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Der Bote vom Geising MMtälMuno Bezugspreis monatlich 1,15 RM. einsch!. Zutragen Anzeigen: Die 6gespalt.46 mm breite Millimeterzcile oder deren Raum 4 Pfg., die 3qespalt.Tcrt-Millimeterzeile od. deren Raum 12 Pfg. - Nachlaß nach Preisliste Nr. 4. Nachlaßstaficl Bei Konkurs u.Zwangsöerglsich erlischt Anspruch auf Nachlaß Erscheint wöchentlich dreimal: Dienstags, Donnerstags und Sonnabends mittag Wöchentliche Beilage: „Bilderbote vom Geising" Monatsbeilage: „Rund um den Geisingberg" Die HetmatMtimv für Attenberg, Geising, Lauenstein, Bärenstein und die umiiegenten Ortschaften Dieses Blatt ist für die Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Stadtbehörden Altenberg, Geising, Lauenstein und Bärenstein behördlicherietts bestimmt Druck und Verlag: F. A. Kuntzsch, Altenberg, Bossestraße 3 — Fernruf Amt Lauenstein Nr. 427 — Postscheckkonto Dresden Nr. 11811 — Gem.-Girokonto Altenberg Nr. 897 — Postschließfach Nr. 15 Nummer 57 Dienstay, -en 16. Mai 1S3S 74. Jahrgang Grotzdeutschlands erster „Volksappell". 80 Millionen - WWG eMt 750 000 ehrenamtliche Zähler. — Bcvölkerungspolitik braucht neue Grundlagen. — Zur große» Volkszählung am 17. Mai. Die kommende Volkszählung am 17. Mai erstreckt sich in ihren letzten Auswirkungen ans alle Gebiete der all gemeinen Ltaatsführung, der Verwaltung, Bevölkerungs- Politik, Wirtschafts- und Sozialpolitik, Knltur- und Schul politik, kurzum des gesamten öffentlichen Lebens. Ins gesamt müssen 80 Millionen Einwohner — jeder verkör pert eine eigene Karteikarte — 25 Millionen Haushaltun gen, 3^ Millionen landwirtschaftliche Betriebe und 51<l Millionen sonstige Arbeitsstätten statistisch erfaßt werden. Es wird hierzu ein ganzes Heer von rund 750 000 ehren amtlichen Zählern aufgeboten. Die Neichshauprstadt allein wird etwa 40 000 Mann „auf die Beine bringen", während Nürnberg, die Stadt der Reichsparteitage, mit „nur" 3500 Zählern auskommt. In erster Linie wer den natürlich Beamte und sonstige Behördcnangestelltcn zur Mitarbeit verpflichtet, doch kann nach dem Gesetz von der Gemeindeverwaltung auch jeder andere deutsche Volksgenosse dazu herangezogen werden. Ihr „großes Hauptquartier" hat die kommende Volks-, Berufs- und Betriebszählung im Statistischen Reichsamt am Aleranderplatz in Berlin. Es wird mit rund 2000 Beamten und Angestellten, wozu später noch 2000 weitere Hilfskräfte kommen, die gewaltigen Auf gaben bewältigen, die ihm in den Wochen nach dem l7. Mai erwachsen. Jede Karteikarte muß in nicht weni ger als 160 Arbeitsgängen durch eine Reihe komplizierter Loch-, Stanz- und Zählmaschinen gehen. Man bedient sich bei der endgültigen Aufarbeitung des ungeheuren Aktenmate rials allerdings nicht der Buchstabenschrift, sondern be stimmter Schlüsselzahlen, die dem Kundigen alle erforder lichen Einzelheiten verraten. Die erste Durchsicht der ausgefüllten Fragebogen er folgt durch die Gemeindeverwaltungen und Landrats- ämter, dann kommen — mit Ausnahme von Preußen — die statistischen Landesämtcr an die Reihe und erst zum Schluß werden die Formulare kistenweise dem Statistischen Reichsami in Berlin zugeleitet. Ein eigenes, vierstöckiges Amtsgebäude in der Kommandantenstraße wird dort ans- schließlich für Zwecke der Volkszählung benutzt, wozu ein riesiger Maschinenpark bcrcitstcht. Tag und Nacht muß in drei Schichten gearbeitet werden, bis die Ergebnisse endgültig fcststehen nnd anderen Behörden zur weiteren Auswirkung übermittelt werden können. Erst dann wer den die Kisten mit den Fragebogen in den Kellern des Statistischen Neichsamtes eingelagert, wo sie bleiben, bis man sie wieder einmal zu statistischen Erhebungen be nötigt. Gegenüber der letzten Volkszählung vom Jahre 1933 wird die kommende ein von Grund aus verändertes Bild des Bevölkerungsstandes ergeben. Darum ist es auch not wendig, daß jeder einzelne Fragebogen, mit der größten Gewissenhaftigkeit ausgefüllt wird, " Ein hnndwertliches Meisterstück. Aus ver 3. NeichZarbcilslagung des Fachamles „Eisen und Me tall" in Stuttgart wird dem