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Nr. L Großenhainer Unterhaltung-- und Auzeigedlatt. Gelte 2. trüben, die an den Luthertagen in ganz Deutschland aufs Neue aufflammte und durch den jüngsten Triumphzug des deutschen Kronprinzen durch Spanien und Italien abermals reiche Nahrung fand. Für die österreichisch-ungarische Monarchie war das vergangene Jahr ein äußerst unruhiges, da in beiden Reichshälften theils socialistische, theils confessionelle, theils nationale Wühlereien nirgends rechte Befriedigung auf- kommen ließen. Wie in Oesterreich das conservative Mini sterium Taaffe, so hatte in Ungarn das liberale Ministerium TiSza Mühe, zwischen den Parteien zu vermitteln, um die Staatsmaschine in Gang zu erhalten, während die sich eng an Deutschland anschließende auswärtige Politik des gemein samen Ministers, des Grafen Kalnokh, sich fast allgemeiner Anerkennung erfreut. Die zu Gunsten der Czechen im Mai erfolgte Auflösung des böhmischen Landtages erbitterte die Deutschen Oesterreichs und erregte die Berfassungspartei aufs Tiefste. Das 600jährige Regierungsjubiläum des Hauses Habsburg wurde am 1. Juli im ganzen Lande trotzdem mit Begeisterung gefeiert. Bei dem im September festlich begangenen 200 jährigen Gedenktage der Befreiung Wiens von der Türkengefahr trat aber die Opposition des Wiener Gemeinderaths wider das Ministerium Taaffe nur wenig zurück. Der unmittelbar darauf folgenden Schlußsteinlegung des Wiener Nathhauses durch den Kaiser Franz Josef wohnte König Alfons von Spanien bei. Im Spätsommer fanden in Wien die elektrische Ausstellung, der astronomische Congreß und die Ausstellung graphischer Künste statt und erfreuten sich reger Theilnahme. Die An bringung ungarischer Wappen an kroatischen Amtsgebäuden rief so erbitterten Widerstand hervor, daß es wiederholt zu Blutvergießen kam und militärischer Einschreitung bedurfte. In neuester Zeit ist zwar der Zwist geschlichtet worden, doch scheint die Stellung des neuen Banus von Kroatien, des Grafen Khuen-Hedervary, auch jetzt noch keine leichte. Dank der Energie der Regierung Italiens verliefen im Laufe des Jahres verschiedene gegen Oesterreich gerich tete irredentistische Demonstrationen vollständig wirkungslos und ist Italien dem deutsch-österreichischen Bündniß immer näher getreten. Ein fürchterliches Erdbeben suchte am 28. Juli die Insel Ischia heim, aber dieses erschütternde nationale Unglück rief eine so werklhätige Theilnahme der deutschen Bundesgenossen Italiens hervor, daß nicht nur Millionen für die Hinterbliebenen der Opfer der Katastrophe einkamen, sondern sich dadurch auch die Freundschaft zwischen Italien und Deutschland immer inniger gestaltete. Gleich am Eingang des Jahres 1883 verlor Frankreich in dem Staatsmann Gambetta und in dem General Chanch zwei Capacitäten, die zunächst ganz un ersetzlich schienen. Die Minister Duclerc und FalliereS genügten den verwirrten Verhältnissen allerdings nicht, nach und nach reifte aber der Staatsmann Jules Ferry zum Ersatzmann Gambetta's heran und trat den Schwierigkeiten der Lage mit Festigkeit und Klugheit entgegen. Wiederholte Arbeiterunruhen wurden mit Energie unterdrückt, das Ver- hältniß zu Deutschland blieb trotz des Drängens der Chau vinisten ein erträgliches; dagegen wurde dem Thatendurst der französischen Nation durch die Expedition nach Mada gaskar und nach Tonkin Genüge geleistet. Bei der ersteren gingen die Franzosen ohne besondere Rücksichten gegen die englischen Interessen vor, verstanden sich aber zu Ent schädigungen; in Ostasien ist die Gefahr eines offenen Krieges mit China seit einzelnen glänzenden