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, 64 Der dritte Aufbruch. Die Dörfer. neben einem Dorfe hin, wo die Schwarzen eben miteinander zankten. Sofort kauerten sich die Beludschen mit geladenen Musketen und brennenden Lunten auf den Boden, sahen nnd hörten ;n, und blieben sitzen vom Abend bis zum Morgen. Ein anderes Mal brach ein Fisi, Hyäuenhund, (Oanis pictus) inS Lager ein, und darüber ent stand eine solche Verwirrung, als ob ein blutdürstiger Feind einen gelnngenen Ueberfall gewagt hätte. Schon jetzt begann das Aus reißen, denn ein unterwegs gemietheter Sklave lief weg. Ununter brochen hatte Burton darauf zu achten, daß seine Leute nicht heim lich sich entfernten; er versichert, daß unter Allen auch kein einziger gewesen sei, der nicht Lust bezeigt oder den Versuch gemacht hätte, ihn zu verlassen. Das Desertireu nahm auch gar kein Ende. Zweck und Absichten des Europäers waren ja ohnehin den Afrikanern ganz gleichgültig nnd unverständlich, und weder die Inder noch die Araber oder Beludschen sahen die Reise gern. Die überwie gende Mehrzahl seiner Begleiter bestand ans Sklaven, die er von ihren Herren hatte miethen müssen. Auf Zanzibar und in Ost afrika überhaupt kennt man gar keine andern Diener als nnr Sklaven, in der Sprache der Suaheli hat man nicht einmal ein Wort, um eiueu Menschen zu bezeichnen, welcher freiwillig um Lohn dient. Am 1. Juli verließ der Zug, einer Heerde wilden Rindviehs vergleichbar, das Dorf Bomani, aber erst nachdem Prügel ausge- thcilt worden waren, und so gelangte man nach Mkwaju la Mvnani, d. h. die Tamarinde im Regen. Das Dorf besteht aus wenigen Hütten und einem öffentlichen Palaverhanse, in welchem die Leute schwatzen, trinken, Matten weben nnd Mais entkörnen. Auch dort gilt noch die Gerichtsbarkeit von Bagamoyo, also des Sultans von Zanzibar. Hier entflohen Nachts drei Sklaven, ob wohl man sie znsammengekettet hatte, und nahmen dem sie be wachenden Araber eine Flinte nebst einer Axt und anderen Hab seligkeiten mit. Der dritte nnd letzte Aufbruch fand nun endlich am 2. Juli statt. Bis dahin waren die Weiler nur klein gewesen; jetzt sah man eigentliche Dörfer, Chambi, Kraals, mit einer zahlreichern Einwohnerschaft. Das Land wird unsicher nnd die Karawanen übernachten deshalb außerhalb der Dörfer, uicht in denselben. Die Wohnungen nehmen in dieser Gegend die Gestalt runder Hütten an, oder bestehen ans langen Schuppen oder Buden, die mit Stroh oder Gras gedeckt sind; die unbehauenen Pfähle oder