Neichsorganisationsleiter Dr. Leh diese Truhe überreicht, die in den Umschnlungswerkstätten der Arbeitsgemeinschaft DAF. „Eisen und Metall" und Arbeits amt Dresden angescrtigt wurde. Sie ist ein Beweis für die hohen Leistungen, die während eines 13wöchigen Umschulungs lehrganges von bisher ungelernten Arbeitern erzielt werden. Weltbild lM). - KM, Ä Anser Westwall unüberwin-ttch Der Führer prüft Deutschlands Sicherheit Von dem an der Westrcisc des Führers teilnehmende» Sonderberichtserstatter des DNB Der erste Tag der Besichtigungsreise des Führers ist beendet. Er galt dem Naum von Aachen, dem Gebiet, das bei dem ersten Aufbau des deutschen Westwalles noch außerhalb des Schutzes des größten Beton-Riegels der Welt geblieben war und das nun auf Befehl des Führers in den letzten Monaten gleichfalls durch eine unüberwind liche Mauer aus Stahl und Beton vor jedem feindlichen Zugriff geschützt worden ist. Jubelnde Begrühung am Westwall Bald tauchen die ersten Bunker auf, die ersten dräuen den Höckerlinien, die jedem feindlicheen Tank ein unüber windliches Halt gebieten. Obwohl es Sonntag ist, Wird eifrig in den Bunkerstellungen und Verteidigungslinien gearbeitet. Immer dichter, immer unangreifbarer und un durchdringlicher wird dieser westliche Wall ans schwerstem Stahl und Beton. Nur einige höhere Offiziere wissen von der Reise des Führers. Die Arbeiter, die hier für Großdeutschlands und für Aachens Sicherheit schaffen, sind von der Ankunft des Führers völlig überrascht. Um so größer aber ist ihre Freude. Jeder, der mit gutem Gewissen seine Arbeit für ein paar Minuten im Stich lassen kann, eilt herbei. Tie Gesichter leuchten, die Augen blitzen, jubelnd tönen die Heilrufe dem Führer entgegen — ein von Herzen kom mendes freudiges Willkommen. Rohrmatten schützen die einzelnen Baustellen vor un- berusenen Blicken. Hinter diesen Matten schauen schwerst« Panzertürme aus dem Boden, Betonbunker bisher nicA gekannter Stärke verbergen sich in der Landschaft, sind schon jetzt fast ganz mit ihr verwachsen. hier kommt lein Angreiser durch Auf einer kleinen Höhe erhebt sich beherrschend ei« großer Dovvelbunker — das heißt, „erhebt" ist eigentlich —— Appell Politischer Leiter vor Dr. Le« Reichsorganisationsleiter Dr. Ley weilte in Sachsens Gauhauptstadt, um eine Vorbesichtigung von 10 000 Politt schen Leitern aus den Kreisen Dresden, Pirna, Ka- menz, Meißen, Großenhain und Dippold is> Walde sür den diesjährigen Reichsparteitag vorzunehmen Nach seinem Eintreffen auf dem Flughafen von Dresden be gab er sich sofort in die Stadt, um zwei Ortsgruppen dei NSDAP zu besichtigen. Anschließend fand die Besichtigung auf der Ilgen-Kampf bahn statt, zu der auch sämtliche Gauamtsleiter und alle fäch fischen Kreisleiter sowie der gesamte Gaustab, alle Kreisorga nisationsleiter und Kreisausbilder des Gaues zugegen waren Dr. Ley hielt dann vor den Politischen Leitern eine An spräche, in der er zunächst feststcllte, daß die Führung der Par- tci heute das Volk schlechthin verkörpere. Das deutsche Voll habe durch viele Jahrhunderte hindurch keine politische Füh rung gehabt, erst Adolf Hitler habe sie ihm gegeben. Dei Sachsengau, so stellte Dr. Ley fest, habe sür alle die Tugen den des Politischen Leiters in seinem Gauleiter ein großes Vorbild. Martin Mutschmann sei nicht nur ein Mann dei Tapferkeit und der Arbeit, sondern er sei der große Jdealif und Kämpfer des Sachsengaues, den er sich erst erobert habe „lind ihr seid aus seinem Geiste!", stellte Dr. Ley fest. Dei Führer, so fuhr er dann fort, schaffe ein neues deutsches Voll und forme eine neue Welt. Daß alle an diesem großen Wer! mithelfen können, das sei unser Stolz. Dr. Ley und die An wesenden grüßten dann den Führer mit einem wuchtig ausge nommenen Sieg-Heil. An die Rede Dr. Leys schloß sich ein Vorbeimarsch in de, Fürstenstraße. Dann begab sich der Reichsorganisationsleitei in das Rathaus, wo er im Stadtvcrordnctensaal in über zwei stündigen Ausführungen zu den Gauamtsleitern und Kreis- lcitern eine Rede rein internen Charakters hielt. Am später Nachmittag stattete