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medanern bewohnt, welche den Handel mit Kopal in ihrer Hand haben, Reis nnd Wälschkornfeldcr bestellen und prächtiges Schiffs- b au bolz an die Araber verkaufen. Diese Mohammedaner nehmen allmälig mit schlauer Berechunug das Niederlaud der Wanika in Besitz. Sie banen da und dort an der Bergkette ein kleines Dorf, bevölkern dasselbe mit ihren Sklaven, gewinnen die Heiden durch kleiue Geschenke, und kaufen ihnen die Landeserzeugnisse um geringen Preis ab. Im Fortgange der Zeit kommen neue Ansiedler und bringen einen Scheich mit, der die Wanika zum Islam bekehrt und zufrieden ist, wenn sic einstweilen nur dessen äußere Gebräuche mit macheu. Sie verbinden Handelsspeculativn und Mission, wenden auch gelegentlich Gewalt an, nnd Hetzen einen Stamm gegen den andern auf, damit man sich an sie als Bermittler wende. Krapf fand die Wanika der Trunksucht und der Wollust erge ben; gegen seine Bekehrnngsvcrsuche verhielten sie sich stumpf und gleichgültig. Der Häuptling von Kambe sagte, es gebe keinen Gott, weil man ihn ja nicht sehen könne; die Wanika bekümmerten sich nm Nichts als um Kotoswein, Kühe, Reis, Mais und Putz; das sei ihr Himmel. Die Mohammedaner seien große Thoren, weil sie so viel beten und fasten. Im Januar 1845 wurde das Dorf Endila besucht, iu welchem Wakamba wohnen. Sie sind hier Einwanderer, die bald nach der Huugersuoth von 1836 sich in der Küstengegend niedergelassen haben. Die Aeltesten saßen finster und gleichgültig unter einem Baume und sahen den Weißen an, als sei er ein höheres Wesen. Endlich holte ihm einer eine Schale voll Getränkes, das aus einer Mischung von Milch und Blut bestand. Einige Männer waren völlig unbekleidet; die Frauen hatten den Unterleib dürftig verhüllt, nnd trugen eine Art Schwanz von Leder, der um die Leuden mit einem Riemen befestigt war. „Kein Wunder, daß die Sage geht, es gebe geschwänzte Leute im Innern von Afrika." Wakamba und Wanika vermischen sich nicht mit einander. Die ersteren gehen in Karawanen von zwei bis dreihundert Mann bis 250 Stunden weit ins Innere, um Elfenbein zu. holen, sind beschnitten, und ihre Sprache gehört zu dem großen „orphnohamitischen" (schwarzbraun- hamitischen) Sprachstamme, welcher vom Aequator bis zum Kaffcrn- laude reicht. In der Mitte des Märzmonats setzte der KuS (Kofi), Südwind, ein, und die Schiffe gingcip nun der Küste entlang von Süden