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Allerlei brlcbniffe. Das Dorf Kohode. 39 Er war dann nach Afrika gekommen, sehnte sich aber nach Indien zurück, und sah mit tiefer Verachtung auf alle „Nigger" herab. Er arbeitete wie ein Pferd, machte sich sehr nützlich, besorgte alle Aufträge, und gefiel den Reisenden dermaßen, daß sie ihn für längere Zeit in ihre Dienste nahmen. Am 10. Febrnar wurden die Reisenden von ihrem Führer irre geleitet, von der übrigen Gesellschaft getrennt und befanden sich bei Einbruch der Dunkelheit allein mit einem alten Araber aus Mekka, an einem ausgetrvckneten Bache. Glücklicherweise gelang es, ei nige Lachen zn finden, und so konnten sie den Durst löschen uud ihre geschwollenen Füße baden. Erst am andern Morgen vereinig ten sie sich wieder mit ihrer Dienerschaft, die an einem andern Bache ihr Lager anfgeschlagen hatte. Die Beludschen schoren einan der das Haupthaar ab und flochten Sandalen ans Palmblättern. Plötzlich erschienen fünf Wilde, die nur mit einem aus Rohr und Binsen geflochtenen Schnrz bekleidet waren; einer trug eine schlechte Muskete, die übrigen hatten Bogen nud vergiftete Pfeile. Diese Menschen waren abgehungert wie Wölfe im Winter, und als sie Reis und Butter erhielte», aßen sie so lange, bis ihre erst ganz schlaffen Bänche so dick und rund waren wie eine Trommel. Nach dem sie sich gesättigt, nahmen sie ohne Weiteres Abschied. Bald nachher erlegten sie ganz in der Nähe einen Hippvpotamus und hatten nun auf einige Tage vollanf zn essen. Aus dieser waldigen Gegend kamen die Reisenden wieder in die Ebene, des Flusses hinab, und befanden sich spät Nachmittags dem Dorfe Ko ho de gegenüber, wo ein befreundeter Wazegurahäupt- ling, Snltan Momba, wobnt. Als er die Beludschen erkannt, zog er seinen scharlachrotbcn Rock an, sandte einen Kahn zur Uebcr- fabrt, und empfing die Gäste mit lautem Lacheu und Handschütteln. Kohode, wo eine Tagesrast gehalten wurde, steht auf dem hohen thonigcn Ufer des Pangani, der dort Lufu oder Rufu heißt, gewährt einen höchst anmuthigen Anblick, ist von Bäumen überschattet und mit einem starken Pfahlwerk umgeben, das noch ver stärkt wird, wenn Feinde heranziehen oder die wilden Thiere gerade sehr hänfig sind. Den Eingang bilden niedrige dreieckige Löcher; die Hütten stehen ganz unregelmäßig durch einander; einige sind viereckig, andere rund und theilweise mit großen Hofräumen umge ben. Hier gedeihen schon wieder Kühe, Schafe und Ziegen, welche an der Küste nicht gut fortkommen. In den etwa dritthalbhundert