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Zeichen seiner arabischen Abknnft einen Turban und einen langen gelben Rock, den man Dischdascheh nennt. Die Wamrima oder Küstenstämme gleichen den Waschenzi noch mehr als jene Mischlingsaraber. Auch sie will der Omani von reinem Blute nicht als Verwandte anerkennen, sondern be zeichnet sie als Adschemi, Fremde, Heiden. Diese Wamrima stehen noch weit niedriger als die Mulatten, sie sind ausschweifend, trag, sinnlich; gleich den Somal scheinen sie zu jeder geistigen Arbeit ganz unfähig zu sein, und auf die einfachste Frage können sie nicht Ja oder Nein antworten. Fragt man zum Beispiel einen Mann, wo sein Stamm wohne, dann wird er in die Ferne hinaus zeigen, obwohl er sich inmitten seiner Landsleute befindet; und will man über irgend einen bestimmten Punkt Kunde haben, so wird er Vielerlei sehr umständlich berichten, aber von dem, was man gerade wissen möchte, kern Wort sagen. Burton konnte von ihnen über Gegenden, welche sie oft besucht hatten, gar keine genaue Auskunft erhalten; sie verdoppelten die Entfernungen oder gaben nur die Hälfte an, verwechselten Namen und Haltplätze; ihre Mittheilungen waren durchgängig unbrauchbar. Die Wamrima sind dunkler und weit mehr negerartig als die Küstenaraber; ihre Haut ist wie mattgelbe Bronze. Sie tragen einen Fes oder eine Suratemütze, schlingen ein Stück Baumwollen- zcug nm die Hüften und werfen ein anderes über die Schulter, haben immer ein Schwert an der Seite, einen Speer oder Stab in der Hand, und große Vorliebe für Sonnenschirme. Diese wer den nicht einmal bei der Arbeit oder im Schatten abgelegt. Die Frauen bekleiden sich mit einer Tobe, welche über der Brust be festigt wird und bis auf die Knöchel herabfällt. Die Murungwana oder freie Frau unterscheidet sich von der Sklavin dadurch, daß sie ein Tuch über dem Kopfe trägt; die Matronen verhüllen das Gesicht nicht. Als Schmuck ist ein Halsband sehr beliebt, das aus Haifischzähnen besteht. Auch werden die Ohrläppchen durchbohrt und erweitert; in das Loch steckt man eine Rolle von znsammen- gewickelten KokoSblättern oder ein Stück Holz oder auch Kopal gummi, und in den linken Nasenflügel eine Nadel von Silber oder Messing, oder ein Stück Blei. Leib und Kopf salbt man reichlich mit Kokos- oder mit Sesamöl. Einige schecren das Haupt haar ganz ab, andere lassen dasselbe quer über der Stirn oder hinter den Ohren stehen, oder flechten es in kleine Locken derart,