Die Expeditionen Burton's und Speke's von Zanzibar bis zum Tanganyika- und Nyanza-See Forschungsreisen in Arabien und Ost-Afrika nach den Entdeckungen von Burton, Speke, Krapf, Rebmann, Erhardt und anderen
Titel
Die Expeditionen Burton's und Speke's von Zanzibar bis zum Tanganyika- und Nyanza-See
Untertitel
Rebmann's Wanderung nach Dschagga und Krapf's Reisen im äquatorialen Ostafrika und Abessinien
474 Sitten und Gebräuche. 1000 Mann stark und mit Musketen, bewaffnet sind. Sie holen Elfenbein. Honigwasser, Meth, Olmarua genannt, ist Lieblings getränk. Jeder Fremde gilt für einen Feind; Sklaven machen die Wakuafi und Masai nicht, treiben auch keinen Menschenhandel, tob ten im Kriege Männer und Frauen, nnd lassen mir kleine Kinder am Leben. Einzelne Stämme im Innern, z. B. die Wandurobbo, Elkonono und Wamau, stehen in einem Sklavenverhältniß zu den Masai nnd Wakuafi, etwa so wie die Dahalo zu den Galla an der Küste von Malindi. Sie müssen für ihre Gebieter Elephanten jagen, Spieße, Messer und Schwerter machen, und haben noch aller lei andere Obliegenheiten. Bei Begräbnissen haben sie weder Geheul noch Tanz, sollen auch keine Ruhetage kennen, während bei den Wanika jeder vierte Tag ein Fest- nnd Trinktag ist. Sie haben, wie so viele andere Ostafrikaner, Beschneidung; eine schwache Borstellnng von einem höchsten Wesen scheint vorhanden zu sein. Sie nennen dasselbe Engai, und das Wort bedeutet zunächst Regen und Himmel. Es wohnt auf dem weißen Berge, woher das Wasser oder der Regen kommt, der für Wiesen nnd Kuhheerden unentbehrlich ist. Zwischen Engai und den Menschen bildet Neiterkob eine Art Mittler, nnd an ihn wendet man sich zuerst, wenn man Wünsche für Regen, Ge- snndheit, Vieh oder Sieg bittend ausspricht. Ausführlich hat Krapf über die Masai und Wakuafi im „Aus lande", Jahrgang 1857, S. 437 ff. gesprochen.