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Der Bete vom Gelting Erscheint wöchentlich dreimal: Dienstags, Donnerstags nnd Sonnabends mittags Wöchentliche Beilage: „Bilderbote vom Geising" Monatsbeilage: „Rund um den Geisingberg" MiiMlal Zeitung » Bezugspreis für den Monat 1,15 RM. einschließlich Zutragen > ? Anzeigen: Die sechsgespaltene 46 mm breite Millimeterzeile oder » deren Raum 4 Pfg., die Zgespalt. Text-mm-Zeile oder deren > ? Raum 12 Pfg. — Nachlaß nach Preisl. Nr. 3. — Nachlatzstaffel » Bei Konkurs u. Zwangsvergl. erlischt Anspruch auf Nachlatz. > Bezirksanzeiger für Attenberg, Geising, Lauenstein, Bärenstein und Sie umliegenden Ortschaften Dieses Blatt ist für die Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Stadtbehörden Altenberg, Geifing, Lauenstein und Bärenstein behördlicherseits bestimmt Druck und Verlag: F. A. Kuntzsch, Altenberg, Boffestraße 3 — Fernruf Lauenstein Nr. 427 — Postscheckkonto Dresden Nr. II811 — Girokonto Altenberg Nr. II — Postschließfach Nr. 15 Rc. 84 Sonnabend, den 3». Mai 1»3k »I. Aabrgang General Litzmaaa s General der Infanterie a.D. Karl Litzmann ist am Donnerstag «m 20.30 Uhr in Neuglobsow im kreis Ruppm (Mark) im 87. Lebensjahr gestorben. Deutschland vernimmt mit Trauer die Kunde vom Tod des Generals Litzmann. In Reuglobsow, dem alten Fami liensitz, in dem er am 22. Januar 1850 geboren wurde, trat er den Weg nach Walhall an. Mit siebzehn Jahren, 1867, trat Litzmann in das Garde-Pionierbataillon ein und nahm dann am Feldzug 1870/71 teil. Das Eiserne Kreuz eroberte er sich bei der Einnahme von Paris. Seine hervorragenden Leistungen führten ihn in den Friedensjahren von der Kriegsakademie über Frontkommandos zum Großen Gene ralstab. 1902 wurde er zum Direktor der Kriegsakademie ernannt. Als er am 1. April 1902 aus freiem Entschluß den Abschied einreichte, der ihm mit besonderer Auszeichnung gewährt wurde, hatte er erst einen harten Kampf mit Gras Schliessen zu bestehen, der ihn höchst ungern scheiden ließ. Im Ruhestand befaßte er sich mit umfassenden militär schriftstellerischen Arbeiten, in denen er mit der ganzen Wärme seines Herzens und mit klarem Vorausblick für die Notwendigkeit der Wehrhaftmachung des deutschen Volkes und seine Vorbereitung für den drohenden Krieg vielfach unter Mißbilligung mancher militärischer Behörden eintrat. Am 18. Oktober 1914 wurde Litzmann zum Komman deur der 3. Gardedivision ernannt; seine ausgezeichnete stra tegische und taktische Befähigung hatte damit das ihr pas sende Betätigungsfeld gefunden. Der unerhört kühne Durchbruch nach Brzeziny am 23. und 24. Novem ber 1914 sahen ihn zu nächtlicher Stunde zu Fuß inmitten der Preußischen Garde, seine Soldaten anfeuernd zu letz tem Heldentum. Hier wurde er zum „Löwen von Brzeziny , wie ihn seine Männer nannten. Bei Lodz, in der Winter schlacht in Masuren, bei der Erstürmung von Kowno, der Eroberung Wilnas und bei der Abwehr der Brussilow- Offensive, überall blieb er mit seinen Soldaten, trotz teil weise unterlegener Mittel, siegreich. Vom Osten, wo er auch noch in Siebenbürgen seine Führerbefähigung erwies, wurde Litzmann auf seine Bitte an die Westfront versetzt. Krank heit zwang ihn aber bald, den Abschied zu erbitten. Es war besondere Glaubenskraft, die General Litzmann 1914 zum Sieger von Brzeziny gemacht hat; es war dieselbe Glaubenskraft, mit der sich dieser Soldat für den Kampf Adolf Hitlers eingesetzt hat. Es waren zwei Soldaten, die sich begegneten und von der Gemeinsamkeit ihres Weges wußten. Selbstverständlich und schlicht, wie es stets seine Art war, hatte er sich unter die Kämpfer des Führers ge reiht. Den höchsten Wunsch seines langen Lebens sah er erfüllt. Ein stolzes Volk geeint im Glauben an den Führer! Zu seinem 86. Geburtstag ehrte der Führer seinen alten Kampfgefährten, und niemand, der dabei war, vergißt je den Ausdruck tiefer Verehrung und Dankbarkeit, mit dem der Sieger von Brzeziny, „Vater Litzmann", den Front soldaten Adolf Hitler ansah. Es war eine Ehrung in käme- radschaftlichem Gedenken, die den schönen Lebensabend dieses tapferen Mannes mit Licht und Sonne überstrahlte. General Litzmann f (Archiv, M.) Anferen gefallenen SeekelSen Keule wurde im Beisein des Meers das Marine-Ehrenmal in Laboe geweiht Heute Sonn- abend jähri sich zum 20. Male der Tag der