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414 Dic Kopalgräbercicn. Hörner, Hornvieh, Häute, Hörner, Getreide, Holz und Kauries. Dazu kommen noch Sklaven, über welche schon früher ausführlich geredet wurde. Auch von Wachs und Honig, Orseille, Faserstoffe und Gummata könnte diese Gegend in beträchtlicher Menge liefern. Der ostafrikanische Kopal, welcher vorzugsweise von Zanzibar aus in den großen Handel kommt, ist von der gleichnamigen Waare der mexikanischen Westküste und dem neuseeländischen Cowat wesent lich verschieden. Den Kopalbaum nennen die Araber Schadschar el sandarus, (nach dem indischen Schhandarns), die Wasawaheli Msandarusi, die Wazaramo und andere Stämme im Küstenlande Mnangu. Er kommt auch auf der Insel Zanzibar und dem gegen überliegenden Festlande vor; Burton sah ihn bei MombaS, Saa- dani, Mn'hönyera und bei Mzegera in Uzaramo, und hörte, daß er auch in der Ilmgegend von Baganovo, Mbuamadschi und Kilwa gefnnden werde. Er ist nicht, wie Manche behauptet haben, ein strauchartiges Dorngewächs, denn es giebt Stämme von solcher Höhe, daß man sechszig Fuß lange Kähne daraus verfertigt hat, uud daß ein einziger Stamm zur Kolschwinne einer Brigg genügend war. Durchschnittlich hat er aber nur eine Höhe von etwa 30 Fuß, und über der Wurzel einen Umfang von 5 bis 6 Fuß. Die Rinde ist weich, die unteren Aeste kann man mit der Hand erreichen, und oft erhebt sich der Baum aus einer kreisförmigen Umzäunung dich ten Gebüsches. Der Stamm hebt sich wegen seiner gelblich-weißen Farbe von der im Allgemeinen sehr dunkeln afrikanischen Wald vegetation scharf ab; aus ihm schwitzen Flecken rohen Gummis hervor, mit welchem er gleichsam besprenkelt ist, und das in Stücken auch am Boden zerstreut umherliegt. In diesem Baume halten sich viele Ameisen auf, namentlich halb durchsichtige ingwerbraune, deren Biß einen höchst empfindlichen Schmerz verursacht; die Ein geborenen nennen daher dieses lästige Thier: „siedendes Wasser", Madschi moto. Das Kopalholz ist gelblich, durch die Politur wird es honigbraun, hat hübsche Masern nnd wird zu Thürfüllungen bc- uützt. Die kleineren sehr biegsamen Zweige geben gute Karbat schen. Jetzt wächst der Kopalbaum vorzugsweise iu den aufge- schwemmten Ebenen am Meere und aus dem ältern Ufer des Oceans, er reicht nicht tief landein und ist im eigentlichen Innern unbe kannt. Das Kopalgummi wird von den Arabern und Hindus San darus genannt; diese fremde Benennung haben auch die Suaheli