Waffenerfolgen in Anam ziemlich beseitigt, doch erweckt der Thronwechsel in Huö noch immer Besorgnisse eines ungünstigen Umschwunges. Der Weisheit und Mäßigung des Präsidenten Grevy und der Diplomatie Ferry's wird es zugeschrieben, daß das Verhältniß Frankreichs zu Spanien trotz der am 29. Sep tember dem König Alfons in Paris widerfahrenen Be leidigungen sich Lieder freundlich gestaltete. Jedenfalls steht im Augenblick ras aus den Tonkindebatten siegreich hervor gegangene Ministerium fester als zuvor. Mehr infolge des Zwiespaltes unter den englischen Con- servativen als durch die eigene Tüchtigkeit behauptete sich in Großbritannien das Ministerium Gladstone. Das letztere ließ es überall an festem Willen fehlen, gab den von ibm wieder eingesetzten Zulukönig Cetewayo seinem Gegner Ufilepu preis, opferte die englischen Interessen am Suezkanal der Freundschaft mit dem Director von Lesseps, begnügte sich bei der französischen Vergewaltigung Mada gaskars mit geringen Geldemschädtgungen, ließ in Irland Straßenkämpfe zwischen den Parnelliten und den orangistischen Regierungsfreunten zu und zeigte den unaufhörlichen fenischen Dynamitattentaten gegenüber ein felsenfestes Vertrauen auf polizeilichen Schutz. Die Angeberei Carey's lieferte der englischen Regierung die Urheber res Mordes im Phönix parke zu Dublin aus, die ihre gereckte Strafe erlitten und da O'Tvnnel den Denuncianten Carey in der Nähe von Kapstadt erfckoß, wurde auch dieses Werkzeug der Fenier in London hingericktet. Die Lage des Kaisers von Rußland war bei äußerem Glan; stets eine sorgenvolle, bei scheinbar unbeschränkter Machtfülle eins von den Führern ganz entgegengesetzter Parteien bart bedrängte. Der Uebermuth der Panslavisten bestärkte die nach Bulgarien gesandten Generäle Kaulbars und Soboleff in einem Treiben, das alle dort für Rußland gewonnenen Vortheile gefährdete. Vergebens hetzten russische Emissäre die Rumänier g-gen Oesterreich und schürten in Serbien einen Ausstand, um das mit Deutschland und Oesterreich befreundete Cabinet Piroisckana; zu verdrängen. Zur Einschüchterung res Königs Milan von Serbien wurde die von Rußland glänzend auSgestallete Prinzessin Zorka von Montenegro mit dem serbischen Kronprätendenten Kara- georgiewic; vermählt. Die Tonauuferstaaten ließen sich aber nach dem Abschluß d^r Vierer-Conferenz zu Wien von einem Anschluß an das Bündniß der mitteleuropäischen Regierungen nickt mehr zurücksckrecken. In Rußland selbst flackerte fortwährend der Geist der Unordnung und Zügel losigkeit auf. So tobten in Polen studentische Wühlereien, in den O stseeprovinzen die gegen ihre Gutsherren erbitterten Bauern, in Südrußland heftige Judenhetzen und außerdem war die größte Energie Nöthig, um die nihilistische Be wegung niederzuhalten. Schwer geprüft war das Land Egypten, wo fast den ganzen Sommer hindurch eine heftige Choleraepidemie wüthete, welche zahlreiche Menschenopfer forderte. Dazu kam der Aufstand des Mahdi, jenes falschen Propheten, der im Sudan immer mehr Anhänger gewann und nach verschiedenen Kämpfen endlich am 3., 4. und 5. November in der dreitägigen Schlacht bei El-Obeid, das von Hicks Pascha geführte egyptische Heer vollständig aufrieb. Fast gleichzeitig wurde der englische Capitän Monorieff mit seiner Schaar bei Suakim von den Beduinen zusammengehauen und ebenso erging es bald darauf einer von Mahmud Pascha gegen den Feind gesendeten egyptischen Truppenabtheilung. Sollte der jetzt vorrückende Baker Pascha ebenfalls gegen den Mahdi nichts ausrickten, so wäre die Stellung des Khedive und damit der Einstuß Englands auf das Pharaonen- land schwer