Volltext Seite (XML)
in Gefahr. Meilenweit läuft er vor einer solchen fort, wenn er sich von ihr bedroht glaubt, aber unterwegs wird er seine Pfeife an ein leckes Pulverfaß binden und Tabak rauchen. Musa, der in dische Kaufmann in Kazeh, lag am Boden, wollte schmauchen, war aber viel zu trag, um sich eine Pfeife herbeizuholen; er schlug die Pfanne seiner Muskete auf, schüttete Tabak hinein, zündete ihn an, zog den Qualm ein, das Gewehr ging los nnd tödtete ihn. Der Sklav stiehlt instinctmäßig wie eine Elster; beim Fürsten von Zanzibar wurde einmal einem europäischen Offizier während der Tafel das Gold von der Schärpe gestohlen. Der Herr giebt dem Sklaven Kleider, aber dieser trägt sie jn den Bazar, verpfändet oder verkauft sie, und geht halb nackt. Sein Hang zu berauschen den Getränken und Ausschweifung mit Weibern ist groß, nnd er greift zn allen Mitteln, nm denselben zu befriedigen. Jn der Skla verei wird er noch viel liederlicher, als er schon in seiner WUdniß war, er lernt neue Laster und Schandthaten, das viehische Wesen des schwarzen Barbaren nimmt Schlechtes von der Halbcivilisation an. Bei Mondschein wird in Zanzibar der Tamtam geschlagen und ans einer schrillenden Pfeife gepfiffen; dieser Musik widerstehen die Schwarzen nicht, und cs ist dann unmöglich, sie im Hause zu halten. Männer und Weiber stürmen binaus, tanzen, heulen, sind glücklich, und am Ende giebt es die wildeste Orgie. Der verstorbene Fürst von Zanzibar verbot aus Rücksichten der Schicklichkeit dergleichen Tänze, Npoma. Niemand verläßt sich ans die Treue eines Sklaven. Die Somal gewinnen im Auslande einen ganz andern Ge- müthöstrich und werden aufgeweckt und heiter, während sie in ihrer Heimath düster und trübsinnig erscheinen. Aehnlich verhält eö sich mit dein ostafrikanischen Schwarzen, sobald er von Zanzibar fort über die See hinweg in andere ihm völlig fremde Gegenden ge bracht wird; er streift dann Einiges von seinem mürrischen Wesen ab. und bekommt eine Art von Respect vor höher gestellten Leuten. So ist „Sidi Mobarek" als Arbeiter am Bord der indischen Dampfer gern gesehen, und weiß sich auch in seiner Weise geltend zu machen. Sidi Mobarek fühlt sich frei, nnd ist mit sich und seiner Umgebung zufrieden. Aber man trauet 'ihm doch nicht ganz; die Perser und andere Asiaten nehmen auf weiten nnd gefährlichen Reisen alle mal so viele Weiße mit, daß sie von Seiten der schwarzen Begleitung nichts mehr zu besorgen brauchen; sie wissen, daß der Schwarze seltsame nnd bedenkliche Einfälle hat, und ein blutdürstiger, ver-