Dr. Ley Gauleiter Mutschmann einen ka meradschaftlichcn Besuch ab. Am Abend sand in Anwesenhcv von Dr. Ley im Haus der Kaufmannschaft ein Kameradschafts- nicht richtig. Denn wenn dieses Ungetüm aus vielmeter dickem, stahlarmiertem Beton fertig ist, dann wird es überhaupt nicht mehr wahrnehmbar sein. Nur einige kleine Bodenfurchen, die ganz zufällig in der Hügellehne sich be finden, könnten einem sehr Kundigen verraten, daß hier ein schweres Fort steckt mit fließendem Wasser und elektri schem Strom, gassicheren Schlaf- und Aufenthaltsräumen für eine sehr zahlreiche Besatzung, großen Munitionskam- mcrn, Geschützen, MG.-Ständen, Beobachtungsstellen — auch bei schwerem Beschuß ein sicherer Aufenthalt für di« Besatzung der deutschen Abwehrtrnppen. Gewaltig ist der Eindruck allein dieses einen einzige« Bauwerkes, und es gibt deren Hunderte allein aus dem kleine» Aachener Raum. Ein jeder, der diesen Großbuuker durchschritt und dann langsam wieder nach oben stieg, spürte es bereits in diesen, Augenblick: Hier, durch diesen deutschen Westwall, kommt kein Angreifer durch. In der Nähe einer Bunkcranlagc steht ein kleines Brctterhöus- chen, eine Baulmdc. Ucbcr ihrem Eingang hängt ei» wei ßes Pappschild, auf dem ungelenk mit roter Tusche di« Worte gemalt sind: „Treue den« Führer! Tod den Ver rätern!" Das ist die Stimmung hier an der Grenze. Weiter geht die Fahrt. Eingehende Prüfung aller Anlagen Wieder treffen wir überall Sonntagsspaziergänger, zahlreiche Reiter und Reiterinnen. Aachen ist von je ein Ort der edlen Reitkunst gewesen. Freudiger Jubel grüßt überall den Führer. Jetzt hat es sich schon herumgespro chen, daß er im Gebiet ist. In all den Dörfern und in den Weilern, die wir passieren, ist die Bevölkerung auf der Straße versammelt, um dem Führer zu huldigen. Rasch wurden die Fahnen gehißt und blühende Weiß dornzweige und Fliedcrbüsche geschnitten, um mit Blu men und Blüten den Führer zu grüben. Herrlich ist das weite fruchtbare Hügelland, in dem sich Wald und Acker, Bauerntum und Industrie auf das harmonischste mischen. Es ist ein rechter Garten Gottes, durch den wir fahren. Immer wieder läßt der Führer halten, immer wieder besichtigt er die eben fertig gewordenen Stellungen, prüft die Schußlinien der schweren Bunker, überzeugt sich von der inneren Einrichtung der einzelnen Befestigungsan lagen, beobachtet den Wert mancher Neuerung. Er gibt Anregungen, »ms noch geschehen kann, spricht eingehend alle Fragen mit dein Kommandierenden General der deutschen Grenztruppcn durch. 3n die Landschaft hineingewachsen Manchmal greift die Besichtigungsfahrt auf die zweite Linie — de» ursprünglichen Westwall — zurück. Es ist beruhigend und schön, hier die Stellung im Vorüber- fahrcn bereits jetzt geradezu suchen zu müssen, so sehr ist sic seit dem Vorjahr ins Gelände hineingewachsen. Oft ist die Lage der Bunker überhaupt nur dadurch aus- zumacheu, daß auf den einzelnen Anlagen als sichtbares Zeichen ihres Vorhandenseins — ein Mann steht. Und diese Männer stehen sehr dicht beieinander, auf Stein- wurfweite nur sind sie voneinander entfernt. Dies geht so Kilometer und Kilometer. Häufig liegen hinter der erste» Buukerlinie noch weitere, ebenso versteckt und ebenso eng gegliedert. — Wohin der Führer nuch kommt wird er begeistert begrüßt. Westwallarbeiter und Bevölkerung, Arbeitsdienst und Grenztruppen wetteifern miteinander, ihm ihre Freude über deu so unerwarteten Besuch zu zei« Gepanzertes Land! Als großer beherrschender Eindruck des Tages »bei drängt sich immer wieder die ungemeine und eindrucks volle Schönheit dieses deutschen Landes auf. Aber es ist leine wehrlose Schönheit mehr. Dieses Land, das de> Führer jetzt durchfährt, ist ein gepanzertes Land gewor den, unangreifbar gemacht durch seinen Willen. Sorgsam prüft der Führer in allen Einzelheiten die sen neuen zweiten Wall aus schwerstem Beton, um sich zu überzeugen, daß auch nichts versäumt wurde, nicht mn dem Land ein Höchstmaß an Sicherheit zu geben, sondern auch den Truppen, die in diesen Festungslinien sür den Schutz des Reiches wachen.