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«ine Betstätte und ein Friedhof fehlen nicht. Die öffentlichen Ge bäude sind von keinem Belang, alle dreißig Moscheen sehr einfach. Die vier Bazare sind folgende: der Fischmarkt liegt hinter dem Suk Mahogo, einer langen Straße im südlichen Theile der Stadt, wo Reis in der Hülse, Getreidearten, Wollentücher und Baum- wollenwaaren, Gemüse und andere Lebensmittel verkauft werden. Ostwärts ist der Suk Melindi oder Fleischmarkt, auf welchem schon vor sieben Uhr Morgens das Beste verkauft worden ist. Die Skla ven werden auf einem von Mauern umfriedigten Platze versteigert; der Salzmarkt liegt an der Ostseite der Burg. Dort werden hohe Haufen salzhaltigen Sandes von Persern aus Mekran und Arabern aus Sur feilgeboten, und eine große Menschenmenge tummelt sich auf diesem Bazar umher. Negerinnen und schwarze Knaben stehen in langen Reihen und bieten in der Sonne getrocknete Maudioca feil, Ananas, fettiges Backwerk, die widerwärtigen Früchte des Jacabaumes*) und stark riechende Fische. Sie verfertigen zum Zeitvertreib Matte», und schnattern wirr durcheinander. Dort gehen kräftige Lastträger aus Hadramaut mit schweren Ballen oder Häuten, die auf Stangen liegen, und stoßen Kühe aus dem Wege, welche gemüthlich den Marktabfall verzehren. Stämmige Bhattias, Han delsleute aus Katsch in Indien, erkennt man an der fahlen Ge sichtsfarbe, geschorenem Bart, spitzen, rothen mit Gold besetzten Turbanen und schneeweißem Baumwollenkleid; sie unterhalten sich mit den indischen Kodschas, Leuten von gelber Hautfarbe, seiden weichen Bärten und verschlagener Miene. Sehr malerisch nehmen sich die hellbraunen Araber vom persischen Golf aus, deren gerin geltes Haar auf das safrangelbe Gewand herabfällt; sie tragen zweihändige Schwerter, Dolch und kleine Schilde aus Leder; gleich Raubthieren gehen sie umher, und starren andere Leute mit „kehl abschneidendem Blick" an. Die armseligste Figur spielt unter diesen pittoresken Gestalten der Europäer, der Weiße, mit seiner lächer lichen, geschmacklosen, nichtsnutzigen Kleidertracht; die Hunde bellen ') ^rtoearpus intozrifolia, ein großer und schöner Baum mit geradem Stamm und so stark belaubten Wipfeln, daß kein Sonnenstrahl durchdringt. Die Frucht ist länglich-rund, wird bis zu achtzig, ja hundert Pfund schwer und enthält rundliche Samen von der Farbe und Consistenz kleiner Kastanien, die in einem festen, zuckersüßen aber abscheulich riechenden Fleische liegen. Trotzdem werden sie auf den maskarenischen Inseln (Mauritius und Bourbon-Nounion,) gern gegessen. 2'