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W 47, 25. Februar 1924. Redaktioneller Teil. «örsknblaü f. d. Dlschn. vuchhaudü. 2233 Hans IV. SlllAsr: ttsnäbuck fü»- Kupfer8lictl82MM- len Tbolmisaks ^rßlörunASn, NatsoüIäKo für äss 8nmmsln ur><! äns ^nkbscvabrsn. sllisrssmkinns IlLllclbüoüsr. Lonck IX.) Ait Origiuslgrapüiüon. 3. -4uIIggs, I,eiprig: Xnrl 5V. lllersommin. 1923. 8°. 204 8 Illvvck. Om. 10.—. Hans W. Singers Handbuch /für Kupscrstichsammler liegt in dritter Auflage vor. Im Jahre 1910 war es in erster Auflage erschienen, freilich in wesentlich anderer Form. Als Leser und Benutzer waren damals Beamte öffentlicher Sammlungen gedacht, heute wendet sich das Buch in erster Linie an Privatsammlcr. Ein Mittelding wäre uns freilich lieber gewesen. Man vermißt doch, so dankbar man für vieles in der Neuauflage ist, jetzt gar manches. Ein großer Vorteil ist cs zweifellos, daß die Techniken: Hochdruck, Tiefdruck, Flachdruck besondere Abschnitte erhalten haben, von denen jeder Freund der Graphik wirklich Gewinn hat. Freilich fällt gerade bei den Ab schnitten, die /folgen, eine gewisse Nachlässigkeit in der äußeren An lage auf, die in der ersten Auflage nicht so sehr zum Vorschein kam. Neben den Ausführungen über die Techniken ist in der Neuauflage die Oeuvre-Katalog-iBibliographie, die wesentlich vermehrt ist, besonders dankenswert. Einen Wunsch habe ich freilich auch hier. Bibliographien schätze ich sehr, und je mehr ich sie schätzen lerne und dankbar für sie bin, je mehr Schüler von Jahr zu Jahr unter meiner Anleitung Bibliographien benutzen, je mehr Privatsammler sich bei mir Nat holen, um so mehr möchte ich doch raten, nicht allzu starke Abkürzungen einzu führen. Selbstverständlich soll und muß Raum gespart werden, aber Ab kürzungen sollen nicht so sein, daß sie zur Qual werden. Gewiß genügt dem Fachmann das Handbuch Apells nur mit Ap. bezeichnet zu fin den, aber der Anfänger, der Schüler, der Sammler muß doch erst das Abkllrzung-s-verzeichms nachschlagen. Und was ist gespart? Wenn man den Nbkllrzungspunkt mit in Rechnung zieht, doch nur das Doppel-»!«. Und sieht man die Seiten- durch, so sieht mau, Raum ist genug vorhanden, diese Namen auszuschreiben. Man vergesse den erziehlichen Faktor dabei nicht. Die bloßen Anfangsbuchstaben B, P, L u-sw. prägen sich nicht so rasch ein, als wenn der Anfänger immer wieder lieft: Bartsch, Passaoant, Lehrs ufw. Den Titel des Werkes brauchen wir nicht, aber die Namen derer, die besondere Ver dienste haben, wollen mir ruhig voll nennen. Es mag kleinlich klin gen, solche Dinge auszusetzen, aber je mehr ich ein Buch insbesondere für Anfänger und Studierende schätze — und zu diesen gehört das Singevsche Buch —, desto mehr wünsche ich, cs so ausgestattet zu sehen, daß es reine Freude macht. Da das überaus wertvolle Buch doch über kurz oder lang eine 4. Auslage erleben wird, seien diese kleinen Wünsche hier vorgebracht. Albert Schramm. Mine Mitteilungen. Steucrbcratung durch die Geschäftsstelle des Börscnvcrcins. — Steuerrundschreiben Nr. 5 ist als gedrucktes Rundschreiben er schienen und geht den Bestellern umgehend zu. Es hat folgenden Inhalt: 1. Einkommen- und Körperschaftsstencr; 2. Vermögenssteuer; 3. Buchführung und Bilanz; 4. Sonderbcratung. Soweit der zur Unkostendeckung erforderliche Betrag von 3 Rentcn- mark für das erste Quartal 1924 noch nicht bezahlt ist, wird gebeten, diesen nunmehr unverzüglich auf das Postscheckkonto Leipzig Nr. 13 463 des Börscnvereins mit dem Vermerk: 8 zu überweisen. Preisausschreiben. — Die im Verlage von M. DnMont- SHauberg in Köln erscheinende »K ölnische Zeitung« ver anstaltet ein Preisausschreiben zum Besten der notleidenden Schrift steller, das in folgende Gruppen eingetcilt ist: Gruppe I: Novelletten, Humoresken, Skizzen aller Art. Die Arbeiten -dürfen einen Umfang von 3000 Worten nicht übersteigen. 1. Preis 1000 Goldmark; 2. Preis 500 Goldmark; 3. Preis 300 Gold mark. Zeitpunkt für die Einsendung der -Manuskripte spätestens 31. März 1924; die Entscheidung für diese Gruppe wird am 1. Juni d. I. bekanutg-egeben. Gruppe II: Novellen und Erzählungen im Höchstiimfang von 24 000 Worten. 1. Preis 5M0 GolSmark; 2. Preis 3000 Goldmark; 3. Preis 2000 Goldmark. Zeitpunkt für die Einsendung -der -Manu skripte spätestens 30. April 1924; die Entscheidung für diese- Gruppe wird am 1. Juli d. I. bekan-ntgegeben. Börsenblatt s. den Deutschen Buchhandel. »1. Jahraan«. Gruppe III: Romane. (Umfang unbeschränkt.) 