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DrEmg ter HetmstS LI« vöm «^igsn f«n»^»k un<I «»f«n tt»im«kvrwHK l37. Fortsetzung) Die große Wiese am westlichen Stadtrand von München war schon fast wieder leer, als auch die Hippodrombesttzerin mit ihrer Karawane loszog. Bald hatten sie die Stadt hinter sich, und sie fuhren hinein in einen wunderschönen Herbst tag, einen von jenen seltenen, an dem die Sonne glaubt, noch einmal alle Schönheit des abklingenden Sommers wie in letztem, seligem Erinnern zusammenfassen zu müßen. Am späten Abend kamen sie in einem weltvergessenen, kleinen Bauernnest an, wo die Hippodrombesitzerin einen großen Schuppen ihr Eigen nannte, in der der ganze Troß Unter schlupf fand. Sie selbst bewohnte mit ihren Söhnen und Töchtern ein kleines Haus, das für sie selbst gerade not dürftig Raum bot. Zwei Tage blieb Martin noch in dem Ort, dann zog er mit der kleinen Vira über Land Alles, was Martin in den letzten Jahren erlebt hatte schien ihm kinderleicht zu sein gegen das, was jetzt auf ihm lastete. Die Sorge wollte ihn schier zu Boden drücken und der Hunger begleitete ihn und sein Kind als einzig getreuer Gast über die leeren Landstraßen. Im Herbst war es noch gegangen Man konnte aus den Feldern manches finden. Kartoffeln und so Am kleinen Feuer gebraten, schmeckten sie gut und stimmten den Magen versöhnlich für die Nacht, daß er wenigstens Ruhe gab und sie nicht im Schlummer störte, den sie hinter freundlichem Buschwerk oder Jungholz fanden, wie es sich eben gerade schickte. Im Herbst konnte Martin auch noch vor den Höfen der Bauern seine Lieder spielen. Sein Bandonion war noch nie vorher soviel benützt worden wie in dieser Zeit. Immerhin das Essen sprang heraus dabei Jetzt aber, da der Kroll schon knarrend an Türen und Fenstern rüttelte traten du Leute kaum mehr heraus saßen höchstens hinter den Feo stern und blickten aus der warmen Stube auf den Sp-e. mann und das kleine Mädel herab Ja, so war es. und Martin wußte auch nicht, wie dem abzuhelfen gewesen wäre Was er an Wertsachen besessen hatte, war schon ins Pfandhaus gewandert, ohne Aussicht jemals wieder ausgelöst zu werden. Einen Ring - e se noch, jawohl, einen schönen, goldenen Ring mit - lutroten Stein. Aber das war noch das einzige An- ' an Elvira, und er mochte sich nicht trennen von ihm. denn einmal sollte ja die kleine Vira den Ring ihrer Murrer t .wmnen So kam das Weihnachtssest heran. Die Kleine hatte vundc Füße bekommen und Martin mußte sie durch den chneematsch tragen obwohl er selbst Schuhe anhatte, in enen das Wasser zur einer, Seite hinein und zur anderen .mauslief Er hatte gedacht, um diese Zeit vielleicht in die legend zu kommen, wo er bei der Hippodrombesitzerin «einen Wohnwagen untergestellt hatte. Sie würde ihn sicher aber die Feiertage dulden Man hätte dann wenigstens iür diese Zeit, auf die sich alle Menschen freuten, ein Dach aber dem Kopf gehabt. Auch waren noch einige Wertgegen stände >m Wagen, die man ins Versatzhaus bringen könnte Aber das Wandern ging um diese Zeit nicht mehr so schnell llnd es bestand keine Aussicht, das ersehnte Ziel zu er reichen Noch wußte er nicht, wo und wie er die Weihnachls reiertage verbringen könnte. Gegen Nachmittag fing es in dicken Flocken zu schneien an, und Martin wollte schon aus ein einsames Haus, das auf einem Hügel stand, zusteuern. Us er in der Ferne die Türme einer größeren Stadt be merkte Also hatte Gott ihn und das Kind doch nicht ganz ver essen