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sagt: „Die Fürsten aus Aegypten werden kommen, und Mohrenland wird seine Hände ausstrecken zu Gott." Seit dritthalb tausend Jahren läßt die Erfüllung dieses Ansspruches auf sich warten; der Mohammedanismus hat in Afrika reißende Fortschritte gemacht, und wo er einmal Boden gewinnt, ist der Ausbreitung des Christenthums aller Boden genommen. Er kennt keine Dreieinigkeit und gestattet die Polygamie; deshalb sagt er auch deu dunkelfarbigen Leuten besser zu als die Lehre der Christen, welche ohnehin kein an sinn lichen Freuden reiches Paradies in Aussicht zu stellen hat. Die Missionsgesellschaft in Chrischona bei Basel verfolgt, seitdem die Bestrebungen bei Mombas völlig scheiterten, wieder einen weit aus sehenden Plan. Sie will zwölf Misstonsstationen von Alexandria ab, Nil aufwärts, bis Goudar iu Abessinien anlegen, und jede ein zelne nach einem Apostel benennen; die Kette soll nun von Nor den nach Süden gezogen werden. Es läßt sich indessen kaum bezweifeln, daß ihr ein gleiches Schicksal widerfahren werde, wie jener projektirteu Kette von Mombas bis zum Gabun. Dieser Man gel an Erfolg liegt, was die ostafrikanischen Negroiden betrifft, in der psychischen Anlage, in dem völligen Mangel an Entwickelungs- sähigkeit, an dem niedrigen, wir mochten sagen festgenagelten Cul- turwerthe dieser Schwarzen, welche jeder höhern und liefern Auf fassung platterdings unfähig sind. Sie können, ihrer immanenten Naturbeschaffenheit wegen, nicht über ihre Geistes- und Gefühlsbar barei hinaus, und alle Versuche, sie zu sittigen, sind Wasser gewe sen, das man mit einem Siebe schöpft. Für den unbefangenen Ethnologen erklärt sich das Scheitern fast aller Missionsbestrebun gen ganz von selbst. Wir verweisen auf das, was Burton (S. 350 u. folg.) über den Charakter der Ostafrikaner sagt. In dem Dorfe Rabbai Kn (Alt- oder Groß-Rabbai), wohin Krapf einen Ausflug machte, um zu untersuchen, ob der Ort sich für eine Missionsstation eignen werde, empfingen ihn die Wanika mit lärmender Freude. Sie hoben den weißen Mann aus dem Boote, trugen ihn auf den Schultern, sangen, tanzten und schwangen ihre Pfeile. Ihr Anführer war Abdallah ben Pisila, ein zum Islam bekehrter Hindu. Zum Dorfe führt ein enger Fußpfad durch den Wald; die armseligen Hütten liegen innerhalb einer dreifachen Pfahl umzäunung. Auch auf späteren Ausflügen wurde der weiße Maun in verschiedenen Dörfern sehr freundlich ausgenommen, z. B. in Ribe, Kambe und Magomboni. Das letztere wird von Moham- Reisen in Arabien und Ostafrika. II. 28