« Küste an dem Welt- meer, die sich auf einige hundert Meilen erstreckt, allein theils di« Kälte, theilS der Mangel an -Uten Häfm, und die weite Entfernung, ver hindern, Gebrauch davon zu machen. Auf dem kaSpischen Meere halten di« Russen zwar einige Schiffe, die aber, weil ihre Fahrt bloß auf die ses Meer eingeschränkt ist, zu weiter nichts die nen können, als den Handel mit Persi«n zu unterhalten. In der Ostsee fehlt eS ebenfalls an guten Häfen. Da aber doch Rußland alles hervvrbringt, waS zur Ausrüstung einer Flotte erfordert wird, so fiel Peter der Große zu erst darauf, eine Seemacht, von der man vor ihm in Rußland gar nichts wußte, aufzurichten, und war dabey nicht unglücklich. Seit dieser Zeit hat Rußland gemeiniglich immer 50 Linien schiff«, nebst einigen Fregatten, Bombardier schiffen u. s. w. und gegen 16 bis 20,020 Ma trosen unterhalten. Ueberdieß liegen in dem Hafen zu Petersburg gemeiniglich noch rovo Galeeren, die zum Dienst des Hofes gebraucht werden. Ueber die Ausbildung der Russen, so wie über die verschiedenen Nationen dieses Reichs, soll nächstens ein Mehreres folgen. Wie die Güte des Sohsleder- zu prüfen. Leder, di« schwammicht und leicht sind, auch auf dem Schnitte eine einzige braune Farbe haben, find im Kalke verdorben. Leder, welch« auf dem Schnitt inwendig matt und schwärzlich aussehen, ein offenes und schwammiges Geweb« haben, auch einen schwarzen oder weißlichen Strich in der Mitte zeig«», sind von fehlerhaf ter Zubereitung. Leder, welche auf dem Schnit te wie Horn erscheinen, steif und dünn find, ha ben zu wenig Loh« erhalten. Will man auf dem Schnitt erkennen, ob die Leder gehörig znbereitet worden, so ist zu unter- fuche», ob der Schnitt glänzend und das Ge webe dicht ist? ob es die Farbe von einer MuS- katennuß hat? ob es inwendig einen grünlich scheinenden Strich hat? Die besten Proben bey der Untersuchung des Sohlleders sind: i) Ei» Stück Leder von gefälliger Figur aus der Haut zu schneiden, und eS tüchtig zu schlagen oder unter einem Hammer zu treiben, da es dann, wenn es gahr gemacht ist, genau in die Stelle passen muß, aus welcher es ge schnitten worden. Es kann also durch di« Schlä ge des Hammers wohl dünner aber nicht größer geworden seyn. 2) Wenn ms» von zwey verschiedenen Leder sorten eine Sohle genau abwäget, beydr eine gefällige Zeit ins Wasser legt, und bcym Her. ausnchmen abermals genau abwiest, so muß nothwendig diejenige die beste seyn, so im Was ser am Gewicht am wenigsten zugenommen, »dlr das wenigste Wasser eingesogen hat.