In einer solchen Stadt gab es sicherlich ein Asyl ur Wanderer. Und vielleicht könnte er doch den Ring? Uber nein, von dem Ring wollte er sich nicht um alles in der Welt trennen. Das Bandonion vielleicht. Es ging noch o gut, keine einzige Stimme klang falsch. Das Versatzhaus tonnte ihm ruhig zehn Mark dafür geben. Es wurde Abend bis sie die Stadt erreichten Der Schweiß troff ihm über den hager gewordenen Leib Arn e ner Stirne standen liefe Falten „Hunger . " iagte die Kleine »chwach an seinem Ohr . Hunger hab ich, Vati Er drückte iie fest an sich und luchte mit der anderen Hand in seiner Rocktasche nach einem Stück Brot. Hatte er nicht am Morgen seinen Hunger bezwungen und dieses Stück Brot aufgehoben? Es war hart, lehr hart Das Kind biß ncB die Lippen blutig daran Aber es ließ wenigstens im kleinen Kinder Ter seine Zähne immer richtig pflegt, erhält sie gesund und dadurch schön. k i mögen nach zu murren. Der seine dagegen, ach, wie rebellierte der Eine geradezu gefräßige Eßlust empfand sein Magens Die Schwäche in den Kniekehlen wurde auch immer größer. Starr war fein Blick auf die Stadt gerichtet, die sich imnrer näher schob. Das Master lief ihm aus den Augen, als er das Kind auf der harten Brotrinde herum- beihen hörte. Die Glocken klangen schwer und ernst über der Stadt. Es war heiliger Abend. Eine Stunde vor Ladenschluß erreichte er die Stadt. Es war noch ein Riesenoerkehr in den Straßen. Eilfertig hafteten die Menschen mit Paketen beladen für den Gaben tisch dahin. Ziellos tappte Martin an hellerleuchteten Schau- ienstern vorüber, hinter denen buntschillernde Weihnachls- puppen ausqestapelt waren. „Ach, S^ati, schau, die schöne Puppe", sagte Vira einmal und streckte die blaugefrorenen Hände nach dem Schau fenster „Bitte, kauf sie mir." Martin schluckte heftig an den Tränen. Eine Antwort konnte er jetzt nicht geben. Lichtreklamen blitzten an allen Ecken. „Gasthaus zur fröhlichen Einkehr" las Martin über der Türe eines großen Wirtshauses. Ironisch sprach er es leise vor sich hin. „Fröh liche Einkehr". Hahaha! Das wirkte direkt aufreizend auf seinen Gemütszustand, denn er sah im Geiste hinter den ver hangenen Fenstern satte, zufriedene Menschen an freundlich gedeckten Tischen sitzen, ein frisches Glas Bier vor sich, der Schaum quoll üppig über den Rand der Gläser. Prost sagten die Herren dorr am runden Tisch und stießen mit den Gläsern an, daß es leise läutete. O ja, es war eine fröhliche Einkehr dort. Und er roch Bratendust und hob die Nase witternd in den Himmel, daß es ihm in die Augen schneite Schandbar schön war diese Vorstellung, so schön und oer- ibrcriich war sie. daß er nach einer Weile wieder, ohne daß l es eigentlich wollte, an diesem Haus vorbeiging. Diesma wählte er die andere Straßenseite. Und da roch er wirklich den Bratenduft aus der Küche. Der Flur war nur matt erleuchtet. Eine Frau ging hinein, stellt«- einen Glaser,,n die Schen^ und zog an der Glocke. Eine Hand w -raus und ergriff den Krug „Eine Maß. Frau Burklein?" fragte eine Stimme „Ja. eine Maß." Hernach ging die Frau mit dem gefüllten Krug w eder hinaus. Der Schaum wölbte sich wie eine Kuppel über dem Lier. Martin lies das Wasser im Mund zusammen. Er schaute sich vorsichtig um. Nein, im Augenblick war nie mand auf dem Wege Und da trat er in den Flur, ging ihn entlang und klopfte an die Küchentüre. Jemand sagte „Herein!" Martin Breitenbacher trat ein. Er wußte vielleicht gar nicht, was er für einen Anblick bot, für