Die Expeditionen Burton's und Speke's von Zanzibar bis zum Tanganyika- und Nyanza-See Forschungsreisen in Arabien und Ost-Afrika nach den Entdeckungen von Burton, Speke, Krapf, Rebmann, Erhardt und anderen
Titel
Die Expeditionen Burton's und Speke's von Zanzibar bis zum Tanganyika- und Nyanza-See
Untertitel
Rebmann's Wanderung nach Dschagga und Krapf's Reisen im äquatorialen Ostafrika und Abessinien
Enthält einige Anstreichungen Karl Mays im Inhaltsverzeichnis und im Text
Strukturtyp
Band
Parlamentsperiode
-
Wahlperiode
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Titel
III. Burton's und Speke's Wanderung nach Fuga im Lande Usumbara, ihre Reise von Zanzibar bis zum Tanganyika-See, und Speke's Zug von Kazeh in Unyamwezi bis zum Nyanza-See
Milch in den Mund geflößt, dann das Gesicht mit einer Muschel geklopft und eine Schmähung über die andere auf die Todte ge häuft wird. Bei den Arawaken in Guyana werden die geöffneten Augen des Todtcn mit Dornen gepeitscht, man bestreicht ihm Lip pen und Wangen mit Fett und richtet bald schmähende bald freund liche Worte an ihn. Die Leute von Tumbatu siud als gute Fischer und Matrosen bekannt, und müssen ihr Trinkwasser von Zanzibar holen. , Als die Reisenden am andern Morgen auf Deck kamen, wehete ihnen statt des salzigen Seegeruchs ein kräftiger Duft vou Gewürz näglein entgegen, welchen der Landwind herüber trieb. Dieser Wohlgeruch bringt Fieber, und die Europäer geben sich große Mühe, sein Eindringen in ihre Zimmer abzuhalten. Nach zweistündiger Fahrt war das Schiff vor Zanzibar, dem großen Stapelplatze und Waarenlager Ostafrikas. Der erste An blick ist überraschend anmuthig, die ganze Landschaft grün und frisch, sie bildet entschieden einen Gegensatz zn der Dürre Arabiens nnd der Unfruchtbarkeit von Persiens Küsten. Das Schiff steuerte durch eine offene Einfahrt, welche in der Korallenmauer eine förmliche Breche bildet, in das Binneuwasser. Nun zeigten sich vereinzelte Häuser am Gestade. Dann trat ein sehr großes, noch nicht voll endetes und doch schon wieder in Trümmern liegendes Gebäude her vor; cs hatte ein Palast werden sollen, dessen Ausbau jedoch der Sultan böser Prophezeiungen wegen einstelltc. Eine halbe Stunde davon entfernt liegt das Schloß des Herrschers, ein umfangreiches, unhübsches Gebäude, in dessen Nähe eine stinkende Lagune pest bringende Dünste aushaucht. Manche Schiffe, welche vor jenem Schlosse bei Mtony Anker warfen, haben binnen wenigen Tagen die Hälfte ihrer Mannschaft am Fieber verloren. Die Reisenden betraten das Land vierzig Tage nach dem Tode des Herrschers Seyd, der ans einer Rückfahrt von Maskat nach Zanzibar gestorben war. Eben ging die Trauerzeit zu Ende, aber die Stimmung war gedrückt, weil zwischen zwei Nachfolgern des Verstorbenen keine Eintracht herrschte. Der jüngere der beiden Brü der, Seyd Mcdschid, welchem Zanzibar zugefallen war, litt an den Blattern, welche schon seit drei Jahren an der Küste von Zangue- bar viele Menschen hinweggerafft hatten; dazu kam in manchen Gegenden Düne und Hungcrsnoth. Zanzibar liegt auf 6" 9' s. Br. und 39" 14^ ö. Länge.