1. Preis 10 000 Goldmark; 2. Preis 7500 Goldmark; 3. Preis 5000 Goldmark. Zeit punkt für die Einsendung der Manuskripte spätestens 31. Mai 1924; die Entscheidung für diese Gruppe wird- am 1. September d. I. be kanntgegeben. Das Pre-isrichteramt haben übernommen die Herren: Thomas Manu, München, Wilhelm Schäfer, Ludwigshafen am Bodenfee, Wil helm Schmidtbonn, Rottach am Tegernsee (Oberbayern), Prof. Dr. Friedr. v. der Leyen von der Universität in Köln, G. A. Brügge mann, Leiter des Feuilletons der Kölnischen Zeitung, Dettmar Heinr. Sarnetzki, Fenilletonredakteur der Kölnischen Zeitung, vr. Walter Schmits, Kunstberichterstatter der Kölnischen Zeitung. Die mit Kennwort ernzurcicheiiden Arbeiten müssen eigene geistige Erzeugnisse sein. Die ausgesetzten Preise gelten als Honorar für den einmaligen Abdruck in der Kölnischen Zeitung, die sich vorbehält, auch nicht prämiierte Arbeiten zum Abdruck zu erwerben. »Krebs«, Verein jüngerer Buchhändler in Berlin. — Donnerstag, den 28. Februar 1924, veranstaltet der »Krebs« einen Autoren abend. Herr Arthur Nehbein (Atz vom Rhyn) wird aus seinen Werken vorlesen und noch Unveröffentlichtes — Humoristisches — vortragen. Die -Kollegen vom Berliner Sortiment, die bereits die Werke des Herrn Rehbein (»Wunder im Sande«, »Rheinische Schlendertage«, »Schwäbische Streifzüge« u. a. m.) beruflich kennen, dürften die Gelegenheit, den liebenswürdigen, humorvollen Verfasser persönlich kennen zu lernen, gern wahrneh-men. Der Vortrag findet -im unteren Saal des Vereinsheimes, »WillMnshof«, Anhaltstr. 12, abends 8 Uhr, statt. Der Eintritt ist kostenfrei, auch /für Damengäste. Nach dem Vortrag geselliges Beisammensein. Auswcispapicrc für Aushändigung von Wertsendungen. — Uber die Aushändigung von Wertbriefen, Paketen, Post- und Zahlungs^ anweisungen an unbekannte Empfänger war bisher bestimmt, daß sich der Empfänger durch genügende Ausweispapicre und durch das Zeugnis einer bekannten- vertrauenswürdigen und zahlungsfähigen Person auszuweisen hatte. Bei Einschreibsendungen und bei Wert sendungen, Post- und Zahlungsanweisungen bis 200 Rentenmark ge nügte es, wenn der Empfänger ein- Mus-weispapier vorzeigen oder einen Zeugen stellen konnte. Diese Vorschriften find dahin geändert worden, daß allgemein/, also auch bei Wertsendungen, Post- und Zah lungsanweisungen über höhere Beträge, nur noch einer von den beiden Ausweisen gefordert -wird, also entweder ein vollgültiges Ausweis papier oder das Zeugnis -einer bekannten, vertrauenswürdigen- und zahlungsfähigen Persvn. Als vollgültige Ausweispapicre gelten außer der Postausweiskarte nur solche von Behörden für bestimmte Per sonen ausgestellte Papiere, die sine Personbefchreii-bung, ein beglau bigtes Lichtbild und die eigenhändige Unterschrift des Inhabers tragen. Die- Bestimmungen find besonders für Personen, die auf Reisen find, sehr wichtig. Die Unkenntnis hat schon manchem, weil er seine Postsendungen nicht bekommen konnte, große Verlegenheiten bereitet. Solche werden am besten vermieden, wenn man sich vor Antritt einer Reise eine Post-au-sivesskarte bei feinem Postamt aus- stcllcn läßt. »Säuberung« der Bibliotheken in Rußland. — Die »Voss. Zeitg.« teilt aus Rußland mit: Von dem russischen »Haupt-Komitee für Volksbildung«, an öeffen Spitze die Frau Lenins, Nadeshda Uljanoma, steht, wurde ein Zirkular herausgegeben, das von -Krau Uljanowa persönlich unterschrieben wurde. -Dieses Dokument behandelt die Säuberung der Bibliotheken. Man sollte eigentlich erwarten, daß die Zentralbehörden sich bei der unglaublichen Armut an geistiger Nahrung mehr uni eine Vergrößerung und Bereicherung der Biblio theken-, als um eine »Säuberung« kümmerten. Das Zirkular ver langt aber Entfernung einer ganzen Anzahl von Büchern aus den Bibliotheken. Zu diesen Büchern gehören u. a. die Werke von Kant, Plato, Herbert Spencer, Schopenhauer, Ernst Mach u. a. Auf dem Gebiete der Ethik folleU u. a. folgende Bücher entfernt -werden: Leo Tolstoi, Krapotkin, Nietzsche, Maeterlinck, Nordau. Es heißt wörtlich im Zirkular: »Auf -den Gebieten der Philosophie, Psychologie und Ethik sollen alle Bücher entfernt werden, die im -Geiste der idealisti schen Philosophie gehalten sind«. Ferner sollen alle Broschüren ent fernt werden- die für die demokratische Republik, für die bürger lichen Freiheiten, für die Nationalversammlung oder für das allg-e- 285