Die Expeditionen Burton's und Speke's von Zanzibar bis zum Tanganyika- und Nyanza-See Forschungsreisen in Arabien und Ost-Afrika nach den Entdeckungen von Burton, Speke, Krapf, Rebmann, Erhardt und anderen
Titel
Die Expeditionen Burton's und Speke's von Zanzibar bis zum Tanganyika- und Nyanza-See
Untertitel
Rebmann's Wanderung nach Dschagga und Krapf's Reisen im äquatorialen Ostafrika und Abessinien
Ankunft ltrharn's nur Wazner's. 443 Die Wanika hören nur eine Zeitlang zu, dann fangen sie an zu betteln, weil sie glauben, sie hätten nnn ein Recht, einen Lohn für die Mühe der Anhörung meiner Werte zu verlangen. Sv macken es auch die Kinder in der Schnle." Die Wanika legen beim Essen und Trinken ein wenig Speise und Trank aus den Boden, als eine Gabe, für den Koma. Sie glauben, jeder Kvkosbaum, jede Quelle, jeder Sumpf, wo man Wasser findet, habe einen guten Geist; die Zerstörung einer Kokos palme betrachten sie wie einen Muttermord, weil dieser Baum ihnen Nahrung gebe, wie die Mutter dem Kinde. Sie halten die Hyäne für ihren Vater und lassen dieses Thier nicht tödten. Als einst ein Suaheli ein solches erlegte, wurde eine Todteufeier veranstaltet, man trauerte weit nud breit, und der Muansa mußte brummeu. Am 10. Juni 1849 kamen Erhardt und Wagner in sehr leidendem Zustande in Rabbai an; zwölf Tage später kehrte Reb mann von einer seiner Reisen nack Dschagga heim. Schon am ersten August erlag Wagner dem Fieber. Krapf machte mit Erhardt im Februar und März einen Ausflug zur See nach Süden hin bis Kap Delgado und trat daun eine Reise nach Europa an, um iu London seinen Plan wegen der schon erwälmtcn „Missions-Kette" vorzulegen. Im April des Jabrcs 1851 war er wieder iu Mombas zurück, begleitet von der» Missionär Pfefferle und drei Laienbrüdern, Hagemann, Metzler und Kaiser. Alle wurden gleich nach ihrer An kunft in Rabbai vom Fieber ergriffen; Pfefferle starb; Kaiser und Metzler waren so hinfällig, daß man sie schleimig nach Europa zu- rückscndeu mußte. In Rabbai fand Krapf die Mission ganz so, wie er sie verlassen, „ausgenommen, daß der Krüppel Mringe im Glauben an Jesum heimgegangen nud noch vor seinem Tode von Rebmann getauft worden war." Während Krapf's Abwesenheit hatten Rebmann und Erhardt von den Häuptlingen in Nabbai Mpia sich für 30 Thaler ein be deutendes Stück Land in Kisulutini gekauft, und ein neues Haus für zwei Misstousfamilien zu bauen angesangen. Sie waren von der Ansicht ausgegangcn, daß die Mission sich erst an der Küste befestigt haben müsse, ehe man Stationen im Innern gründen könne; sie wollten vor allen Dingen den Wilden erst die Vortheile des Landbaueö und der Civilisation überhaupt anschaulich machen, ehe sie weiter gingen. Wenn überhaupt die Missionen in Ostafrika auf Erfolg zu rechnen hätten, (was wir unsererseits gar nicht an-