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zum Export nach Zanzibar, wo die deutschen Kaufleute sie mit einer Auflösung von Arsenik bestreichen lassen, damit sie keinen Schaden durch Insekten leiden. Die Amerikaner und Franzosen haben bis jetzt eine so zweckmäßige Behandlung nicht nachgeahmt. Seit 1818 werden auf Zanzibar Gewürznelken gebaut; sie kommen so gut fort und geben solchen Ertrag, daß durch sie der Zuckerbau ziemlich verdrängt und selbst das Anpflanzen der Kokos palme in den Hintergrund getreten ist. Der Handel mit Getreide ist in den Küstenstädten nicht unbedeutend. Als Nutzholz verwen det man vorzugsweise Mukanda, rothes und weißes Mangrove; der Holzhandel wird von Arabern betrieben. Die Küstenregion liefert auch Grenadilleholz, das im Lande ost mit dem wirklichen Ebenholze (viosx^ros ol>6nu8) verwechselt, und Abnns und Pingu genannt wird. Es ist nicht so spröde als jenes, härter als vitao, saugt weder Wasser noch Fett ein, nnd wird in Europa zu Mundstücken von Instrumenten nnd dergleichen gebraucht. Die Wilden bereiten daraus Pfeifenköpfe. Der Mpira oder Kautschuckbanm, elu- 8tiaa, ist in der Küstenregion sehr häufig, seither aber uoch nicht nach Gebühr benützt worden. Eben daselbst wächst auch ein bemer- kenswcrtherBaum, welcher gleichfalls aufMadagaskar vorkommt; ans Einschnitten in die Rinde quillt ein Saft, welcher sich bis zur Kon sistenz weicher Seife verdichtet und mit dem indischen Kokain Aehn- lichkeit hat. Die Araber nennen dieses Erzeugniß Kanya, und essen dasselbe, weil es „den Leib feucht macht", legen es in ge schmolzenem Zustande auf schadhafte Gliedmaßen, und reiben die Haut damit ein. Die Färberflechte, Orseille, ist an der ganzen Ostküste in großer Menge vorhanden. Die Kaurimuscheln, von den Suaheli Chete, im Innern Simbi genannt, werden an verschiedenen Punkten des Gestades vom Ras Hasun bis nach Mozambique hinab gefunden, und von mo hammedanischen Kleinhändlern ausgekauft, denn der Baniane, der keinen Anstand nimmt, mit Elfenbein zn handeln, hat eine religiöse Bedenklichkeit gegen diese Chpräamuschel. Beim Einhandeln erhält der, welcher sie gesammelt hat, für jedes Maaß Kauris ein eben so großes Maaß voll Durra; Geld wird beim Einkauf dieser Muscheln nicht gebraucht. Von Zanzibar gehen die Kauris nach zwei ganz verschiedenen Richtungen. Da sie in den Gegenden nördlich vom „Lande des Mondes" das Umlaufsmittel bilden nnd in Unyam- wezi als Zierrath beliebt sind, so nehmen gewöhnlich die Träger,