einen herunter gekommenen. zerrißenen, noch dazu am heiligen Abend Jedenfalls sah ihn die Wirtin mehr als verwundert an. Das Mitleid sprach aber aus ihren Augen, und Martin fühlte schon wieder das beschämende Gefühl, das ihm jedesmal den Nacken einzog. Aber die Wirtin hatte kein Herz von Stein. Sie schöpfte nicht nur für das Kind einen Teller Suppe heraus, sondern auch für ihn, obwohl er nur für die Kleine etwas erbeten hatte. Sie hieß ihn Platz nehmen und öffnete die Stuben türe. „Sophie", rief sie, „bring ein Bier in die Küche." Martin getraute sich nicht mehr aufzublicken. Nur unter der gesenkten Stirn her betrachtete er die Wirtsfrau und überlegte dabei, wie er es wohl anstellen werde, daß er möglichst schnell von hier wieder fortkäme, bevor er erkannt würde. Da hatte ihm ja das Schicksal wieder einZn netten Streich gespielt. Diese Wirtsfrau hier war aus Seehalden. Sh Martin hatte sie auf den ersten Blick erkannt. Es war die Seldmaier-Brigitte. eine Bürgerstochter aus seinem Heimatort. Jetzt kam auch der Wirt herein. Er schaffte scheinbar noch im Schlachthaus, sein weißer Schurz war mit Blut bespritzt. Martin kannte auch ihn und duckte den Kopf, als ob etwas über ihm einschlagen wolle. Es waren vielleicht hundert oder noch mehr Wirt- ichaften in dieser Stadt, aber ausgerechnet in diese hie, mußte er geraten, er, der unfröhlichste Mensch mußte in die fröhliche Einkehr kommen, damit das Maß seiner Schande sich gänzlich erfülle. Als er doch wieder flüchtig aufschauLe, waren beide draußen, der Äirt und die Wirtin. Jawohl, sie standen im Gong und die Wirtin sagte schon zum zweitenmal: „Du kannst sagen, was du willst, Karl, es ist der See- ichmied Martin Ich habe ihn auch nicht gleich erkannt, aber nun gibt es keinen Zweifel mehr für mich." Der Wirt zuckte die Achseln. Er war sich nicht recht sicher ..Aber wie sollte denn der Marlin zu einem Kind kommen." „Wißen wir, was in der Zeit alles gewesen fein mag mit ihm. Sag. soll ich ihn fragen?" „Fragen kostet ja nichts. Aber wenn er es wirklich ist, dann müßen wir ihm doch helfen. Es fcheint ihm noch schlechter als schlecht zu gehen." Im selben Augenblick öffnete sich leise die Türe und Martin wollte sich mit dem Kind davonschleichen. Aber do trat ihm die Wirtin in den Weg. „Wo willst du denn so spät noch hin, Martin?" „Martin? Hohohol Ihr scheint einen andern in mir zu sehen." „Halt", sagte der Wirt und öffnete die Küchentüre weit. ..Jetzt hab ich dich auch erkannt an der Stimme. Sei oer- aünftiq, Martin und lauf nicht in die Nackt hinaus (Fl.rtjetzung f»gt> Lblvfockont ät-n VV e q ? u n i d t > ci n n Rr Sowjet T en en PK. ar 1 ille ilinzelleis ist der Ei -ines Flo oie Stad rasendes ! eschütze mehrmals mutz noch andere al die Nähe von der i sieht. Au wieder he dann ist < alle Fahl drücke sc -mdererse! Lanzerkai laden stn unter Henschelk» hat er di borizug i Panzerwl schühsühr Mehrere Ziel crsa des Tran und unte herum Die des dcuts lege« sie Feuer ar R. mit s Ein Teil Helle Fb Sowjetp« entweder Zug steh Aber Ziel d ans wes LKW. e das Flc Kanone rammen rrichtungt Stellung Meh jchützführ zu rette» denen er Nun Äafsen Bahnhof Abteilun inneruna Die wurde v von Bra ieses I er Heer erfolgt s Flak-Art desselbei edicnnt .Keilcu rtillcri nnehiu Ersehet chiensta, Monats Druck AUenb Rus Lar Postsche bcreitgestanden hätte. Nun aber war das Schiff, das neue Vorräte an Lebensmitteln und Medikamenten bringen sollte, gestrandet — und rascheste Hilse tat not. da