Volltext Seite (XML)
Großenhainer Unterhaltungs- L Anzeigeblatt. ller völlig!' Rliit8^auj>ii»niu>scs>ust, «les Röiligk RüäsMnüäs u»1 1e8 Rlillimtlis z» Ero^eniinm. Erscheinen: Dienstag, Donnerstag, Sonnabend. Vierteljährliches Abonnement: am Schalter t M., durch den Boten ins Haus 1 M. 25 Pf., durch die Post l M. 25 Pf., durch die Post ins Haus 1 M. 50 Pf. Druck und Verlag von Herrmann Starke in Großenhain. Verantwortl. Redacteur: Herrmann Starke sen. Inserate für die am Abend auszugebende Nummer werden bis früh 9 Uhr angenommen und Gebühren für solche von auswärts, wenn dies der Einsender nicht anders bestimmt, durch Postnachnahmt erhoben. Nr. 21. 72. Jahrgang. Sonnabend, den 16. Februar 1884. Bürgerschule. Anmeldung zur Aufnahme Ostern 1884. Die Anmeldung der Ostern 1884 schulpflichtig werdenden Kinder nimmt der Unterzeichnete vom 18.—SS. Februar, täglich 11 —1 Uhr, in seiner Expedition (Schulgasse 116) entgegen. Anzumelden sind sämmtliche Kinder, welche bis zum 31. März 1884 das 6. Lebensjahr vollenden. Auf besonderen Wunsch der Aeltern bez. Erzieher dürfen jedoch Ostern 1884 auch diejenigen Kinder ausgenommen werden, welche jenes Alter bis zum SV. Juni d. Js. erreichen. Bei der Anmeldung ist der Impfschein jedes Kindes vorzulegen. Für die nicht in Großenhain oder Mülbitz geborenen Kinder sind außerdem standes amtliche Geburtsurkunden und für Kinder aus gemischten Ehen gültige Nachweise über die Confession, in welcher dieselben zu erziehen sind, beizubringen. Großenhain, den 5. Februar 1884. L. Hardtmann, Direktor. Bekanntmachung. sehen werden. Elsterwerda, den 24. December 1883. Der Magistrat. Wille. Der hiesige Rathskeller soll auf 6 Jahre vom 1. Juli 1884 bis dahin 1890 am Donnerstag, den 6. März I88Ä, Vorm. 11 Uhr im Magistrats-Bureau hier unter den im Termine bekannt zu machenden Bedingungen öffentlich verpachtet werden. Die Bedingungen können vom 29. December er. ab im Magistratsbureau einge Holz-Auktion. Im Gasthofe zum Auer sollen Freitag, den 22. und Sonnabend, den 23. Februar 1884, von Vormittags 9 Uhr an, folgende im Kreier Forstreviere aufbereitete Hölzer, als: Freitag, den SS. Februar u e., 18 Stück birkene Stämme, von 16 bis 22 Etm. Mittenstärke und t 10,2 bis 13,6 Meter Länge, I in Abtheilung 1 fichtener Stamm, von 25 Etm. Mittenstärke und 13 Meter l 34, Länge, in den Abtheilungen 34 und 47, 982 Stück kieferne Stämme, von 11 bis 34 Etm. Mittenstärke und 10,2 bis 19,4 Meter Länge, in den Abtheilungen i 84 und 47, 4 Stück kieferne Pnmpenröhren, Nr. 474, 493, 611 und 615 >, in Abtheilung 34, 4 buchene Klötzer, von 35 bis 39 Etm. Oberstärke 2 Meter Länge, und k I in Abtheilung 6 birkene „ von 14 bis 26 Etm. Oberstärke 4,5 und 5 Meter Länge, und 34, 84 erlene „ von 10 bis 27 Etm. Oberstärke 3 bis 5 Meter Länge, und I ' in den Ab- 3 // erlene „ von 15 bis 18 Etm. Mittenstärke 6 und 7 Meter Länge, und j theil. 