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Der Bote vom Ming ! Bezuasxreis für den Monat 1,15 AM. einschließlich Zutragen, - Anzeigen' Die sechsgespaltene 48mm breite Millimeterzeile oder » ! deren Raum 4 Pfg., die Zgcspall. Text-mm.Zmle oder deren , - Raum 12Psg. — Nachlaß nach Preis!. Nr.3. — Nachlaßstassel^ - - Bei Konkurs u. Zwangsvergl. erlischt Anspruch ans Nachlaß. , Erscheint wöchentlich dreimal: Dienstags, Donnerstags nnd Sonnabends mittags Wöchentliche Beilage: „Bilderbole vom Geising- Monatsbeilage: „Rund um den Geisingberg- Bezirksanzeiser für Altenberg, Geising, Lauenstein, Bärenstein und die umsiegenden Ortschaften Dieses Blatt ist für die Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Stadtbehörden Altenberg, Geising, Lauenstein und Bärenstein behördlicherseits bestimmt Druck und Verlag: F. A. Kuntzsch, Altenberg, Boffestraße 3 — Fernrus Lauenstein Nr. 427 — Postscheckkonto Dresden Nr. 11811 — Girokonto Altenberg Nr. 97 — Postschlietzsach Nr. 5 and MMtolWtung Rr. s« Dwnstas, den 3. August 1S37 ?L. Jahrgang Bis 1. September entrümpeln! Am 1. September tritt die Entrümpclungsverordnung in Kraft Die Landesgruppe Sachsen im ReichsluftschuHbund teilt mit: Gemäß K 1 der dritten Durchführungsverordnung zum Luflschutzgesetz, die am 1. September 1937 in Kraft tritt, ist die Entrümpelung der Dachböden gesetzlich v o r g e s äi r i e b e n. Von diesem Tag ab ist die Lage rung von Gerümpel, das übermäßige und feuersicherheits- widrige Ansammeln von verbrauchbaren Gegenständen sowie das Abstellen anderweit unterbringbarer oder schwer beweglicher Gebrauchsgegenstünde verboten. . Der örtliche Polizeiverwalter kann hiernach die zur Durchführung dieser Verordnung notwendigen Maßnah men im Weg polizeilicher Durchführung durchsetzen und Strafverfügungen erlassen. Jeder Hausbesitzer und jeder Mieter eines Boden raumes ist demgemäß verpflichtet, die Gerümpelfreihcit seiner Dachböden bis 1. September zu gewährleisten. Der Neichslustschutzbund ist verantwortlich dafür, daß die Entrümpelung bis zum 1. September 1937 ord nungsgemäß durchgeführt ist. Da die Bodendurch sicht der Blockwarte des Reichsluftschutzbundes erst in einigen Tagen beginnt, ist also genügend Zeit, daß die Bodcninhaber sofort eine Vorcntrümpelung vornehmen. Dabei sollen solche Gegenstände ausgesucht und in ande ren Teilen des Hauses untcrgebracht werden, die im Dachboden als Gerümpel anzusehen sind, von denen sich aber der Besitzer nicht trennen will. Auch sind solche Altmaterialien, die das Rohproduk- tengewerbe ankauft, auszusortieren und zu verkaufen, da bei der Bodcndurchsicht durch die RLB.-Amtsträger im allgemeinen nicht mehr genügend Zeit vorhanden ist, um für anfallende Rohstoffe Entschädigungen zu leisten. Auf Urkunden, Schriften und anderes Kulturgut, das gege benenfalls der Heimat- und Sippenforschung zugute kommen kann, ist besonders zu achten. Die Entrümpelung ist eine Gemeinschaftsarbeit zwi schen dem Reichsluftschntzbund, der NSV., der Gau beaustragten der NSDAP, für Allmaterialerfassung und der Haus- und Grundbesitzervereine. Bei der Entrümpelung wird durch die beteiligten Organisationen dafür gesorgt, daß noch verwend bare Gebrauchsgegenstände durch die NSV. bedürftigen Volksgenossen zugewiesen und daß sämtliche im Rahmen des Vierjahresplanes noch irgendwie ver wendbaren R o h st o f f e aus dem Gerümpel aussor tiert und einer fchnellen Verwertung zugeführt werden. Für diese Aufgaben setzt die