Die Expeditionen Burton's und Speke's von Zanzibar bis zum Tanganyika- und Nyanza-See Forschungsreisen in Arabien und Ost-Afrika nach den Entdeckungen von Burton, Speke, Krapf, Rebmann, Erhardt und anderen
Titel
Die Expeditionen Burton's und Speke's von Zanzibar bis zum Tanganyika- und Nyanza-See
Untertitel
Rebmann's Wanderung nach Dschagga und Krapf's Reisen im äquatorialen Ostafrika und Abessinien
Enthält einige Anstreichungen Karl Mays im Inhaltsverzeichnis und im Text
Strukturtyp
Band
Parlamentsperiode
-
Wahlperiode
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Titel
III. Burton's und Speke's Wanderung nach Fuga im Lande Usumbara, ihre Reise von Zanzibar bis zum Tanganyika-See, und Speke's Zug von Kazeh in Unyamwezi bis zum Nyanza-See
Handelsbetrieb in der Mrima. 55 sich der Barbar an den Banianen, mit dem er seinen Handel fast immer bei Nacht abschließt. Für einen civilisirten Kaufmann würde ein solcher Geschäftsbetrieb eine entsetzliche Geduldprobe sein, denn der Berkaus von etwa zweihundert Elephantenzähnen nimmt selten weniger als vier Monate in Anspruch. Jedes einzelne Stück wird auf die Erde geworfen; dann legt der Käufer Baumwollenzeug un ter den Zahn, welchen er auch der ganzen Länge nach mit einem ähnlichen Stücke Zeuges bedeckt. Das find die ersten unumgäng lichen Erfordernisse. Nachher wird während der nächsten Tage ge schmaust, Reis und Butter und Zucker ausgetragen, und nnn be ginnt erst der eigentliche Handel. Der Verkäufer fordert ins Blaue hinein; darüber ereifert sich der Baniane, schreit laut wie ein Weib, stoßt den Schwarzen aus der Thür und wird dagegen seinerseits mit Handgreiflichkeiten bedacht. Er weiß sehr wohl, daß ein Afri kaner niemals mit dem ersten Angebote, und sei es noch so an gemessen, zufrieden ist, deshalb bietet er nur etwa den vierten Theil von dem, was er wirklich geben will, und geht dann in die Hohe. Von einem festen Preise würden beide Theile nichts wissen wollen. Sv sind die Verhältnisse im Gestadelande. Am 16. Juni 1857 begaben sich die Reisenden auf die Corvette Artemise, welche 18 Ka- nouen führte und langsam aber sicher segelte. Der Sultan kam begleitet von vier Brüdern an Bord; zwei derselben starben an den Blattern, während Burton sich im Innern befand. Der Sul tan gab den Reisenden Empfehlungsbriefe an den Vorsteher der in Unyamwezi ansässigen Banianen, an die eben dort wohnenden Araber und an alle zanzibarischen Unterthanen, welchen die Euro päer unterwegs etwa begegneten. Die Expedition bestand aus den Kapitäns Burton und Speke, zwei portugiesischen oder vielmehr halbschlächtigen Burschen aus Goa, zwei schwarzen Flintenträgern, dem schon erwähnten Sidi Mobarek Bombay, Muini Mabrnki, dessen „Bruder", und acht Beludschen, Söldlingen, welche der Sultan als Geleit mitgab. Consul Hamer- ton und der Apotheker Frost fuhren mit nach dem Festland hinüber. Am 17. Juni warf die Artmeise unweit der Wali-Landspitze Anker; bei Kaole, das nicht weit von der kleinen Stadt Bagamoyo ent fernt liegt. Dort ist eine offene Rhede. Vor den Reisenden lag nun die Mrima mit ihrer von Korallenfelsen umgürteten Küste, die tief eingezackt ist. Sie hat Buchten und Bayous, Strandseen