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schiffen, um von dort sich unter die Gallas zu begeben. Er kam aber nur bis Pemba, wo ihm der Gouverneur aus mancherlei Grün den abrieth, seine Reise weiter fortzusetzen. Am 13. März war er wieder in Mombas, dessen Gouverneur, Ali ben Rasser, zweimal als Gesandter des Jinans in London gewesen war. Er benahm sich sehr freundlich gegen den Fremden, welcher noch hin und her schwankte, wo er sein Missionshaus bauen solle. Eine Zeit lang schien ihm Mombas der geeignete Punkt zu sein, weil von diesem aus die heidnischen Völker, auch die Gallas, ohne Mühe zu errei chen seien. Vorläufig beschloß er, dort seinen Aufenthalt zu nehmen, und seine Frau von Zanzibar abzuholen. Auf dem Schiffe befand sich ein Hindu, welcher in Bombay eine englische Schule besucht hatte; auch waren mehrere Mohammedaner an Bord. Krapf erzählt: Als ich einem mohammedanischen Scheich von Lamu die runde Gestalt der Erde und ihre Bewegung um die Sonne zu beweisen suchte, wurde der Scheich sehr unwillig und warnte die Passagiere vor solchen Lehren, welche dem Koran widersprechen. Der Hindu, der iu Bombay etwas Geographie gelernt hatte, trat auf meine Seite nnd sagte zu dem Scheich: der Franke kann seine Sätze be weisen, aber Ihr wißt nichts dagegen einzuwenden, als daß sie eben dem Koran widersprechen. Der Scheich setzte sich zu den Passa gieren und unterhielt sie mit folgenden Fabeln: 1) Im Norden der Erde gebe es ein Baher-el-Tnlemat, d. h. ein Meer der Finsterniß, weil am Ende der Erde beständige Fin sterniß sei, und weder Sonne noch Mond dort gesehen werden, und die Sterne an einander schlagen. Es seien dort ungeheure Wal fische, welche die größten Schiffe umstürzen. Die Franken gehen dorthin, um Gold und Silber im Wasser zu suchen. Dorthin komme das viele Geld der Europäer, welche Esel und Pferde vor die Wall fische werfen, damit sie ihre Schiffe nicht Umstürzen. 2) Es gebe drei Wunder der Welt, welche von allen guten Mohammedanern geglaubt werden. Erstlich die Mnnara-el-Js- kandaria, d. h. die Minarete von Alexandrien, welche sehr hoch seien und auf ihrer Spitze Kanonen haben, die bei einer An näherung von Schiffen von selbst losgehen; zweitens die Mesdschid- el-Banuamai (die Moschee von Banumaia, welche jetzt zerstört sei), welche 300 Thore gehabt habe, die sich alle selbst öffneten, nach dem ein Thor geöffnet war; drittens El-Schagir-el-Hindie (der