Arbeitsgemeinschaft „Scha- denverhütung" als Beauftragte der NSDAP, für die Altmaterialerfassung das Rohproduktengewerbe (Altwa renhändler) ein. Vermeidbare Verkehrsunfälle Bei Weißig bei Dresden' verunglückte der ^Straßen- aufseher Tauchmann aus Plauen, der mit einem 14 Jahre alten Knaben und seiner zehnjährigen Tochter auf dem Kraftrad von der Urlaubsfahrt zurückkehrte, wahrschein lich infolge Strebenbruches. Tauchmann wurde am Kopf so schwer verletzt, daß er ins Radeberger Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Auch die beiden Kinder wur den mehr oder weniger erheblich verletzt. In Penig geriet beim Ueb erholen eines hal tenden Wagens der Oederaner Einwohner Zenker mit seinem Lastkraftwagen zu weit nach links. Der Wagen streifte den 61 Jahre alten Arbeiter Brethfeld, der gegen einen Handwagen geschleudert wurde und dabei tödliche Halsschlagaderverletzungen erlitt. Auf der Neichsfernstraße G er a—Ronneburg in d e r K u r v e an der Abzweigung der Naulitzer Gemeinde straße schleuderte ein mit drei Personen besetztes Kraftrad mit Beiwagen infolge zu schnellen Fahrens aus der Fahrbahn. Bei dem scharfen Bremsen wurde der hinter dem Fahrer sitzende Angestellte Otto Fichtler aus Langenberg aus dem Sattel auf die Straßenbahn geschleudert; er erlitt tödliche Schädelbrüche. Der im Beiwagen mitfahrende 34jährige Pfarrer Kurt Goedecke aus Roschütz wurde etwa acht Meter weit in ein Kar toffelfeld geschleudert und blieb schwerverletzt liegen. Der Lenker des Kraftrades, der Gastwirt Konstantin Rammollo aus Langenberg, trug ebenfalls erhebliche Verletzungen davon. Da Verdacht bestand, daß die Verunglückten unter der Einwirkung von Alkohol gestanden haben, wurde eine Nlutvrobe an ibnen vorgenommen. Ar Mm bm WWW Miau * Roch nie erlebte Stürme der Begeisterung Die Deutschen im Reich, die in den letzten Jahren gewiß Zeugen erhabener und erhabenster Feiern waren, und Zehntausende Abgesandte des Deutsch tums in aller Welt erlebten an diesem Machende Stunden, die, wie selbst die sachlich-kühlsten Berichte sagen müssen, die größten sind, deren das deutsche Volk teilhaftig wurde. Gerade die Vertreter der Deutschen jenseits der Grenzen sind es gewesen, die am 12. Deutschen Sängerbundesfest dem deutschen Volke dieses Erlebnis bereiteten. Anläßlich der Deut schen Weihestunde am Sonnabend und des Festzuges am Sonntag sind von Deutschen zu Deutschen und , von allen Deutschen zum Führer Begeisterungsstürme emporgebrandet, wie sie nie gehört wurden. Alle sonst still im Herzen der Ausländsdeutschen getragene Liebe zum Führer und das Glück, ihn zu sehen, sprengte alle Grenzen der Festzugsordnung. Selbst die in solchen Stürmen erprobte SS. ließ, überwäl tigt von dem Eindruck, die Volksgenossen von jen seits der Grenzen bei ihrer einzigartigen Jubelkund gebung gewähren. Z««v«o zue Meiheftunbe Über das Nationalfest am Sonnabend auf der Frie senwiese wird berichtet: Schon gegen 18 Uhr war das weite Feld besetzt. Zu beiden Seiten der Haupt tribüne hatten die Abordnungen der Sänger aus dem Reich und der deutschen Gesangvereine aus dem Ausland mit Hunderten und aber Hunderten von Fahnen und Bannern Aufstellung genommen. Als die Dämmerung hereinbrach, flammte auf dem Elockenturm des Hermann-Göring-Sportplatzes, der zur Rechten die Friesenwiese abschließt, das Feuer auf. Wenige Minuten vor 20 Uhr ging, während der Weltbild, Zander-M Der Führer besichtigte die Arbeiten auf dem Reichsparteitaggelände Badenweiler Marsch erklang, die