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40 Procent Zinsen nehmen. In Pangani bettelt Jedermann; ein indischer Kaufmann klagte, daß er an jedem Abend von einem hal ben Hundert wilder Leute bestürmt werde, die Getreide, Butter und Oel von ihm verlangen. Pangani fuhrt allerlei Landeserzcngnisse aus, darunter jährlich an 35,000 Pfund Elfenbein, 1750 Pfund Hörner vom schwarzen Rhinoccros und einige Hippvpotamnszähne. Der Reise ins Innere stellten sich allerlei Bedenklichkeiten ent gegen. Pangani und Buenh gehören, gleich den übrigen Nieder lassungen an der Küste, kraft Erbrechts dem Sultan von Zanzibar, welcher die Statthalter und Diwane, d. h. Häuptlinge einsetzt und bestätigt. In Pangani fand jedoch mit des Sultans Bewilligung eine Ausnahme statt, indem Kimwere, Sultan von Usambara, dessen Vorfahren einst am Gestade mächtig gewesen waren, diese Beamten einsetzte. Andrerseits liegt das Dorf Bneny am rechten Ufer, im Gebiete der wilden, heidnischen Wazegura, welche ausge dehnten Sklavenhandel treiben und sich eine Menge von Feuer waffen verschafft haben. Seit langer Zeit sind die Wasambara und die Wazegura erbitterte Feinde, die stets in Fehde mtt einander liegen. Dazu kam, daß vor etwa einem Jahre die Wazegura unter sich selbst zerfallen waren, und gerade jetzt beide Parteien weit und breit Menschen raubten, mordeten und sengten. Es war also nicht räthlich in ihrem Lande zu reisen und man rieth Burton, den Um weg über Tangate zu nehmen, ans welchem die Reisenden mit ge ringen Gefahren zum Sultan von Usambara nach Fuga würden gelangen können. Den Europäern lag aber daran den Fluß Pan gani näher kennen zu lernen, und sie beschlossen deshalb, sich am rechten Ufer desselben zu halten. In Pangani ging das Gerücht, sie wollten nach Schagga und ans den Kilimandscharo; aber davor warnte man sie, weil die Masai unruhig seien, die Regenzeit bald eintrete und bewaffnete Männer nicht zur Verfügung der Weißen stehen, welche Niemand begleiten mochte. Burton hebt hervor, daß in Afrika der Erfolg einer Forschungs reise vorzugsweise durch ausreichende Geldmittel bedingt werde. Wer nicht hinlänglich über Dollars verfügen kann, muß allein reisen und wird höchstens einige Schwarze zu Begleitern haben; er darf keine Instrumente mitnehmen uüd hat nur so viele Waffen, als er selbst trägt; er wird ferner vielfach aufgehaltcn und gehemmt wer den, Mangel und Beschwerden erleiden nnd am Ende elend sterben und verderben. Ganz anders gestalten sich die Dinge, wenn man