34 und 47, 21 kieferne „ von 22 bis 42 Etm. Mittenstärke Länge, in Abtheilung 34, „ von 10 bis 49 Etm. Obcrstärke und und 6 bis 10 Meter 1474 kieferne 2,3 bis 5 Meter Länge, 5 „ kieferne Derbstangen, von 13 bis 15 Etm. Unterstärke, j in Abtheilung 1 Raummeter kieferne Nutzscheite, / 47, Sonnabend, den SS. Februar s. e., 4,40 Wellenhundert buchenes Reisig, c 6 50 " eUenc? " ! in den Abtheilungen 23, 24 und 34, 325,20 „ kiefernes „ i 201 kieferne Langhaufen I. Elasse in Abtheilung 59, einzeln und partieenweise gegen sofort nach dem jedesmaligen Zuschläge zu leistende Bezahlung und unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden versteigert werden. Wer die zu versteigernden Hölzer vorher besehen will, hat sich an den mit- unterzeichneten Nevierverwalter zu Kreier zu wenden, oder auch ohne Weiteres in die genannten Waldorte zu begeben. König!. Forstrentamt Moritzburg und Königl. Revierverwaltung Kreier, den 25. Januar 1884 Michael. Schulze. Erbtheilungshalber sollen die zum Nachlasse des Steinarbeiters Kart Gottfried Burk hardt in Nünchritz zugehörigen Grundstücke, und zwar: 1) das Hausgrundstück Fol. 80 des Grd. u. Hyp.-Bchs. f. Nünchritz, Hainer An theils, Nr. 81 des Brandkat. u. Nr. 115 u. 390 des Flurb. f. Nünchritz, 2) das Gartengrundstück Fol. 112 des Grd. u. Hyp.-Bchs. f. Nünchritz, Grödeler Antheils, Nr. 112 des Flurb. f. Nünchritz, welche Grundstücke ortsgerichtlich auf 2650 M. geschätzt worden sind, den 24. März 1884 Vormittags 10 Uhr an hiesiger Königlicher Amtsgerichtsstelle unter den im Termine bekannt zu machenden Bedingungen meistbietend verkauft werden. Kauflustige haben sich über ihre Zahlungsfähigkeit im Termine auszuweisen. Riesa, den 11. Februar 1884. Das Königliche Amtsgericht. CRath Sinz. Nutz- und Brennholz - Auction. Im Adam'schen Gasthofe zu Eisenberg sollen Montag, den 23. und Dienstag, den 26. Februar 1884, von Vormittags 9 Uhr an folgende im Moritzburger Forstreviere aufbereitete Hölzer, als: Montag, den Sa. Februar s. e., 13 Stück eichene Stämme von 14 bis 28 Etm. Mittenstärke und 12 bis 18 Meter Länge, 62 „ birkene „ „ 11 „ 24 Etm. Mittenstärke und 11 bis 16 Meter Länge, 707 „ weiche „ „ 11 „ 35 Etm. Mittenstärke und 11 bis 20 Meter Länge (darunter eine große Anzahl Pumpenrohre), 99 Stück eichene Klötzer, von 11 bis 76 Etm. Ober-, resp. Mitten stärke und 2,0 bis 7 Meter Länge, 34 „ rothbuchene Klötzer, von 13 bis 52 Etm. Oberstärke und 2 bis 5 Meter Länge, 24 „ weißbuchene „ „ 10 „ 32 Etm. Oberstärke und 2,5 bis 3 Meter Länge, 8 „ birkene „ „ 16 „ 23 Etm. Oberstärke und 4 bis 4,5 Meter Länge, 36 „ erlene „ „ 16 „ 25 Etm. Oberstärke und 4,5 Meter Lange, 4 „ rüsterne „ „11 „ 18 Etm. Oberstärke und 4,5 Meter Länge, 1 lindenes Klotz, von 13 Etm. Oberstärke und 4,5 Meter Länge, 994 Stück weiche Klötzer, von 16 bis 60 Etm. Oberstärke und 3,5 bis 5 Meter Länge, 10 „ birkene Derbstangen, von 11 bis 13 Elm. Unterstärke und 10 Meter Länge, 1040 „ weiche Reisstangen, „ 2 „ 8 Etm. Unterstärke und 5 bis 9 Meter Länge, in den Schlägen der Abtheilungen 21, 35, 37 und Fasanengarten, außerdem in den Abtheilungen 1, 6, 9, 14, 39 und 56, Dienstag, den 26. Februar u. e, 60 Raummeter harte (eichene, rothbuchene, birkene und erlene w.) Brennscheite, 241 „ Weiche Brennscheite, 20 „ harte Brennknüppel, 25 „ weiche 8 „ hartes Brennreisig (Aeste und Gestänge), 53 „ weiches „ « „ „ „ >, 30 Wellenhundert hartes Brennreisig, 190,80 „ weiches Brennreisig, 12 Raummeter harte Stöcke, 167 „ weiche „ einzeln und partieenweise