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Das afrikanische Fieber. 47 kräftige Nahrung, akr mit Maaß, zu genießen, daniit der Körper während der Reise etwas zuzusetzen habe. Speke hatte auf dem Wege zwischen Schogwe und Pangani auf feuchtem Sande Beobachtungen mit dem Sextanten angestellt und sich dem Thau ausgesetzt. Gleich darauf bekam er das Fieber, welches dann auch seinen Gefährten ergriff. Die Anfälle begannen mit allgemeiner Abspannung, die Glieder waren schwer, der Kopf war eingenommen und bald stellte sich Ekel ein, während ein un angenehmes Gefühl von Kälte über Arme und Beine kroch und ein empfindlicher Schmerz die Schultern ergriff. Nachher kamen kalte Anfälle mit reißendem Kopfweh, Brennen im Gesicht, Aufschwellen der Adern, Erbrechen und ein Unvermögen, aufrecht zu stehen. Es war, wie das Tazo auf Madagaskar, ein sehr bösartiges remitti- rendes Gallenfieber. Die Augen wurden heiß und schwer und schmerzten, wenn der Kranke sie emporschlagen wollte, der Puls war rasch und voll, die Zunge stark belegt. Aller Appetit fehlte der maßen, daß Burton eine ganze Woche lang gar nichts aß, aber trotz allen Trinkens ununterbrochen von entsetzlichem Durste gequält wurde. Am Tage kam zu der großen Hinfälligkeit ein drückendes Gefühl von Angst und Niedergeschlagenheit, aber die schlaflosen Nächte waren noch schlimmer. Auch Delirium tritt ein, aber man darf dabei um keinen Preis Blut lasse»; ein Aderlaß zieht un bedingt den Tod nach sich. Bei Burton stellte sich allemal um 3 Uhr Morgens und um 3 Uhr Nachmittags ein verstärkter Anfall ein. In der Zwischenzeit nahm er Quinin, mit welchem man aber sehr vorsichtig zu Werke gehen mnß. Einige Franzosen nahmen zn starke Gaben und starben davon am Schlagfluß Wenn die Krankheit einen tödtlichen Ausgang nehmen will, verschlimmern sich die Symptome, der Geist schweift in der Irre umher, der Körper verliert alle Kraft; dann tritt eine scheinbare Besserung ein, aber auf diese folgt Bewußtlosigkeit, Erstarrung, Tod. Nimmt sie einen guten Verlauf, dann läßt das Fieber am siebenten Tage nach, die Zunge ist weniger belegt, Kopf und Augen hören auf zu schmerzen, die letzteren sind nicht mehr roth unterlaufen, der Ekel verschwindet und der Appetit stellt sich wieder ein. Doch ist die Genesung immer sehr langsam und zweifelhaft; man ist, namentlich um die Zeit des Mondwechsels und Vollmondes, vor Rückfällen nicht sicher, welche gern als mildere Wcchsclfieber anftrctcn, die bei manchen Hindus sich das ganze Jahr hindurch ganz regelmäßig eingestellt haben.