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den Kopf ab, der am Eingänge des Dorfes auf einen hohen Pfahl gesteckt wird. Wenn die Bewohner von Kaole nicht gerade in Blut fehden mit den Wazaramo stehen, dann stellen sich auch manche Leute von diesem Stamme ein nnd man erkennt sie leicht an ihrem Kopfschmuck. Dazu kommen dann noch Banianen, deren in der Umgegend etwa fünfzig wohnen. Der Reise ins Innere traten anfangs merkwürdige Schwierig keiten in den Weg. Die Belndschen, welche Burton vom Sultan zur Bedeckung erhalten hatte, waren ans Land gekommen und wur den von den Leuten der Besatzung in Angst nnd Schrecken versetzt. Ein Mann, der schon einmal in Unyamwezi gewesen war, erklärte mit Bestimmtheit, daß man ins Innere nur Vordringen könne, wenn man 150 Musketen und einige Kanonen mitnehme. Ein Baniane erklärte, man müsse drei Tage lang durch eine Gegend ziehen, wo die Wilden auf Bäumen säßen und giftige Pfeile auf die Wan derer herabschössen; wer also sein Leben behalten wolle, möge den Bäumen aus dem Wege gehen, was dann allerdings in einem Lande, wo Alles Wald ist, keine leichte Aufgabe gewesen wäre. Der erste Häuptling versicherte, die Wazaramo, welche gar nicht schreiben können, hätten den Männern an der Küste sechsmal schriftlich erklärt, daß sie keinen weißen Mann in ihr Land lassen würden. Weiter wurde angedeutet, diese Wazaramo würden alle Lebensmittel verstecken, und ohne solche müsse man ja verhungern; ferner hieß es, das Kargadan, Rhinoceros, tödte zweihundert Menschen, die Lagerplätze würden bei Nacht von Elephantei^ angegriffen und die Hyäne richte größeres Unheil an als ein bengalischer Tiger. Natürlich machten alle diese kindischen Einwendungen auf Bur ton keinen Eindruck. Die Belndschen, welche er von Zanzibar mit gebracht hatte, erhielten durch fünf andere, die zur Besatzung von Kaole gehörten, eine Verstärkung, denn vor dem allmächtigen Dollar wichen die Bedenklichkeiten. Der Baniane Ramdschi, Schreiber im Zollhause zu Zanzibar, besaß eine Anzahl Sklaven, die er als seine Söhne bezeichnete; von diesen vermiethete er zehn für die Dauer vou sechs Monaten; auch Eseltreiber wurden herbcigeschaft, und endlich war man so weit, daß der Abreise ferner keine Hindernisse im Wege zu stehen schienen. Aber die Banianen prophezeieten nichts Gntes, und in einem Zwiegespräch zwischen dem Zollein- nchmer Ladha Damha und seinem Schreiber Ramdschi, das im Dialekte von Katsch geführt wurde, äußerten diese Leute, Burton