Die Expeditionen Burton's und Speke's von Zanzibar bis zum Tanganyika- und Nyanza-See Forschungsreisen in Arabien und Ost-Afrika nach den Entdeckungen von Burton, Speke, Krapf, Rebmann, Erhardt und anderen
Titel
Die Expeditionen Burton's und Speke's von Zanzibar bis zum Tanganyika- und Nyanza-See
Untertitel
Rebmann's Wanderung nach Dschagga und Krapf's Reisen im äquatorialen Ostafrika und Abessinien
sie ganz nahe der Küste und über Felsen und Sandbänke hinweg fahren können. Von Takannga ab nach Süden hin ist das Gestade sehr niedrig, wie überhaupt vom Dschob bis nach Malindi; es er hebt sich im Allgemeinen nur 20 bis 30 Fuß und zieht sich einige Wegstunden ins Innere, wo dann Hügel von 800 bis 1200 Fuß Höhe sich erheben. Jene eigentliche Gestadeleiste wird zumeist vou Suahelis bewohnt, welche Reis, Mais, Hirse, Cassia nnd rothen Pfeffer bauen; das höhere Land ist im Besitz ackerbautreibender Heiden. Von Takannga bis zu den Inseln Wassin und Tanga wohnen die Wanika; südlich von ihnen die Wasegeschu, Wa- schinsi (Waschenzi) und Wasegua; westlich von den Waschinsi die Wasambara. Mombas war der nächste Punkt, welchen Krapf erreichte. Auf dieser Insel ist, seiner Meinung zufolge, der Zimmt einheimisch; verwilderte Schweine sind aus den Zeiten der Portugiesen vorhan den. Wir haben schon früher ausführliche Mittheilungen über diese Stadt gegeben. Die Einwohner treiben Handel mit den Wanika und Wakamba, nnd zuweilen geht auch eiue Karawane nach dem Gebirgslande Dschagga, um von dort Sklaven und Elfenbein zu holen. Von Mombas ging die Fahrt nach der Insel Tanga, dann an der Mündnng des Pangani vorüber, und am 7. Januar wurde Zanzibar erreicht, wo der Reisende vom englischen Consul Hamer- ton freundlich empfangen wurde und beim amerikanischen Consul Waters wohnte. Dieser wollte ihm zum Bleiben bewegen, damit er predige und unter den etwa 700 Banianen Bekehrungsversuche mache; Krapf blieb aber dem Vorsatze getreu, sein Heil unter den Gallas zu versuchen, die bis vier Grad südlich vom Aequator sich erstrecken. Ihr Land, Ormania, schien ihm ein afrikanisches Germa nia zu sein. Vom Sultan Said Said wnrde er zuvorkommend aus genommen; er erzählte ihm seine Abenteuer in Habesch und ent wickelte seine Pläne zur Bekehrung der Gallas. Der Jman machte Bedenken über die Schwierigkeit des Unternehmens geltend, ver sprach aber jegliche Unterstützung. Der Reisende blieb vom 7. Januar bis zu Anfang des März monates 1844 in Zanzibar, hörte und sah, predigte an Sonntagen für die Engländer und Amerikaner, und verkehrte viel mit Arabern, Banianen nnd Suahelis, um Erkundigungen über das Küstenland nnd das Innere einzuziehen. Dann ließ er seine Frau zurück und wollte mit einem Empfehlungsschreiben des Sultans nach Lamu