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Sultan hält in Wasin keine Besatzung, Banianen dürfen, vermöge ihres Gesetzes, nicht niit Kaurimuscheln handeln nnd meiden des halb diesen Ort, der für den Handel ohne Bedeutung ist. Nur zu Anfang der Regenzeit findet im Innern einiger Waarenverkehr statt. Karawanen, bei welchen die Wadigo und Wasegeschu sich als Träger verdingen, gehen von Wanga und anderen kleinen Häfen an der Küste in die Gebiete der Wakuafi nnd Masai, legen den Weg dorthin in etwa zwanzig Tagreisen zurück, bleiben einige Monate dort und kehren mit Elfenbein und Sklaven zurück. Am 27. Januar fuhr der Riami von Wasin, nach der Insel Tanga. Die gleichnamige Stadt liegt in einer sechs cngl. Meilen tiefen Bucht, zu welcher die Einfahrt theilweise durch Koralleubänke versperrt ist. In dieselbe münden zwei kleine Bäche, in denen viele Flußpferde leben. Die Stadt, deren Name Segel bedeutet, gleicht ganz den übrigen Küstenstädtcn, liegt ans einer Erhöhung zwischen Cocospalmen nnd Kalcbassenbäumen, nnd zählt zwischen vier- bis fünftausend Einwohner, darunter etwa zwanzig Banianen und eben so viele Bclndschen. Zweimal im Jahre, nach Beendi gung der großen und kleinen Regenzeit, also im Juni nnd November gehen Karawanen nach Dschagga und zu den Masai, und nehmen Banmwollenzeuge, Messing- nnd Eisendraht und Glasperlen mit, von denen nicht weniger als vierhundert verschiedene Sorten im Umlauf sind. Sie bringen Esel, Kameele, einige Sklaven nnd etwa 70,000 Pfund Elfenbein zurück. Die Einwohner verfertigen auch allerlei Eisenwaaren. Burton wnrde von den Vorstehern der Snaheli freundlich aufgenommen, besuchte die Hütte welche früher der deutsche Missiouär Erhardt bewohnt hatte, wnrde mit Kaffee, Milch und Früchten bewirthet, nnd zog Erkundigungen über die Geographie des Landes ein. Von dem hohen Berge Kilimand scharo wurden ihm wunderbare Dinge berichtet. Dort hat Scheddah eine Stadt auö Erz gebaut und die Bergspitze mit einer silbernen Kuppel gekrönt, die in allen Farben erglänzt. Dort halten auch Dschamis, feurige Weseu, böse Geister, ihre Versammlungen nnd scheuchen Jeden zurück, welcher den Berg ersteigen möchte; dieser weicht zurück, je uäher ihm der Wanderer kommt, nnd je höher derselbe steigt, um so mehr thürmt der Berg sich empor. Endlich dringt ihm das Blut aus der Nase hervor, seine Finger werden krumm und starr, der Athen, versagt ihm nnd anch der mnthigste Mann muß Halt machen. Aus diesem Gewebe von Fabeln und