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.R 189. 17. August 1909. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 9375 E. L. Mittler u. Lohn in Berlin. 9398 1908.) 3 ° Sskt 14.) 3 50 Neukonlm ä. Zimmermann in Bern. 9390 LoüvsiLöiiseüss I'inaar-^alli-diioll. XI. ^g-ür^. 1909. 10 .1L. Julius Pnttmann in Leipzig. I) 3 *Sphinx: Die Macht der Finsternis. 1 ^ 60 H. Georg Reimer in Berlin. 9399 9 Schweizer Druck- u. Berlagshaus in Zürich 9398 *Gute bürgerliche Küche. 6. Aufl. Geb. 1 ^ir 50 E. -l. Seemann in Leipzig. 9392/93 kbilixpi. 6sd. 18 ^ F. Bolckmar in Leipzig. 9397 Blätter für Bücherfreunde. XI. Jahrg. Heft 2. 10 -Z. Ltto Weber Verlag in Heilbronn a. N. 9383 Webers moderne Bibliothek. Bd. 143. Nabor: Heldentod. 20 Nichtamtlicher Teil. Der erste allrussische Buchhändler- und Verleger-Kongreß in St. Petersburg. 30. Juni bis 5. Juli (lZ. bis 18. Juli) 1909. Am Abend des 29. Juni (12. Juli) d. I. fand eine Vorversammlung der aus allen Teilen des großen russischen Reichs erschienenen Berufskollegen im Saale der Re formierten-Schule in St. Petersburg statt. Es waren meistens Sortimenter, die sich hier zusammengefunden hatten. Verleger waren nur in geringer Anzahl gekommen. Es wurde hier, entgegen dem Anträge eines der Anwesenden, vereinbart, daß das von der Generalversammlung des Ver eins genehmigte Programm durchgesllhrt werden solle. Am folgenden Tage um 2 Uhr nachmittags fand im Alexandersaale der St. Petersburger Stadtduma die feier liche Eröffnung des Kongresses statt. Unter den etwa 300 erschienenen Personen befanden sich löl Kongreßmitglieder, und zwar 87 aus St. Petersburg. 20 aus Moskau und 54 aus 42 verschiedenen Städten des Reichs. Hervor gehoben zu werden verdient, daß der Chef der Ober- preßverwaltung A. Bellegarde, der Minister des Handels und der Manufakturen W. Timirjasew. der Redakteur der offiziellen »Vücherchronik« A. Toropow, viele Journalisten und die Abgeordneten verschiedener Gesellschaften und Vereine anwesend waren. Selbstverständlich ist es. daß auch Stenographen und die Korrespondenten mancher Preßorgane zugegen waren. Herr Th. Ettinger. der Vorsitzende des Organisations komitees. eröffnete die Sitzung und begrüßte die Erschienenen. Vom Inhalte seiner und aller übrigen Reden, die gehalten wurden, kann hier nur weniges mitgeteilt werden. Ettinger hob hervor, daß die Genossen des Berufs, der hier hauptsächlich vertrelen sei, nicht nur ihre materiellen Inter essen verteidigen wollen, sondern daß sie auch Kultur aufgaben zu lösen und die Volksaufklärung zu fördern berufen seien. Hierauf erklärte er den ersten allrussischen Buchhändler- und Verleger-Kongreß für eröffnet. Aus der Rede des Herrn Bellegarde ist zu erwähnen, daß er das frühere System der Präventivzensur als überlebt bezeichnete, daß die hier Versammelten sich die Aufgabe ge stellt hätten, Licht und Kultur in Rußland zu verbreiten und daß, wenn behauptet worden sei. der deutsche Volks schullehrer habe Deutschlands Macht geschaffen, man mit noch größerem Rechte sagen könne — »in Ihren Händen liegt die Größe des künftigen Rußland«. — Der Minister des Handels und der Manufakturen wies darauf hin, daß es hauptsächlich sein Ministerium sei, das die Aufgabe habe, den Buchhandel in Rußland zu fördern, und daß dieser Beruf eine ganze Reihe von wichtigen Zweigen der Industrie befruchte: den Maschinen bau, die Buchdruckerei, die Papierfabrikation, — daß er aus das Kunstgewerbe einen hochbedeutenden Einfluß ausübe, daß er viele kleine, mittlere und große Arbeiter mittelbar und unmittelbar beschäftige. Das Mini sterium des Handels und der Manufakturen habe auch den wichtigen Auftrag, das internationale Urheberrecht zu schützen. Rußland sei jetzt im Begriff, internationale Ver einbarungen zum gegenseitigen Schutze dieses Rechts auf der Basis der Gerechtigkeit und den Anforderungen der Auf klärung gemäß abzuschließen. »Ich hoffe, daß Ihre Be mühungen den Erfolg haben werden, daß in Rußland noch mehr gute und für die Aufklärung des Volkes nützliche Bücher als bisher veröffentlicht werden. - Herr M. Lemke, Vorstandsmitglied des russischen Buchhändler- und Verlegervcreins, begrüßte die Anwesenden im Namen dieses Vereins. Er sagte, die Zahl der hier ver sammelten Berufsgenossen sei zwar noch nicht sehr groß, er glaube aber behaupten zu dürfen, daß dennoch der ganze russische Buchhandel hier vertreten sei. Die Ausgabe dieses Kongresses sei es. Mittel ausfindig zu machen, um diesen Beruf auf eine höhere Stufe zu hehen und um möglichst viel zur Verbreitung der Aufklärung iin teuren Vaterlande beizutragen. Bisher hätten viele Verleger und Buchhändler in Rußland, namentlich im Innern des Reichs, Opfer gebracht; auf Opfer allein könne aber nichts Danerndes gegründet werden. Es sei der Kampf gegen die Un wissenheit, den der Buchhandel zu führen habe, und dieser Kampf werde hoffentlich gute Früchte tragen. -Die vereinigten Buchhändler und Verleger Rußlands werden die Fahne der Aufklärung entfalten und damit stolz voranschreiten. Wir stehen heute an der Schwelle einer besseren Zukunft, und es wird von uns abhängen, ob wir, wie bisher, eine klägliche Existenz führen müssen, oder ob wir einer fruchtbaren Zu kunft entgegengehen können.« Herr Mortkowitsch, der Abgeordnete des Vereins polnischer Buchhändler in Warschau, betonte, es seien zwei ganz verschiedene nationale Kulturen, auf denen die beiden benachbarten Völker stehen, und nur eine freie Entwicklung dieser beiden Kulturen werde den beiden Völkern, wie auch der ganzen Kulturwelt Nutzen bringen können. »Es sind nicht nur die äußerlichen Verhältnisse unseres Berufs, sondern es ist ein erhabenes, edles Ziel, das uns verbinden muß Im Namen unseres Vereins kann ich versichern, daß Sie in uns Mitarbeiter und Förderer in Ihren Bemühungen, den Buchhandel Rußlands auf eine höhere Kulturstufe zu erheben, finden werden. Wir wollen dadurch Ihrem und unserem Volke und der ganzen Kulturwelt einen wichtigen Dienst leisten.« Über die Reden des Herrn Falöork von der kaiserlichen Freien Ökonomischen Gesellschaft, des Herrn Golubew vom Verein der Moskauer Buchhändler und des Herrn W. Ssocharew aus Baruaul. der im Namen der sibirischen 1218»