Die Expeditionen Burton's und Speke's von Zanzibar bis zum Tanganyika- und Nyanza-See Forschungsreisen in Arabien und Ost-Afrika nach den Entdeckungen von Burton, Speke, Krapf, Rebmann, Erhardt und anderen
Titel
Die Expeditionen Burton's und Speke's von Zanzibar bis zum Tanganyika- und Nyanza-See
Untertitel
Rebmann's Wanderung nach Dschagga und Krapf's Reisen im äquatorialen Ostafrika und Abessinien
460 Zweite Reise nach Ukambani. Die Wabilikimo. Schwänzetrazen. wohnen. Er, der Erzähler, habe das Land Ubilikomini besucht; die Entfernung von Ukumbani dorthin sei großer als die nach Mombas- Die kurzen Leute hätten lange Beine, aber einen kurzen Oberleib, . und auf dem Rücken hätten sie eine Art Hocker. Ihre Sprache ver stehe Niemand. Die Wakamba knüpfen dadurch mit ihnen Freund schaft, daß sie ihnen einen kupfernen Ring anbieten, wofür die Wa bilikimo einen Schlauch Honig als Gegengeschenk geben. Sie seien unschädliche Lenke; in ibrem Lande finde man viele Elephanten. Derselbe Berichterstatter fügte noch eine andere Erzählung bei. Im Westen von Dschagga wohne ein Bolk, das die Sitte habe, die Gesäßtheile mit Kuhschwänzen zu verzieren. Daraus sei die Sage entstände«, daß es in Dschagga geschwänzte Menschen gebe; das sei jedoch nicht wahr und das Schwänzetragen lediglich Schmucksache. Diese Erzählung läßt sich hören; sie erklärt auf sehr einfache Weise die weit verbreitete Sage von den Npam-Nyam im centralen Aequatorial-Ostafrika. Am 20. Juli war Krapf wieder am Woi, der jetzt fließendes Wasser hatte. Nach Osten hin läuft das Buragebirge aus. Bald nachher überschritt er den Zawv, nachdem er unterwegs „über die verschiedenen Bitten des Baternnsers nachgedacht;" aber in solchen Betrachtungen wurde er auf sehr unsanfte Weise gestört. Bisher war die Wakambakarawane ans dem Marsch immer vorne gegangen, jetzt aber zufällig zurückgeblieben. Als sich nun Krapf mit seinen Wanika in einem Dickkicht befand, wo das Ausweichen schwer war, vernahm er plötzlich ein Geschrei der zurückgebliebenen Wakamba. „Aöndi, Aöndi!" „Wir sind von Räubern angefallen!" Unter den Wanika entstand eine allgemeine Verwirrung; sie warfen ihre La sten ab und versuchten in den Wald zu flüchte«, fanden es aber schwierig, durch die Doruen zu dringe«. Mehrere riefen: feuert bie Gewehre ab! Aber der Maun, welcher Krapf's Doppelflinte trug, war im Fliehen begriffen und der Missionär also waffenlos. Die anderen Flintenträger feuerten ei« paarmal, u«d die Wakamba schos sen ihre Giftpfeile gegen die Räuber ab. Die hiutcrsten Wakamba warft» bei«! Anblick der Feinde ihr Gepäck ab und ließen die Räu ber herankvmmcu, welche sogleich die Lasten auf ihre Schultern nah men. Dann aber feuerten bie Wakamba nnd tödteten drei Feinde auf einmal. Nach einer Weile wichen die Räuber iu ihr Versteck zurück. Kraps hatte in der Verwirrung sein Pulverhorn verloren, einem seiner Leute zersprang ein Flintenlanf, einem andern zerbrach