wieder einmal eine Epidemie ausgebrochen war. Glücklicherweise besah der Arz» einige Brieftauben, die er sich vorsichtshalber mit in die Wild nis genommen batte. Diese lieh er nun mit einer Botschaft an chren Herkunftsort los, wo. wie er wußte, ein Telephon war Hier setzte man sich sogleich nach Erhalt des Notrufes mit Puerto Ansen in Verbindung, von wo unverzüglich ein Militär itugzeug aufstieg, das die notwendigen Hilfsmittel brachte und ür an klonen Fallschirmen bei den Indianern abwarf. Fliegende Helfer. Seit langen Jahren hauste inmitten halbwilder AlacavupeSindianer an der Magellauesstratze in selbstloser Menschenfreundlichkeit der chilenische Arzt Pedro Olivera, um den in fast unzugänglichen Höhlenwohnung hausenden Eingeborenen Hilfe zu bringen Oft genug werd sie von Seuchen heimgesucht und wären wohl schon längst aus gestorben, wenn ihnen nicht stets die ärztliche Hilfe Oliveras Fruchtbares Unkraut. Die üppige Wucherung des Un- irauts das den Nutzpflanzen Licht und Luft nimmt, wird durch eine Sanleuproduktion bedingt, mit der die Nutzpflan- ;en nich' entfernt Schritt hatten können. Mit welchem Scha- en diese bedroht werden, wenn nicht dafür gesorgt wird, daß >as Unkraut vernichtet wird, bevor cs zur Samenerzeugung relangt. beweisen die folgenden Zahlen: Der Hahnenfuß treibt mhezu 3000 Bltttenköpfe, die 340 Fruchtknoten enthalten, was -ine Erzeugung von etwa 900 000 Samenkörnern ausmacht. Der Löwenzahn erzeugt in jeder Samenkapsel etwa 300 Samenkörner Da jede Pflanze jährlich mindestens Lehn Fruchtkapseln entwickelt, so bedeutet das ein« Produktion von 000 Samenkörnern einer einzigen Pfltknze. Die Gänsedistel >ringl etwa 190 000 Samenkörner, die Gänseblume 12 000. die Feldraute 30 000, das Hirtentäschelkraut'37 000 Samen körner hervor, um nur die fruchtbarsten der Unkrautpflanzen zu nennen Wodurch wird die Haut braun? Die Bräunung der Haut wird nicht, wie meist angenommen wird, durch ultraviolettes Licht hervorgerufen, sondern durch den langwelligen Spektral- bereich Dieser tritt vom blauen Himmel aus stärker in Er scheinung, so datz eine Bestrahlung mit direktem Sonnenlichi gar nicht einmal nötig ist. um die Haut zu bräunen. — Wer seine Haut zu unvorsichtig den Sonnenstrahlen aussetzt, läuft Gefahr, sich eine Hautverbrennung zuzuzieben. die als Körper verletzung zu betrachten ist. — Bei längeren Sonnenbädern müssen besonders die Augen gegen das starke Licht geschützt werden Das Tragen einer Sonnenbrille Hai den Nachteil, datz sich auf der gebräunten Ham weiße Striche ab zeichnen, die durch den Brillenrand entstehen Will man braun werden, tut man gut, die Augen mit ovalen dunklen Plättchen zu schützen oder auch mit leicht eingefetteien Wattebäuschchen. die aus die aeschlossencn Lider gelegt werden. Tovessturz au» vem Wolkenkratzer Der einzige Wolken krayer, den die gleichnamige Hauptstadt des brasilianischen Staates Sao Paulo besitzt, das sogenannte Marinelli-Gebäude . auf das die Paulistaner furchtbar stolz sind, war vor kurzem der Schauplatz eines tragischen Unglücksfalles. Am Namenstag irgendeines der zahllosen Heiligen, der mit besonderem Pomp gefeiert wurde, hatte sich der Wächter des Hochhauses in seiner Festesstimmung etwas Zi sehr an Alkohol übernommen. Kurz zuvor hatten seine Freunde angerufen und ihm gesagt, daß sie gegen Mittag an dem Festzug teilnehmen würden, der auch an dem Wolkenkratzer vorbeifuhren würde. Der Wächter solle nur gut auspassen und sie zur Erhöhung der