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Erscheint wöchentlich dreimal: Dienstags, Donnerstags und Sonnabends mittag Wöchentliche Beilage: „Bilderbote vom Geising" Monatsbeilage: »Rund um den Geisingberg" Müglitztal Zeitung , Bezugspreis monatlich 1,15 RM. einschl. Iutragen » ' Anzeigen: Die 6 gespült.46 mm breite Millimeterzeile oder deren . Raum 4 Pfg., die2 gespalt. Tcxt-Millimeterzeile od. deren Raum » 12 Pfg. — Nachlaß nach Preisliste Nr. 4. Nachtaßstaffcl > » Bei Konkurs u.Zwangsvergloich erlischt Anspruch auf Nachlaß » Die KeinuUreUuno für Altenberg, Geising, Lauenstein, Bärenstein und die umtiegenben Ortschaften Dieses Blatt ist für die Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Stadtbchörden Altenberg, Geifing, Lauenstein und Bärenstein behördlicherseits bestimmt Druck und Verlag: F. A. Kuntzsch, Altenberg, Paul-Haucke-Straße 3 / Fernruf Amt Lauenstein Nr. 427 / Postscheckkonto Dresden Nr. 11811 / Gem.-Girokonto Altenberg Nr. 897 / Postschließfach Nr. 15 Nummer 199 Sonnaben-, -en 16. Sevtember 1939 74. Aahryans Dis zum letzten Franzosen... England ist durchschaut Polen ist nicht mehr lebensfähig Wenn man bedenkt, welche Flnt des Hasses, der Ver leumdung und verbrecherischsten Lügen schon seit den wenigen Tagen des Kriegszustandes über die ganze Welt vahingegangen ist, so muß man unwillkürlich auch die Frage stellen, wer der eigentliche Verantwortliche dafür ist, daß die Auseinandersetzung in Bahnen gelenkt werden soll, die außerhalb allen Völkerrechts stehen. Die Beant wortung dieser Frage ist diesmal leicht und auch eindeu tig. Die Schuld trägt England bzw. die Kriegstreiber, die in England die Macht erlangt haben. Es ist schon heute erwiesen, daß ihnen vom ersten Tage des Auftauchens des Konfliktes zwischen Deutschland und Polen jeglicher gute Wille einer friedlichen Bereinigung der Angelegenheit ge fehlt hat. Die englische Geschichte gibt Beispiele genug, wie skrupellos die Belange fremder Völker den Machtintcressen Lnglands unterworfen worden sind. Aber mit gleich ver brecherischer Skrupellosigkeit ist Wohl noch kein Volk der maßen in fein eigenes Verderben hineingehetzt worden, als wie es mit den Polen auf das Betreiben und auf die Versprechungen Englands hin geschehen ist. Dabei haben bis auf den heutigen Tag die Engländer dem unglücklichen polnischen Volke nicht die geringste reale Hilfe zuteil Wer sen lassen können. Es scheint aber den Herren Churchill, Eden und Genossen das militärische Unglück des polnischen Volkes noch nicht zu genügen: denn sie sind nun auch die gewissenlosen Treiber, die jetzt die breiten Massen des polnischen Volkes zu einem ebenso verbrecherischen wie sinnlosen Aufstand gegen das deutsche Militär aufhctzen wollen. Daß dadurch an den Tatsachen nichts geändert werden kann, steht fest. Wenn das polnische Volk sich zu so einer Wahnsinnstat verleiten läßt, so kann es damit nur seinen eigenen vollständigen Untergang heraufbeschwö- rcn. Es sollte cs sich eigentlich als Warnung dienen lassen, daß es bisher allen kleinen Völkern nur Unheil bedeutete, wenn sie enalischen Einflüsterunaen Gehör schenkten. Diesmal aber soll und wird sich England verrechnet haben. Die Skrupellosigkeit dieser Kriegshetzerclique in London ist durchschaut, und zwar nicht nur bei uns und bei den Neutralen, sondern selbst von einzelnen Fran- wsen, wofür die Schlägerei zwischen der Besatzung der .Normandie" und des englischen Dampfers „Queen Mary" bezeichnend ist, die in der Tatsache ihren Ursprung hatte, daß die französischen Mitglieder der Besatzung den Engländern den Vorwurf machten, Frankreich