Die Expeditionen Burton's und Speke's von Zanzibar bis zum Tanganyika- und Nyanza-See Forschungsreisen in Arabien und Ost-Afrika nach den Entdeckungen von Burton, Speke, Krapf, Rebmann, Erhardt und anderen
Titel
Die Expeditionen Burton's und Speke's von Zanzibar bis zum Tanganyika- und Nyanza-See
Untertitel
Rebmann's Wanderung nach Dschagga und Krapf's Reisen im äquatorialen Ostafrika und Abessinien
Enthält einige Anstreichungen Karl Mays im Inhaltsverzeichnis und im Text
Strukturtyp
Band
Parlamentsperiode
-
Wahlperiode
-
Titel
III. Burton's und Speke's Wanderung nach Fuga im Lande Usumbara, ihre Reise von Zanzibar bis zum Tanganyika-See, und Speke's Zug von Kazeh in Unyamwezi bis zum Nyanza-See
Die nasse Jahreszeit war vor der Thür und die Reisenden eilten weiter. Nachdem sie das Dorf Paslnnga, wo ein Sohn Kimweres Oberhaupt war, im Rücken hatten, stiegen sie einen Hügel hinan, machten dann eine Biegung nach Osten und hatten nun plötzlich die nur zehn Meilen entfernt liegenden Berge von Fnga vor sich. In der Ebene lagen viele Dörfer zerstreut; zwi schen dornigem Gestrüpp erhoben sich schlanke Tamarinden, breit blätterige Pisang und Papaws, die dort wild wachsen; an den Teichen gedieh Zuckerrohr, mit dessen Saft Alle sich labten. Nach her erhob sich ein rauher Südwest und brachte Regen, gegen wel chen man in einem Bandany, Palaverhause, Schutz faud. Dieser Versammlungsort für die Bauern eines großen Dorfes war eigent lich nnr ein Dachschuppeu auf Pfählen; alte aus hohlen Baum klötzen bestehende Bienenkörbe dienten als Sitze. Man zündete dort sogleich ein Helles Feuer an, „um das Fieber abzuhalten." Der nasse Monsnn war da. Am 15. Februar trat Burton unter wvlkenbruchartigem Regen den Weg nach Fnga an. Das Unwetter hörte allmälig ans, aber nun stellte sich jene dumpfe, übelriechende, wie aus einem Grab hervorqualmende nasse Hitze ein, welche in den tropischen Gegenden der Gesundheit so schädlich ist. Mittags war der schlüpscrige Berg übergang erreicht, der steil hinan durch Gruppen wilder Bananen führt. Diese Musa ist wahrscheinlich in Ostafrika einheimisch; in Usambara bilden ihre Früchte gleichsam das tägliche Brod; man bereitet aus den Blättern Schüsseln, Löffel und sogar Flaschen, be nutzt sie als Brennstoff, als Dachbckleidnng und zum Eiuwickeln von allerlei Sachen. Da mau aber diese Bauaue nicht verpflanzt und Felderwechsel nicht kennt, so ist sie ausgeartet oder nicht ent wickelt. Oben aus der Höhe des Passes fand Burton zu seiner Ueberraschnug kein Tafelland, sondern viele abgerundete, mit Gras überzogene Kegelberge, hin und wieder Waldstrecken, Sümpfe und kleine klare Gebirgsbäche. Nach Nord-Westen hin werden die Berge beträchtlicher und in jener Richtung begränzen die mächtigen Höhen züge von Mukambara den Blick. Der Uebergang des Passes liegt in etwa viertausend Fuß Meereshöhe, in gerader Linie 37, den Windungen des Pangani entlang 74 englische Meilen von der Küste. — Bald lag Fuga vor Burton's Augen, und die Beludschen feuerten eine Ladung ab. So hatten die Reisenden sich gleichsam