Führerstandarte über der Ehrentribüne hoch. Auf der gegenüberliegenden Seite des riesigen Feldes erschien in der von zwei hohen Ehrentürmen flankierten Einfahrt die Wagenkolonne des Führers. Stür mische Heilrufe brausten auf, als die Wagen an den 500000 Volksgenossen vorbeifuhren. Der Führergruß, von 40000 Sängern machtvoll gesungen, empfing Adolf Hitler. Dr. Goebbels spricht Scheinwerfer leuchteten hell auf. Die Führertribüne wurde in gleißendes Licht gehüllt. Reichsminister Dr. Goeb bels trat an das Rednerpult. Lange konnte der Minister im Jubel der Massen nicht zu Worte kommen. Sprechchöre, die die Verbundenheit aller Deutschen zum Ausdruck bringen, klangen immer wieder auf. Dr. Goebbels ging in seiner Ansprache davon aus, daß diese Feierstunde nicht eine Angelegenheit der deutschen Sän ger allein, sondern ein großes nationalpolitisches Ereignis ist, ein Ereignis, das in diesen Tagen die Deutschen im Reich mit Zehntausenden ihrer Brüder jenseits unserer Grenzen ver bindet. „Es ist deshalb mehr als eine äußere Geste", so rief Dr. Goebbels unter stürmischem Jubel aus, „wenn Sie, mein Führer, in dieser festlichen Stunde mitten unter Ihrem Volk stehen. Hier sind Zehntausende um Sie versammelt, die Sie noch niemals gesehen haben. Aber die Atherwellen haben oft und oft in den vergangenen Jahren Ihre geliebte Stimme zu ihnen getragen. Auch die Deutschen jenseits unserer Gren zen haben Ihre Stimme gehört und haben Ihre Ideale in ihre Herzen ausgenommen. Man kann an den Grenzen zwar hölzerne oder steinerne Barrieren aufrichten. Aber was deutsch ist, wird sich in alle Ewigkeit zusammengehörig fühlen. (Be geisterte Heilrufe). Der Minister zeichnete dann ein Bild der großen Wende, die der Nationalsozialismus für Deutschland brachte, und fuhr fort: „Die Kunst steht wieder in voller Blüte. Deutsche füh ren sie statt Juden. Und das Wort Richard Wagners „Ehrt eure deutschen Meister!" ist im Dritten Reich wieder wahr gemacht worden. Kraft und Freude sind die Zeichen der Zeit, und man kann es ohne Überheblichkeit sagen: Das deutsche Volk ist in den letzten vier Jahren glücklicher ge worden! Das deutsche Lied klingt wieder aus den marschie renden Kolonnen. Dieses Volk, das immer sangesfroh ge wesen ist, erlebt eine neue Blüte seines nationalen Liedes. Die deutschen Sänger sind glücklich und dankbar dafür, dem I Führer Auge in Auge danken zu können. (Leidenschaftliche Zustimmung). Ihm sgilt deshalb unser Gruß und unsere Treue." Der Kanzler »es Reiches un» Führer »es Voiles spricht Deutsche! Deutsche Volksgenossen und Volksgenossinnen! Meine deutschen Sänger! Nicht immer konnte Sie bei diesen Festen im Deutschen Reich die Deutsche Nation durch den Mund eines Mannes begrüßen. Heute besitze ich das Recht, Sie im Namen dieser 68 Millionen, die innerhalb der Grenzen des Reiches leben, in dieser Stadt zu Ihrem großen Fest des deutschen Liedes begrüßen und beglückwünschen zu können, — Sie, die Sie gekommen sind aus allen Gauen des Reiches und aus jenen Gebieten, die nicht innerhalb seiner Grenzen liegen, in denen Sie aber als Angehörige unseres deutschen Volkstumes woh nen! (Stürmische Heilrufe der Hunderttausende). Es ist fast stets das Unglück gerade unseres Volkes ge wesen, nicht politisch geeint zu sein. Millionen Deutsche leben auch heute außerhalb des Reiches, fast die Hälfte derer, die in Deutschland selber ihre Heimat und Wohnstätte besitzen. Allein gerade ein Volk, das so viele Jahrhunderte keine po-