zum Prü gelknaben für Englands Interessen machen zu wollen. Es wäre nur wünschenswert, wenn das ganze fran zösische Volk Kiese wahren Hintergründe der englischen Politik durchschauen würde/ denn für Frankreich gibt es, „ wenn es nicht ohne jede Veranlassung lediglich für Eng land die Kastanien aus dem Feuer holen will, keinen Grund zu einer kriegerischen 'Auseinandersetzung mit < Deutschland, so wie das deutsche Volk selbst von sich aus niemals eine Veranlassung hat, noch sucht, Frankreich mit r Krieg zu überziehen. Die Mailänder Zeitung „Resto del Carlino" kennzeichnet den wahren Sachverhalt mit den Worten, daß-,.die wahren Kriegstreiber die Engländer seien, und dyß es der „gemäßigte" Chamberlain gewesen sei, her den Krieg mit Deutschland aus Gründen der Vor- maihtstellung gewollt habe, die immer die gleichen ge wesen seien zu Zeiten Napoleons genau wie 1914 und heute. London habe sich dem jüdischen Haß ver- s schrieben, um den ganzen Kontinent mit Krieg imd Not zu überziehen. Ueber diesen Punkt bestehe nicht der ge ringste Zweifel. England sei bereit, sich bis zum letz- . t'en Franzosen zu schlagen. Das französische Volk solle sich als Kanonenfutter für die kurzsichtigen Inter essen einer mehr verführenden als verbündeten Nation hergeben, die mehr nach der Herrschaft als nach der Ge rechtigkeit strebe. Mit Recht hofft man, so erklärt daß Mailänder Blatt weiter, haß das französische Volk recht zeitig die bestialische Unsinnigkeit eines Krieges gegen Deutschland einsehe, eines Offensivkrieges, der zum siche ren Scheitern verurteilt sei, um so mehr, als Deutschland nicht müde werde zu wiederholen^ daß es gegen Frank reich keinerlei Feindschaft hege. Man kann ohne Einschrästkung sagen: In demselben - Augenblick, wo die niederträchtige PMtik der Skrupel- lösigkeit, des Hasses, und der Lüge, die von den England dern betrieben wijid, von allen durchschaut wird, in dem-, selben Augenblick ist auch die Zukunft und der Frieden gesichert. „Innere Schwäche der Grund Ur den Bankrott Polens" Die Moskauer „Prawda" geißelt dir terroristische Minderheiten- politik der Polen Ein beachtenswerter Leitartikel der „Prawda" über die „Ursachen" der militärischen Niederlage Polen» setzt sich ein gehend auseinander mit der Nationalitätenfrage in Polen und insbesondere mit der Lage der Ukrainer und Weißrussen in Po len. Das Moskauer Blatt scheut sich nicht, den Finger auf die empfindlichste Wunde des polnischen Staatsgebildes zu legen und erhebt in scharfer Sprache Anklage gegen die terroristische Politik der Polen in den Gebieten der Minderheiten, die gewalt samen Polonifierungsversuch«, gegen die industrielle Entrechtung und wirtschaftliche Ausbeutung, der die Ukrainer und die Weiß russen ausgesetzt find. 2m einzelnen schreibt das Blatt u. a.: Obwohl erst vierzehn Tage seit dem Beginn der Kampfhandlungen zwischen Deutsch land und Polen vergangen seien, könne man fetzt schon sagen, daß Polen militärisch vernichtet sei und all seine politischen und wirtschaftlichen Zentralen verloren hat. Eine so rasche Niederlage Polens sei nicht allein durch das Uebergewicht der Kriegstechnik und militärischen Organisation Deutschlands und durch das Ausbleiben einer effektiven Unterstützung Polens durch England und Frankreich zu erklären. Die polnische Staats maschine sei bereits ,m wachsenden Maße desorganisiert und das polnische Staatsgebilde habe sich so ohnmächtig und so unfähig erwiesen, daß es bei den ersten militärischen Mißerfolgen buch stäblich zusammenbrach. Die Gründe für diesen Bankerott Polens, so folgert die „Prawda" weiter, liegen