Seeschlacht am Skagerrak, der größten Seeschlacht der Weltgeschichte, in der die deutsche Kriegsflotte einen glänzenden Sieg über die englische Übermacht erfocht. An diesem ruhm reichen Erinnerung, tag hat das Ma rine-Ehrenmal in Laboe an der Kie ler Förde nunmehr seine Weihe erhal ten. Im Beisein des Führers fand heute vormittag ein feierlicher Staatsakt am Denkmal statt, der alle Angehöri gen der alten Ma rine und mit ihnen die ganze Nation zu ehrenden Ge- denken an die Marine-Ehrenmal in Laboe bei Kiel (Urbahns M., freigegeben durch RLM,) 34836 deutschen Seehelden vereinte, die im größten Völkerringen aller Zeiten ihr Leben für Deutschland ließen. * In den Tiefen fast aller Meere ruhen deutsche Seeleute, die im großen Kriege ihr Leben für Deutsch- land dahingaben. Kein Grabstein bezeichnet die Stätten, an denen sie schlummern, keine liebende Hand kann sie schmücken. Wohl ruht ihr Andenken in den Herzen der Angehörigen und der überleben den Kameraden, aber es fehlte doch eine Stelle, die dem besonderen Gedächtnis der gebliebenen deutschen Seeleute gewidmet war. So entstand im Jahre 1925 der Gedanke zur Schaffung eines Marine- Ehrenmales, dessen Ausführung auf der Bundesta gung des Bundes Deutscher Marinevereine im Juli 1926 in Duisburg beschlossen wurde. 30000 Bun desmitglieder übernahmen damit die Verpflichtung, für eine würdige Ehrung der gefallenen Seehelden einzutreten und zu opfern. Bei der Auswahl eines geeigneten Platzes dachte man wohl zunächst an eine Stelle an der deutschen Nordseeküste, da die Nordsee das Hauptkampsgebiet des Seekrieges war. Aber es war auch nötig, einen Ort zu wählen, der von allen Richtungen des Binnen- landes gut erreichbar war, der in einer Gegend lag, in der dieses Ehrenmal viel besucht und gesehen werden konnte. So fiel die Wahl auf das kleine Ostseebad Laboe an der Kieler Förde. Ein besserer Platz konnte für das Ehrenmal gar nicht gefunden werden. Dort, wo sich der Schand fleck der Sprengung des einstigen, mit zwei 28-Zenti- meter-Geschützen versehenen Panzerturmes Laboe be fand, erwarb die Gemeinde Laboe vom Reichsfiskus das Gelände und stellte es dem Bund Deutscher Ma rinevereine zur Verfügung. In unmittelbarer Nähe liegt der Reichskriegshafen Kiel, und an Laboe vor bei führt der Schiffahrtsweg von der Ostsee durch den Kaiser-Wilhelm-Kanal zur Nordsee. Fast 50000 Schiffe aller Nationen passieren jetzt jährlich den Kanal und kommen — eingehend oder auslaufend — an Laboe vorüber. So kann das Marin e-Ehrenmal bequem aufgesucht und weit hin gesehen werden. Im Dezember 1926 wurde eine Anzahl Künstler zur Einreichung von Vorschlägen und Vorentwürfen aufgefordert. Als Richtlinie wurde angegeben, daß die Eesamtanlage Mafien bis zu 10000 Menschen fassen müsse, die Bausumme wurde mit 500000 Mark vorgesehen. Aus den eingegangenen Ent- würfen wurde der Vorschlag des Düsseldorfer Architekten Münzer ausgewählt, der ein hochragendes Ehrenmal in ein facher Form, weit sichtbar, mit der Küste eng verwachsen, kühn und stolz zur Höhe steigend vorsah. Am 8. August 1927 fand die Grundsteinlegung statt, bei der der Sieger vom Skagerrak und Ehrenpräsident des Bundes Deutscher Marinevereine, Admiral Scheer, die Ham- merschläge tat mit den Worten: „Für deutsche Seemannsehr', Für Deutschlands schwimmende Wehr, Für beider Wiederkehr!" Eine Urkunde wurde in den Grundstein eingemauert. Am 11. Juni 1929 begannen die Bauarbeiten. Schon im Früh jahr 1930 wurde der Turm durch die Baukommission abge nommen. Der zweite Bauabschnitt, die unterirdische Weihe halle, und der dritte, die obere Ehrenhalle, schlossen sich an. Es war eine gewaltige Arbeit zu leisten, aber nun ist sie vollendet. Bunt geschnitzte Bugwappen aller damaligen deutschen Kriegsschiffe schmücken die Ehrenhalle. Der größte Teil des Raumes wird von drei flach liegenden Modellen ausgefüllt, zwei schildern die Skagerrakschlacht, das dritte kleinere die Versenkung der deutschen Flotte in Scapa Flow. Giebel wände mit Freskomalereien, auf der einen Seite die Welt meere, aus der anderen der Kriegsschauplatz der Ost- und Nordsee und um Großbritannien und Irland herum. Man findet die Stellen verzeichnet, an denen deutsche Kriegsschiffe, Hilfskreuzer und Luftschiffe verlorengegangen sind. In der Mitte der Hinteren Wand ist ein buntes Glasgemälde, das