MX/X/X>>^/X><X><>^XXXXXXXXXXXXXXM 1^ euersetieinunK Käthe Lübbert-Griese Der Teufelm Münster Eine Erzählung Oklsv. 251 8sirsii Lsksklst 4.60 ^lsrk, in I-sinsii 5.50 IVlsrk Vierhundert Jahre decken bereits die berühmt-berüchtigten Ereignisse des Wieder täufersturms zu Münster zu, aber noch immer beschäftigt diese meteorhaft aufbrennende und verlöschende Geschichtsepisode den menschlichen Geist. War es ein letztes Auf flammen mittelalterlichen Maffenwahns, oder ein erster Vorläufer jenes Schrecken regimes, das in der Französischen Revolution und den mit ihr verwandten Revolutionen des 20. Jahrhunderts verkörpert ist? Durch diese erst in jüngster Zeit aufgetauchte Fragestellung gewinnt Käthe Lübbert-Grieses Roman an Gewicht. Im Mittelpunkt steht die zarte, unvergeßliche Gestalt der Elisabeth Wantscherer, der sechzehnten Frau des „Königs von Münster" Jan van Leyden. Fast noch ein Kind, naiv, naturhaft und fromm, wird diese Frau zur Wende in des Scheinkönigs Dasein und gewinnt Macht über ihn, indem sie anders ist als alle anderen. Sie lügt ihn nicht an, obwohl sie dadurch seinem Frauenhaus hätte entgehen können, sie verrichtet unbekümmert Magddienste, die ihr die Mitfrauen aufbürden, und gewinnt dadurch sein Herz, sie hängt an ihrem Kinderglauben und bricht dadurch seinen Willen, sie weissagt ihm in bedrängter Stunde sein schreckliches Ende und beraubt ihn, als ihr junges Haupt unter seiner eigenen Hand auf dem Schafott fällt, seiner letzten Kraft. Von dieser legendenhaft anmutenden Gestalt her ist das wiedertäuferische Treiben in all seinen denkwürdigen Einzelheiten aufgerollt, ein fesselndes Bild voller Bewegtheit und in seiner ausdrucks vollen dichterischen Linie ein Zeugnis für die Begabung der Verfasserin, die zum erstenmal mit einem größeren Werk an die Öffentlichkeit tritt. Nr. 204 Sonnabend, den 4. September 1937