tiefer; sie beruhen in erster Linie auf den inneren Schwächen und den Gegensätzen des polnischen Staates. Polen sei ein Nationalitätenstaat. Die Polen selbst machen nur 60 v. H. der Gesamtbevölkerung aus, 40 v. H. sind nationale Minderheiten, darunter 8 Millionen Ukrainer und 3 Millionen Weißruffen. Um das spezifische Gewicht dieser bei den fremden Völker zu kennzeichnen, genügt der Hinweis darauf, daß sie eine größere Volkszahl darstellen als die Bevölkerung Finnlands. Estlands, Lettlands und Litauens zufammengenom- men. Trotz des Vorhandenseins so starker nationaler Minder heiten in ihrem Staate hätten die Polen die Lebensin- tsressen dieser Völker mißachtet. Sie hätten sogar die elementarsten Grundsätze der Minderheitenbehandlung nicht begriffen, deren Befolgung allein aus einem Nationalitäten statt ein lebensfähiges Gebilde machen könne. Die Nationalitätenpolitik der polnischen Regierungskreis« habe, so fährt die „Prawda" dann schonungslos fort, in der Unterdrückung der nationalen Minderheiten bestanden. Die Westukraine und das westliche Weißrußland seien die Objekte der grausamsten, unverhülltesten Ausbeutung der polnischen Großgrundbesitzer, die aus diesen Gebieten eine rechtlose Kolonie gemacht hätten! „Gewaltsame Polonisierungsverfuche auf dem Gebiet der Schule, der Presse usw., militärische Strafexpeditionen, Kriegs gerichte und Terrormatznahmen — das seien die Methoden der polnischen Politik in diesen Gebieten gewesen, in deren Gefolge die ukrainische und weißrussische Bevölkerung auch zur kulturel len Verelendung verurteilt sei. In dieser Behandlung der Minderheiten sieht die „Prawda" auch die tiefste Ursache für den militärischen Mißerfolg Polens. Das Blatt schließt: „Die nationalen Minderheiten sind keine zuverlässige Stütze für das staatliche Regime Polens geworden und konnten es auch nicht werden Ein Nationalitätenstaat, der nicht die Freundschaft und Eleickbcreiütiauna aller feiner Bölter pflegt, sondern im Gegenteil aus der Unterdrückung und Ungleichheit der nationalen Minderheiten ausgebaut ist, kann auch keine gefestigte militärische Kraft darstellen. Hierin liegt die Wurzel der Schwäche des polnischen Staates und die innere Ursache für seine militärische Niederlage." In Moskauer politischen und diplomatischen Kreisen hat der Artikel der ,,Prawda" größtes Aufsehen erregt. Die jenigen ausländischen Vertreter, die nicht gjauben wollten, daß die Sowjetunion sich für das Schicksal der ukrainiaschen und weißrussischen Bevölkerung Polens interessieren würde, sehen sich wieder einmal bitter getäuscht. Der Artikel der „Prawda" sowie die scharfe amtliche Erklä rung zu den Grenzverletzungen der polnischen Flieger zeichnen, wie allgemein betont wird, den politischen Hintergrund ab zu den Möbilisierongsmaßnahmcn der Roten Armee an der West grenze der Sowjetunion. Eeneralleldmarfchall Göring beim Führer Besichtigung von Kampfverbänden und Werken des ober- schlesischen Industriegebietes Gcneralfeldmarschall Göring suchte den Führer erneut tu seinem Hauptquartier auf und erstattete ihm Bericht über seine Frontbcreisung. Nachmittags verband der Feldmarschall den Besuch von Kampfgruppen der Luftwaffe mit einer mehrstündigen Besichtigung von Grosiwerken des obcrschlesi- schcn Industriegebietes, um sich persönlich von der Umstellung der obcrschlesischen Industrie auf die Kriegswirtschaft zu über zeuge». Besonders lauge weilte der Fcldmarschall in einer großen Munitionsfabrik, in der Bomben für die Luftwaffe hcrgestcllt werden. Als der Fcldmarschall den Belegschaften seine Anerkennung für ihren restlosen Einsatz