gefädrdel. TageMachrichleil. Sachsen. Mit dem 1. Januar ist die Gewerbegesetz- Novelle in Kraft getreten, und damit auch die neueren Bestimmungen über den Hausirhandel mit Druckschriften. Hiernach haben die Colporteure ein Verzeichniß der von ihnen feilzubietenden Druckschriften, anderen Schriften oder Bildwerken der Verwaltungsbehörde zur Genehmigung vor zulegen und sind bei Strafe verpflichtet, das genehmigte Verzeichniß bei sich zu führen. Die Colportage aller un sittlichen und irreligiösen Schriften und Bilder wird durch diese alte, gute Bestimmung der sächsischen Gewerbeordnung vom Jahre 1861 ausgeschlossen; nur die anständige, bildend, belehrend und wirklich unterhaltend wirkende Literatur soll wieder Eingang im Volke finden können. Nächsten Montag und Dienstag, den 7. und 8. Januar, wird in Leipzig die 1. Klasse der 105. königl. sächs. Landes- Lotterie gezogen. Im verflossenen Monat wurden 581 und im Jahre 1883 überhaupt 16,121 Auswanderer, meist Böhmen, von Leipzig aus mittelst der Mageburger Bahn weiter nach Hamburg, Bremen und Rotterdam befördert. — Unter großer Theil nahme wurde am Montag der an einem Herzschlag ver storbene Schriftenvergleicher, königl. sächs. Commissionsrath Adolf Henze in Neustadt-Leipzig, feierlich beerdigt.— Am Sonntag geriethen in einer Bäckerei zu Leipzig zwei Gesellen so in Streit, daß der eine im Zorn sein Taschenmesser zog und dem Gegner einen Stich in die rechte Seite versetzte. Der glücklicherweise nicht lebensgefährlich Verwundete mußte nach dem Krankenhause gebracht werden, während der andere Geselle polizeilich zur Verantwortung gezogen wurde. Am Sylvester früh ^8 Uhr wurde in Plauen i. V. nach Südosten zu eine eigenthümliche Erscheinung beobachtet. Unter einer Detonation, welche der Explosion eines offenen Pulverbehältnisses glich, zeigte sich ein hellleuchtender Ring, der scheinbar um eine Kugel strahlte. Die Erscheinung, welche wenige Secnnven dauerte, leuchtete weithin durch die Häuser und war so auffallend, daß Kinder im Bette erschreckt emporfuhren, Erwachsene aber sofort zum Fenster eilten, um den Grund zu dem Phänomen zu suchen. Um der weiteren Ausbreitung der unter den Schul kindern zu Riesa vorgekommenen Erkrankungen an Diph- theritis möglichst vorzubeugen, ist am 2. Januar in allen Klassen der Unterricht wieder eingestellt worden. — Noch schlimmer als in Riesa ist die Diphtheritis in Lommatzsch ausgetreten, wo vor Weihnachten an einem Tage nicht weniger als 13 Kinderleichen in der Todtenhalle lagen. — In dem Dorfe Pobershau bei Zöblitz sind am Sonnabend fünf der Diphtheritis erlegene Kinder beerdigt worden. Zwei Kinder einer Familie wurden in einen Sarg gebettet; in einer anderen Familie starb ein Kind an der bösartigen Krankheit in dem Augenblicke, als man den Sarg für ein vorher von der Diphtheritis hinweggerafftes Kind in das Haus trug. AuS Waltersdorf bei Liebstadt wird berichtet, daß in dortiger Gemeinde, welche circa 300 Einwohner zählt und nach Reichenau eingepfarrt ist, seit fünf Vierteljahren kein Todesfall vorgekommen ist. Bei der herrschenden Finsterniß ist am Freitag voriger Woche ein 56 Jahre alter Einwohner von Bellwitz bei Löbau in der Nähe der Oppelner Mühle vom Wege ab gekommen, in das Löbauer Wasser gerathen und ertrunken. Am 29. December früh gegen 6 Uhr fiel eine 37 Jahrs alte Ehefrau in Großschönau von der vor dem Hause an gebrachten Wasserschöpfe in den Dorfbach und ertrank. Ein recht trauriger Sylvesterabend war den Zocher'fchen Eheleuten in Nauenhain bei Geithain beschieden; ihr etwa I V2 jähriges Söhnchen fiel gegen Abend in ein Waschfaß und fand darin seinen Tod. Am letzten