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Krapf beim Köniz non Ilsambara. 449 Nachdem die Gebieterin einige Geschenke enlgegcngenommen, kam vom König aus Fuga Befehl, daß der Europäer sich so bald als möglich dort einfinden solle, nnd Krapf brach mit Kmeri's Schwager gen Fuga auf. Er kam zunächst am Berge Pambire vorüber, dessen 2000 Fuß über dem Meere liegender Gipfel aus einem ungehenern Felsblocke besteht. In diesem afrikanischen „Al penlande" ist das Wandern ungemein beschwerlich und ermüdend, da ein Berg, ein Strom, eine Thalschlucht nach der andern folgt; denn in diesen Gebirgen fehlen Vergebenen. In den nächsten Tagen passirte Kraps den Flnß Engambo, den 3000 Fuß hohen Berg Ma- kueri, die Bergreihe von Handel, den Flnß Engere«, welcher von Osten nach Süden fließt und das Thal von Kerenge durchschneidet, den Nebenfluß Kole, das Dorf Tamotta und den Ort Emlola, wo er warten mußte, bis des Königs Befehl eingeholt war. Am 6. Augnst erreichte er Fuga, das wir schon nach Burton geschildert haben. Der König befand sich eben in Salla, seiner zweiten Hauptstadt. Als den Räthen gesagt worden war, was der Missionär im Lande wolle und suche, erklärten sie, die Absicht sei gnt, doch möge der Fremde sofort die mitgebrachten Geschenke vor zeigen. Am 9. Aug, begab sich Krapf nach Salla zum „selbststän digen Löwen" Kmeri, der ihn am folgenden Tage freundlich em pfing, die Geschenke sogleich an fick nahm, und sein Begehren nach mehr Glasperlen und Kleidern aussprach. Bon einigen hundert Frauen, die er in Salla hatte, bewohnte jede eine besondere Hütte auf einem Hügel, welchen das Volk niemals betreten darf. Kmeri war nicht abgeneigt, Missionäre aufzunehmcn, wünschte Handwerker nndeinen guten Arzt, Landeskinder wollte er aber nicht nach Rabbai in die Mission geben. Der Reisende war im Allgemeinen mit dem Könige zufrieden, der ihm nacb der Abschiedsaudicnz am 13. August zwei Soldaten zur Bedeckung mitgab, und zum Schlüsse die Worte: „Lebe wohl, mein Vater" zurief. Der Rückweg führte auf kürzerer, weniger gebirgiger Strecke über Bumburri, wo der Kronprinz wohnte. Vier Ortschaften in Usambara, nämlich Fuga, Manga, Kirrei und Schiern, wo die großen Zauberer des Reiches wohnen, sollen eigentlich von keinem Fremden betreten werden. Sie sind Asyldörfcr; ein Mörder, wel cher sich dorthin rettet, ist sicher vor seinen Verfolgern; das Gleiche ist der Fall, wenn er des Königs Person berührt, oder das Haus einer Königsfrau oder eines Königskindes betritt. Der Pfad führte Reisen in Arabien und Oftafrika. II. 29