aussprach, dankt« ihm die Arbeiterschaft mit jubelnden Kundgebungen. Äluch Gleiwitz stattete der Generalscldmarschall iw Verlauf seiner Besichtigungsreise einen überraschenden Besuch ab. Die Nachricht von seiner Ankunft hatte sich mit Windes eile herumgesprochcn. Wahrend Gcneralfeldmarschall Göring mit Wirtsckastsfnhrcrn des obcrschlesischen Industriegebietes in seinem Zug eine längere Besprechung sührtc, hatte die Po lizei die grösste Mühe, die immer wieder vordrängendcn freu dig erregten Menschcnmassen zurückzuhalten. Als jedoch der Fcldmarschall den Kraftwagen bestieg, uw seine Besichtigungsfahrt anzutreten, war kein Halten mehr Die Menschcnmassen durchbrachen die Absperrung und um ringten den Wagen des hohen Gastes unter immerwährenden Heilrusen und Tüchcrwinkcn. Nur langsam konnte der Wagen vorwärtskommen, und erst beim Einbicgcn in die Hanptstraßc kam er in raschere Fahrt. Ucberall hatten sich Tausende versam melt, die dem Schöpfer der neuen deutschen Luft- tbasfc, die jetzt überall in Polen ihre hervorragende Schlag kraft beweisen konnte, ihren herzlichen Willkommensgrnß ent boten. Besonders die Jugend war cs, die in fieberhafter Freudl den Gcneralfeldmarschall erwartete und sein Kommen mit stür mischdn Siegheilrufen ankiindigtc. Der K^urs des englischen Pfundes ist auch an der Kopen hagener Börse weiter zurückgegangen. Es wurde am Donners tag mit 20,51 notiert gegen 20,82 am Mittwoch und 20,90 am Dienstag. Der Fast von Edmgen Maueranschläge beweisen die Mordschuld des Militärs Am Donnerstag vormittag wurde Gdingen von der Dan ziger Seite aus genommen. Nach schweren Kämpfen war der Feind von den beherrschenden Flügeln in die Stadt ge worfen und hatte die Stadt geräumt. Der Einmarsch der deut schen Truppen begann um 6.30 Uhr früh und führte in, ersten Vorstoßbis zur Marschall-Pilsudski-Straße, wo sich das Stadt kommissariat befindet. Hier wurde die Stadt durch den Stadt- Präsidenten Skupien übergeben. Die Stadt Gdingen ist su gut wie gar nicht zer stört. Damit ist erneut der Beweis erbracht worden, daß die ocutschcn Truppen bei dein Bruch des Widerstandes der Polen sich streng an en Befehl des Führers gehalten haben, nur militärische Ziele zu beschießen. Elektrizitäts werk nnd Wasserwerk sind in Takt geblieben. An den Haus- wändcn kleben noch Plakate, die die Bürgerschaft anfrufen, mit oem polnischen Militär znsammenzuwirkcn. Gdingen werde „bis zum letzte» polnischen Soldaten" verteidigt werden. Alle Polen wurden ausgesordcrt, „gemeinsam mit der polnischen Ar mee dem Feind die Stirn zu bieten, jede Schwelle müsse eine Festung sein. Dieser Ausruf stammt vom 9. September und ist -nterreichnet von Obei-ll c^i<> «Rtnna-r hat sich jedoch nicht ins Unheil stürzen lassen, sondern nach dem Abzug der polnischen Truppen die Stadt übergeben. Die Stadt wird von Truppen und Danziger Polizei ge sichert. Der Arbeitsdienst folgte den Truppen auf dem Fuß, um die von den Polen zerstörten Brücken, wieder aufzubauen Pole» lehnt Austausch verschleppter Bottsdeutscher gegen Nationalpolen ab Im Hinblick auf die zahlreichen Verschleppimgen von Volksdeutschen ans dem von den deutschen Trnppeu besetzten Gebiet nach dem Innern Polens ist die mit der Wahrnehmung der polnischen Interessen in Dentschland beauftragte schwe dische Gesandtschaft in Berlin vom Auswärtigen Amt gebeten worden, der polnischen Regierung einen Austausch verschlepp ter Volksdeutscher gegen Nationalpolen vorzuschlagen. Die schwedische Gesandtschaft hat dem Auswärtigen Amt nunmehr mitgctcilt, daß es die polnische Regierung ablchnt, aus den deutschen Vorschlag einzugehen.