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ihn an, und er mnß sie mit seinem Stocke wegschcuchen. Hin und wieder sieht man eine Araberin oder genauer ausgcdrückt einen Haufen schmutzigen Gewandes aus unsichtbaren Füßen; das Gesicht ist mit der bekannten Maskat-Maske bedeckt, aus welcher nur die Augen hervvrleuchten. Die schwarze Bevölkerung ist mannigfaltig, weil Menschen aus mehr als zwanzig verschiedenen Stämmen sich in Zanzibar ange siedelt haben. Die schlanke Mhiao-Frau erkennt man an der ruß farbigen Haut und der Perle, welche ans einem in die Unterlippe gebohrten Loche hervorscheint; ihr Mann hat sich allerlei Figuren auf seine Haut tättowiren lassen. Das balbschlächtige Sawahcli- mädchen trägt ein roth oder blau gewürfeltes Stück Zeug bis dicht unter die Arme, hat das Wvllbaar in eine Menge kleiner Zöpfe geflochten und im linken Nasenflügel einen Knochen oder ein Stück Metall; in den Ohrzipfeln steckt ein Pflock von Holz oder eine kleine aus Palmblättern zusammengelegte Nolle. Die Sklavinnen scheercn das Haupt und lassen nur etwas Haar von der Gestalt einer Ko kosnuß stehen; die Kinder laufen umher, wie Gott sie erschaffen hat. Die Wanyassa haben ihre Zähne spitz gefeilt, die Wazegura sind tättowirt. An der Art dieser Tättowirung erkennt man die ver schiedenen Stämme, aber allen sind die Spuren böser Krankheiten gemeinsam, nämlich Narben und Blatterngruben. Zwischen den fünf kleinen Koralleninseln aus der Rhede von Zanzibar (—Schampany, Kibandiko, Schangu, Bawu und Schumby, oder wie sie bei den Europäern heißen: French Island im Norden mit dem europäischen Friedhose; Ponton im Westen, von Middle Island durch einen tiefen Kanal getrennt; Bawy oder Turtle Is land und im Süden Isle de la Passe —) herrscht ein reges Leben. In den Außengewässern sieht man eine Flotte von Galawa, kleinen Nachen und Schiffen aus einem einzigen Holzstamme, welche, rasch, gleich malayischen Prabus, von schwarzen Ruderern getrieben, über die Wogen gleiten. Bon diesen Negern haben manche, namentlich jene auf Brava, aus den portugiesischen Zeiten her die breitkräm- Pigen Strohhüte beibehalten. Die pequcnos Batteis, welcher Ca- moens in den Lusiaden erwähnt, sind noch heute dieselben, nur haben manche jetzt, statt der Segel aus Palmblättern, Segel aus amerikanischem Baumwollenzeuge, die auf eiucm Paar Auslegern von zehn Quadratfuß ruhen; kleinere rudert man mit einem ein zigen breiten, gekrümmten Ruder, manche werden auch gewrickt.