Tage des alten Jahres ereignete sich Abends in der neugebauten Zuckerfabrik in Markranstädt leider noch ein schwerer Unglücksfall. Der Feuermann Mattheis aus Wittenberg, welcher erst am genannten Tage in der Fabrik angetreten war, stürzte in die Tiefe des Fahrstuhlschachtes und fand dabei sofort seinen Tod. Deutsches Reich. Bei dem diesmaligen Neujahrs- Empfang der Generalität, an deren Spitze die General- Feldmarschälle Kronprinz Friedrich Wilhelm und Prinz Karl, sowie Graf v. Moltke erschienen waren, sprach der Kaiser seine lebhafte Freude darüber aus, daß es ihm vergönnt sei, sie an diesem Tage empfangen zu können, und gab zugleich der Hoffnung Ausdruck, mit Gottes Hilfe dieselben auch im nächsten Jahre in gleicher Frische und Rüstigkeit begrüßen zu können. Die Einweihung der auf dem Vedding in Berlin be legenen DankeSkirche hat am Donnerstag Vormittag in Anwesenheit des Kaisers und der Kaiserin, der kronprinz- lichen Familie, der Prinzen Wilhelm, Alexander rc. in feierlichster Weise stattgefunden. Außerdem waren die Generalität, die Staatsminister, gegen 100 Geistliche, der Oberbürgermeister mit etwa 50 Stadträthen und Stadt verordneten in ihrer Amtstracht zugegen. Durch Beschluß des königl. Staatsministeriums ist für den Umfang der Diöcesen Kulm, Ermland und Hildesheim die Wiederaufnahme der eingestellten Staatsleistungen an die römisch-katholischen Bisthümer und Geistlichen vom 1. October v. I. ab angeordnet. Wie die „N. Pr. Ztg.'' hört, hat das königl. Kriegs ministerium jetzt angeordnet, daß für den Landsturm des I., II., V. und VI. Armeecorps Bekleidungsgegenstände an gefertigt werven sollen. Diese werden für den Sommer in Drillichanzügen, für den Winter und bei ungünstiger Wit terung in sogen, mecklenburgischen Blousen von leichterem Tuche bestehen; als Kopfbedeckung sind Mützen mit Schirm und zur Bewaffnung Zündnadelgewehre und Säbel in Aussicht genommen. Um die Beförderung von Geschützen und Truppen von der jütländischen bis zur russischen Grenze längs der Küste zu ermöglichen, wird von der Regierung der Bau einer Secundäreisenbahn von Rostock nach Stralsund über Ribnitz und Damgarten beabsichtigt. Die Gerüchte über den bevorstehenden Rücktritt des Statthalters von Elsaß-Lothringen, Feldmarschalls v. Man teuffel, werden von unterrichteter Seite für unbegründet erklärt. Der Feldmarschall erfreut sich vielmehr nach wie vor der ausgesprochenen Gunst seines Monarchen. Oesterreich. Noch immer bildet die Reise des Kaisers nach Italien den Gegenstand vielfältiger Zeitungsstreitereien; jedenfalls steht eine Erwiderung deö Besuches des Königs Humbert in kurzer Zeit zu erwarten. Wie man aus Buda-Pest berichtet, überbrachte am 1. Ja nuar der Graf Banffy an der Spitze einer Deputation der liberalen Partei dem Ministerpräsidenten Tisza deren Neu jahrsglückwünsche, versicherte denselben des ungeschmälerten Vertrauens der Partei, dankte für die Energie der Regierung bei Unterdrückung der antisemitischen Agitation und betonte die Nothwendigkeit einer Reform des Oberhauses. Der Ministerpräsident erwiderte, der Gesetzentwurf wegen einer Revision der Verfassung sei fertig gestellt, und hoffe er, denselben noch im Laufe der jetzigen Session vorlegen zu können. Zu einem Rücktritte würde das Cabinet weder durch Ermüdung, noch durch Mißmuth, sondern allein durch die Erkenntniß bestimmt werden können, daß dies für das Gemeinwohl in anderer Weise nützlicher sei. Italien. Der König empfing am 1. Januar den deut schen Botschafter v. Keudell, der ein eigenhändiges Schreiben des Kaisers Wilhelm überreichte, in besonderer Audienz. Bei dem Neujahrsempfange