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Redaktioneller Teil. .14 WO, I, Mai WI8. Die Hauptversammlung hat gleichzeitig nachstehende Entschließung einstimmig angenommen: Die am 28. April 1918 in Leipzig tagende Hauptversammlung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig vermag sich nicht auf den Boden der Verfügung des Herrn Staatssekretärs des Kricgsernährungsamtes vom 28. März 1918 zu stellen, wonach allgemeine Preisausschläge des Buchhandels als gegen H 2 der Bekanntmachung vom 28. Mai 1916 verstoßend angesehen werden, und worin Bücher mit geringen Ausnahmen als Gegenstände des täglichen Bedarfs im Sinne der Bekanntmachungen vom 23. Juli ISIS, 23. März 1916 und 18. Mai 1916 bezeichnet werden. Sie beauftragt deshalb den Vorstand des Börsenvereins, der in der Verfügung enthaltenen Auffassung entgegenzutreten, nötigenfalls Maß nahmen zu erwirken, damit durch bestehende Gesetze nicht die wirtschaftliche Lage des gesamten Buchhandels gefährdet werde. Gezwungen von der Not der Zeit hat die Hauptversammlung deshalb eine Notstandsordnung beschlossen. Sie gründet diesen Beschluß auf folgende Erwägungen: . Durch die Eigenart des Buchhandels wird der Gewinn des Sortimenters zwischen den vom Verleger festgesetzten Verkaufspreis und den Buchhändlerpreis eingeengt. Die wirtschaftliche Notlage gestaltet dem Verleger nun nicht, dem Sortiment allgemein die Rabatte zu erhöhen. Dem Sortiment ist es daher nicht möglich, alle Belastungen zu ertragen, die ihm durch die täglich anwachsende Teuerung der Lebensbedürfnisse, die ins Ungemessene gesteigerten allgemeinen Unkosten und die erhöhten Steuern aufgebürdet werden. Ebenso leidet der Verlag durch die außerordentlich verteuerte Herstellung aller Werke des graphischen Gewerbes, nicht nur für seine neuen VcrlagSunternchmungen, sondern auch für die Vollendung halbseitiger Werke. Auch ihn treffen die großen Lasten der Lebensverteuerung, erhöhten Geschäftsspesen und Steuern u. s. f. Ter Verlag muß im Interesse der Aufrechterhaltung der Gleichartigkeit feiner Verkaufspreise, des anerkannten Grundprinzips des soliden Buchhandels, die durch die Allgemeinheit der Teuerung bedingten Aufschläge gleichmäßig auf seine gesamten Vcrlagswerke verteilen. Die engen wechselseitigen Beziehungen zwischen deutschem Kulturleben und deutschem Buchhandel stehen seit altersher fest. Sie zu stützen und zu erhalten ist mehr als je Pflicht des deutschen Volkes. Der Buchhandel kann seine Aufgaben dem deutschen Volke gegenüber jedoch nur dann Weiler erfüllen, wenn er nach altbewährten Grundsätzen leistungs fähig erhalten bleibt. Leipzig, den 29. April 1918. Der Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Artur Seemann. Paul Schumann. Hans Volckmar. Karl Siegtsmund. Otto Paetsch. Oscar Schmort. Deutscher Verlegerverein, Nach der in der 32. ordentlichen Hauptversammlung am 27. April d. I. vorgenommcnen Neuwahl der Herren vr. Georg P a e te l - Berlin und Georg T h i c m e - Leipzig, sowie der Wiederwahl des Herrn Hofrat vr. Erich E h l e r m a n n - Dres den setzt sich der Vorstand des Deutschen Verlegcrvercins wie folgt zusammen: 1. Vorsteher: vr. Georg P a e t e l - Berlin. 2. „ Hofrat vr. Erich E h l e r m a n n - Dresden. 1. Schriftführer: Eduard Urban-Berlin. 2. „ Kommerzienrat Paul Oldenbourg- München. 1. Schatzmeister: Georg T h i e me - Leipzig. 2. „ Gottfried S p e m a n u - Stuttgart. Alle Zuschriften und Sendungen sind ausschließlich au die Geschäftsstelle in Leipzig, Gerichtsweg 26, zu richten. Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Veränderungen und Einrichtungen. Zusammengcstcllt von der Redaktion des Adressbuchs des Deutschen Buchhandels. 22. bis 27. April 1918. Vorhergehende Liste 1918, Nr. 95. * — In das Adreßbuch neu aufgenommenc Firma. — B. — Börsenblatt. — H. — Handelsgerichtliche Eintragung (mit Angabe des Erscheinungs tags der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung. Baron, Erich, Verlag, Berlin. Das Konkursverfahren ist aufgehoben. sH. 22./IV. 1918.) 230 Bensegger, N., Rosen heim, hat Postscheckkonto München 4402. (Dir.) Buchhandlung und Z c i t u n g s b u r c a u, Hermann Goldschmiedt, G. m. b. H., Wien. Den» Josef Mandl ist Prokura erteilt. sH. 17./IV. 1918.) C h r y s c l i u s ' s ch c Buchhandlung, Carl P., Berlin. Nunmehr offene Handelsgesellschaft, welche am 1./I. 1918 begon nen hat. Walter Schulz ist in das Geschäft als persönlich has tender Gesellschafter cingetreten. Zur Vertretung der Gesell schaft sind nur beide Gesellschafter gemeinschaftlich ermächtigt. sH. 26./IV. 1918.) kosten oble, Hermann, Jena. Ein Teil des Verlags ging 24./1II. 1918 mit allen Rechten an Robert Kiepert vorm. E. Ostermoor, Charlottenburg, über. sB. 96.) Danehl's, Richard, Verlag, Goslar. Der pädagogische Buchvcrlag ging käuflich 10./III. 1918 an Kurt Scholtze in Leipzig über, der den Sitz der Firma nach Leipzig verlegte. Die beiden pädagogischen Monatsschriften »Praxis der Landschule« u. »Ar chiv für Volksschulen« verblieben dem seitherigen Inh., der sie unter der Firma Nich. Danehls Zeitschriften-Verlag in Goslar »veiterführt. sB. 96.) *Danchl's Verlag, R., Leipzig, Universitätsstr. 22/24. Seit 10./I1I. 1918. Gegr. 1./VII. 1885 in Goslar. Inh.: Kurt Scholtze, s. 10./III. 1918. Leipziger Komm.: Cnobloch. sB. 96.) D e u t sches Druck- und Verlagshaus G. m. b. H., Berli n nebst Zweigniederlassungen. Alexander Ihn ist nicht mehr Ge schäftsführer. Die Prokura des Otto Kloesscl ist erloschen. Zum weiteren Geschäftsführer ist bestellt Max Trübcnbach, Neukölln. I-H. 20./IV. 1918.) Ernst'srhe V e r l a g s b u ch h., Leipzig, hat Postscheckkonto 53 816. sDir.) ^Friedrich, Walther, Breslau I, Ohlaucrstr. 40, Buchh. Leipziger Komm.: Cnobloch. sDir.)