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12 Aufnahme der ostafrikanischen Küste. und unterstützten ihn als Bundesgenossen. Dadurch wurde sein Ansehen nnd seine Macht in den Angen der Eingeborenen wesent lich gesteigert; gegen einen Herrscher, der so gewaltige Verbündete hat, wäre jede Auflehnung hoffnungslos. Es liegt im Handels interesse der Europäer und der Amerikaner, daß die Ostküste Afri kas unter Einem Gebieter stehe, weil mit einem solchen sich leichter verkehren nnd ein Abkommen treffen läßt, als mit einer größeren Anzahl kleiner unabhängiger Staaten, die ohnehin, nach alter Lan desart, mit einander in Streit geratben, den Handel beeinträchtigen und allerlei politischen Ränken nnd Einflüssen ausgesetzt sein würden. Im Jahre 1840 erklärte Said Said die Stadt Zanzibar zu seiner Hauptresidenz; die fremden Mächte beglaubigten Eonsuln bei ihm, der Handel gewann an Ausdehnung nnd das Land gedieh. Said Said starb 1856 und in seinen afrikanischen Besitzungen folgte ihm einer von seinen Söhnen, Medschid; ein anderer herrscht in Maskat. Die ostafrikanischen Gestade wurden schon zn Ende des sechs zehnten Jahrhunderts von Engländern, doch nur selten und vor übergehend, besucht. Zuerst erschien 1591 Capitain Lancaster, als Vorläufer - für andere Seefahrer seines Volkes, im indischen Ocean und berührte auch Zanzibar; in den Jahren 1688 bis I723 trieb Capitain Alexander Hamilton Handel an der Küste. Doch waren diese Unternehmungen von nnr geringer Bedentnng. Etwa ein Jahrhundert nach Hamilton, 1788 und 1789, machte Bissell im Auftrage der britischen Regierung astronomische Beobachtungen auf Zanzibar; Salt, der seine Reise in Abessinien ausführlich be schrieben hat, gab auch eine Schilderung der portugiesischen Nieder lassungen in Ostafrika, Smee nnd Hardp wurden 1811 von der Regierung zn Bombay abgeschickt, um die Gegend von Kiloa insbesondere, die Ostküste im Allgemeinen zu erforschen; Fairfax Moresby nahm 1822 den Hafen von Zanzibar auf und gab werthvolle Schifffahrtsberichte. Nach ihm kam Capitain Owen mit den weiter oben schon erwähnten Kriegsschiffen Leven und Barracouta nnd einem Offizierstabe, nm in den Jahren 1822 bis 1826 die ganze ostafrikanische Küste mit ihren Häfen hydrographisch anfzunehmcn. Zwanzig Jahre später besuchte Capitain Christo pher mit der Kriegsbrigg Tigris die Häfen Kiloa, Zanzibar, Mom- bas, Brava, Marka, Gulwen, Makdischu, und gab Kunde von dem Webbe Ganana oder Schebayli, welchen er unrichtig als Haines-