Die Expeditionen Burton's und Speke's von Zanzibar bis zum Tanganyika- und Nyanza-See Forschungsreisen in Arabien und Ost-Afrika nach den Entdeckungen von Burton, Speke, Krapf, Rebmann, Erhardt und anderen
Titel
Die Expeditionen Burton's und Speke's von Zanzibar bis zum Tanganyika- und Nyanza-See
Untertitel
Rebmann's Wanderung nach Dschagga und Krapf's Reisen im äquatorialen Ostafrika und Abessinien
Enthält einige Anstreichungen Karl Mays im Inhaltsverzeichnis und im Text
Strukturtyp
Band
Parlamentsperiode
-
Wahlperiode
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Titel
III. Burton's und Speke's Wanderung nach Fuga im Lande Usumbara, ihre Reise von Zanzibar bis zum Tanganyika-See, und Speke's Zug von Kazeh in Unyamwezi bis zum Nyanza-See
58 Die Häuptlinge der Wamrima. Karawanen so viel als möglich abzupressen, nnd zwingen ihre Sklaven zur Feldarbeit, damit sie Getreide und Früchte zum Ver kauf nach Zanzibar zu schicken haben; sie könnten auch Baumwolle und Kaffee bauen oder Kopal sammeln, aber so lange sie noch etwas Getreide haben, rühren sie keine Hacke an. In Kaole sah Burton die Mädchen tanzen; sie hatten Gesicht und Wollkopf mit gelber Farbe bestrichen, kamen in die Wohnung der Reisenden und verlangten zu trinken. Die Häuptlinge der Wamrima werden Schomwi genannt, können Strafen zuerkennen, und haben das Vorrecht Turbane zu tragen, auf Stühlen und einer Mkeka oder feinen gefärbten Matte zu sitzen; ein gewöhnlicher Mann, weicher sich einer solchen An maßung schuldig machte, würde dafür Strafe zahlen müssen, etwa eine Ziege. Beim großen Festtanze darf allein der Schomwi mit gezogenem Schwerte tanzen; ein Unterthan, welcher sich mit der Frau eines solchen Häuptlings in einen Liebeöhandel einläßt, muß fünf Sklaven als Buße erlegen, sonst wird er selber verkauft; das selbe Vergehen gegen einen gemeinen Mann kostet nur einen Sklaven. In knappen Zeiten macht man Raubzüge gegen einen schwachen Nachbarn oder sendet den Karawanen bis weit ins Land hinein Sckaaren Bewaffneter als Geleitsmänner entgegen und zwingt sie halb und halb ihren Weg ins Dorf zu nehmen, wo dann Zwangs abgaben erhoben werden. Man verlangt von jedem Frasilah (33Psd.) Elfenbein, acht bis vierzehn Dollars Werth als Abgabe für die Re gierung in Zanzibar; ferner fordern die Hauptleute sechs Dollars als ihre Gebühren nnd noch zwei Dollars für Maisbrei und Wasser. Dann erst liefert man den Besitzer der Elephantenzähne in die Hände des Banianen, von welchem die Hauptleute bestochen worden sind oder wie man sich auödrückt, Reis erhalten haben. Der pfiffige Hindu giebt etwa zwanzig Dollars für Waaren, die er in Zanzibar mit fünfzig bezahlt erhält. Nimmt der schwarze Barbar etwa gar baareS Geld, auf das er sich ohnehin nicht versteht, dann kommt er noch mehr zu Schaden; in allen Fällen, er mag es anfangen wie er wolle, mnß er sich bcnachtheiligen lassen, nnd die Banianen ziehen den Vortheil. Es ist begreiflich, daß sie keinen Fremden an dem selben theilnehmen lassen wollen. Außer den Wamrima nnd Beludschen findet man in diesen Ortschaften immer auch eine Anzahl Waschenzi aus dem Innern; sie sind Tagarbciter, oft auch Diebe und dann schlägt man ihnen