sagte der König zu dem Deputirten Spaventa, das neue Jahr beginne unter glück lichen Auspicien: Italien werde nunmehr auch als gewichtige Bürgschaft des europäischen Friedens angesehen. Durch einen zwischen dem Minister des Auswärtigen und dem französischen Botschafter stattgehabten Notenwechsel ist in der Frage der ConsulargerichtSbarkeit in Tunis nun mehr ein Einverständniß zwischen Italien und Frankreich hergestellt worden. England. Das amtliche Blatt veröffentlicht ein Decret der Königin, durch welches die Gerichtsbarkeit der englischen Consuln in Tunis von Neujahr ab aufgehoben wird. In Dromere (Irland) wurden am 1. Januar von den Orangisten, wie von den Nationalisten sehr zahlreich be suchte Versammlungen abgehalten. Trotz der herbeigezogenen starken Militär- und Polizei-Abtheilungen konnte ein thät- licher Zusammenstoß zwischen den Anhängern der beiden Parteien nur mit Mühe verhindert werden; ein junger Mann wurde durch einen Bajonnetslich verwundet. Spanien. In der Commission der Cortes zur Be- rathung der auf die Thronrede zu erlassenden Adresse erklärte Sagasta, er lehne jeden Gesetzentwurf über die Anwendung des allgemeinen Stimmrechts und über die Reform der Verfassung ab. Der Ministerpräsident Posada- Herrera führte aus, nachdem die Regierung alle Concessionen gemacht habe, die mit ihrem politischen Programm verein bar seien, müsse sie die Verantwortlichkeit für einen Bruch zwischen ihr und der Majorität der Kammer ablehnen. Rustland. Der Kaiser empfing in Gatschina am 1. Ja nuar den neu ernannten französischen Botschafter, General Appert, welcher sein Beglaubigungsschreiben überreichte. Amerika. Auf der Grand Trunk-Eisenbahn, unweit Toronto in Canada, sind am 2. Januar ein Personen- und ein Güterzug auf einander gestoßen und dabei 27 Per sonen getödtet und 20 — 30 verletzt worden. Reueste Rnchrichten. Paris, 3. Januar. Das „Journal des Tebats" und ver schiedene republikanische Blätter iprechen sich gegen eine Revision der Verfassung aus und wollen einer solchen höchstens mit dem Vorbehalt zustimmen, daß die Revision sich auf ein Minimum beschränke und schnell ins Werk gesetzt werde. — Der Anarchist Eurieu, welcher am 16. November gewalt sam in das Ministerium des öffentlichen Unterrichts eindrang, wurde zu dreimonatlich w Gefängnißstrafe verurtheilt wegen Mißhandlung eines Bureaubeamten. Madrid, I. Januar. Der Kriegsminister hat den Cortes einen Gesetzentwurf, betreffend die Erhöhung des Soldes der Truppen vom gemeinen Soldaten bis zum Obersten einschließ lich, vorgelegt. Der Entwurf wurde einer Special-Commission überwiesen. Petersburg, 0. Januar. Das ^.Journal de St. Peters- bourg" erklärt die Nachricht deS „Standard", Rußland habe China gerathen, die Truppen aus Bacuinh zurückzurufen, für unbegründet. Konstantinopel, :Z. Januar. Gesteru fand in Sadikli bei Brussa ein ziemlich heftiges Erdbeben statt, durch welches einige Verwüstungen angerichtet wurden. Menschenleben sind nickt zu beklagen Rnchlichlm nutz tzIM ZImiMettd. Großenhain. Am hohen Neujahr, nächstem Sonntag, wird wieder eine Cvlleete für den ev. luth. sächs. Haupt Missionsvcrein an den Kirchthüren gesammelt werden. Im Anschluß an das Flug blatt, das bereits in dell Gemeinden verbreitet worden ist, wird uns Folgendes mitgetheilt: „Aus Anlaß der Ziegenbalgs ei er in Pulsnitz ist daielbst em Zweig-Missionsverein und eine Ziegen balg MlssionSstiftuug errichtet worden. Zu der Jubiläums kirche, die in Ostindien gebaut werden soll, sind WM) M. laus Sachsen M)0 M i gespendet worden. Im Vera. Jubeljahr sind zum Besten der luth. Mission auch awehnliche Vermächtnisse und