gegen sofort nach dem jedesmaligen Zuschläge zu leistende Bezahlung und unter den vor Beginn der Auction bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden versteigert werden. Wer die zu versteigernden Hölzer vorher besehen will, hat sich 8 Tage vor der Auction zwischen früh 7 und 8 Uhr an den mitunterzeichneten Forstinspector zu Moritz burg zu wenden. Königl. Forstrentamt und Königl. Revierverwaltung Moritzburg, den 9. Februar 1884. Michael. Zimmer. Die Aushebung der Lotterie. Nichts ist gefährlicher als sich in staatSwirthschaftlichen Dingen consequent von idealen Anschauungen leiten zu lassen und das Volksleben von der Studirstube aus zu beurtheilen, denn wer wahrhaft weise regieren will, muß die Menschen nehmen, wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. Manches, was im Princip richtig und gut erscheint, ist in der Praxis undurchführbar oder wirkt sogar nackt heilig. Leider mackt sich eine solche unpraktische Principienreiterei häufig genug in deutschen LandeSvcrtretungen geltend und es sind oft gerade die edelsten und charactervollsten Männer, die immer wieder auf Vorschläge zurückkommen, deren Annahme und Durchführung die verhängnißvollsten Folgen haben würden. Als einen solchen unpraktischen Vorschlag muß man ent schieden den der Aufhebung der StaatSlotterien arischen. Die Sucht nach leichtem Gewinn ohne Arbeit ist freilich vom Standpunkt der strengen Sittlichkeit eben so wenig zu billigen, als von dem der Wirthschaftspolitik. Faßt man ! aber die Thatsacke ins Auge, daß dieser Hang der Bien scheu- I natur gänzlich unausrottbar ist, so muß man auch anerkennen, daß die Staatslotterien diese Neigung in maßvollen Grenzen halten und auf unschädliche Bahnen leiten. Der Staats mann muß mit der tief in der Menschennatur begründeten I ? SpielsuLll rechnen und sieb von der Verblendung sentimentaler Moralisten sernhalten, die nicht sehen, daß die Menschen, denen es verwehrt ist, auf gesetzliche Weise „ihr Glück zu versuchen", diesem Zuge ihres Herzens auf geheimen und ! deshalb viel gefährlicheren Pfaden nachstreben. Zwischen Lpiel und Spiel ist jedenfalls ein Unterschied ! und deshalb können selbst diejenigen, welche die Aufhebung der Spielbanken im Jahre 1869 und die im Reichsstraf- , gesctzbuche angeordnete Verfolgung des HazardspieleS mit Freuden begrüßten, für das Fortbestehen der Staatslotterie eintreten, ohne sich einer Jnconseguen; schuldig zu machen. Die vielfachen Schilderungen der verderblichen Folgen des Lolteriespieleö für die ärmeren Klassen treffen in Wirklich keit nur bei der in Oesterreich, Spanien und Italien ein geführten genuesischen Zahlenlotterie, dem sogenannten „Lotto", vollständig zu, während die nach holländischem System ein gerichteten preußischen und sächsischen Klassenlotterien nirgends erheblicken Sckadcn angericktet haben. Das Lotto mit seinen winzigen Sätzen und mit seinen geringen Gewinn Ehaneen (von '90 Zahlen werden jedesmal nur fünf gezogen! hat überall, wo cs eingeführt war, die fieberhafteste Spiel- leidenschaft unter den Aermeren erzeugt und zeitigt heute noch, z. B. in Böhmen, höchst verhängnißvolle Folgen. Auch an den preußischen und sächsischen Klassenlotterien be-