Festesfreude von oben mit einem halben Sack Konfetti überschütten. Nach der Aus- lösfung des Zuges würden sie kommen und mit ihm den Namenstag ausgiebig begießen Dazu kam es aber nicht mehr Denn im Eiser, den Konfettiregen recht weit hinauszuschleu- dern, verlor der Wächter das Gleichgewicht und stürzte vor den Augen Tausender aus dem zwanzigsten Stockwerk auf die Straße, wo er mtt zerschmetterten Gliedern liegenblicb. Aus ver Feier wurde eine Totenwache Rt« „Nittfel" «« Noseltttg Bisher har man immer nur von Brieftauben gehört, daß sie mit Hilfe einer Art Richtungssinn imstande sind, ihren heimatlichen Schlag beispielsweise in Rorddeutschland wieder- zufinden, wenn sie in Budapest ausgelaßen werden. Mtt wild- lebenden Vogelarten hat solche Experimente zwar schon Pltntus versucht: systematisch sind sie jedoch erst in ven letzten Jahren dieses Jahrzehnts unternommen worden. Hierüber berichtet Näheres die im Verlag Dr. Karl Höhn. Ulm, erscheinende Zeitschrift „Das Tier". Amerikanische Vogelsreunde verschickten Seeschwalben aus Florida und in Bayern geschah das gleiche mit Blaukehlchen und Gartenrotschwänzchen. Zum Teil kehrten die betreffenden Vögel schon nach zwei bis drei Tagen in die heimatlichen Brutgebiete zurück. Die Wissenschaft zweifelte diese Ergebnisse stark an Als daraus Dr Nuppel, der bekannte Mitarbeiter ver Vogelwarte Rossitten, mehrere Stare aus Winselt an der Luhe «bei Hamburg) nach Hannover und Göttingen verschickt hatte, waren über dieses wissenschaftlich nicht wegzuleugnende Ergebnis selbst anerkannte Ornithologen vom Fach sehr ver blüfft Ein Teil ver Starmätze hatte tatsächlich in wenigen Tagen zum Nistkasten nach Winsen zurückgefunden. Das führte nun im Fahre 1934 dank der Unterstützung durch die „Notgcmcinschäft deutscher Wissenschaft" zu einem großzügigen Verschickungsversuch mit Staren über ganz Deutschland. Un gefähr 3ä0 Stare wurden aus allen Teilen deS Reiches, aus Hessen, vem Rheinland, aus Schlesien, Ostpreußen usw. mit der Eisenbahn nach Berlin verschickt, wo am Bahnhof Friedrichstraße ein Vertreter ver Vogelwarte die gefiederten Reisenden entgeaennahm. kennzeichnete, fütterte, tränkte und dann sofort sreilietz Ueberraschcnd schnell erschien ein großer Prozentsatz von ihnen wieder in der alten Heimat um konnte sogar abermals eingefangen, die wette Reise über zum Teil mehr als 400 Kilometer nochmals wie eingeslogene Brieftauben zu ruckt egen .' Von 35 auf Bremen nach Berlin versandten Staren waren in kürzester Zeii zwölf wieder an Ort und Stelle zurück. Aehn- lich war es in Breslau und in anderen Städten. Umgekehrt von Berlin an die holländische Grenze mitgenommene Mauer segler und Mehlschwalben fanden gleichfalls zurück. Zur Be settigung gewisser Mängel und möglicher Fehlerquellen wur den in der folgenden Zeit die Flugzeugverbindungen in den Dienst ver wissenschaftlichen Orientierungsversuche gestellt und nur Stare und Schwalben verwendet, die in Scheeßel und in Winsen a d. Luhe beheimatet und eingefangen waren. Durch die Einbeziehung des Flugzeuges war es möglich, erheblich größere Entfernungen zu wählen; so wurden zwei Stare aus Winsen mit zehn ihrer Artgenoßen aus Scheeßel nach Gleiwitz in Oberschlesien verschickt — das sind etwa 700 Kilo Meter Entfernung — die beiden Winsener Stare kehrten nach sechs bzw sieben Tagen zurück; in der gleichen Zeit schaffte» es die Scheeßeler Stare mit Ausnahme von drei Exemplaren die unterwegs vielleicht verunglückt sein können.