Die Expeditionen Burton's und Speke's von Zanzibar bis zum Tanganyika- und Nyanza-See Forschungsreisen in Arabien und Ost-Afrika nach den Entdeckungen von Burton, Speke, Krapf, Rebmann, Erhardt und anderen
Titel
Die Expeditionen Burton's und Speke's von Zanzibar bis zum Tanganyika- und Nyanza-See
Untertitel
Rebmann's Wanderung nach Dschagga und Krapf's Reisen im äquatorialen Ostafrika und Abessinien
Enthält einige Anstreichungen Karl Mays im Inhaltsverzeichnis und im Text
Strukturtyp
Band
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Titel
III. Burton's und Speke's Wanderung nach Fuga im Lande Usumbara, ihre Reise von Zanzibar bis zum Tanganyika-See, und Speke's Zug von Kazeh in Unyamwezi bis zum Nyanza-See
Alters her bekannt ist, sie machen nämlich einen Einschnitt über der Nase zwischen den Augenbrauen nnd bringen dort die Impfe ins Blut. Heilmittel gegen die Pocken kennt man nicht. Eine mildere Form, Schurua, gleicht unseren europäischen Windpocken; gegen diese wendet man Kaltwasserbäder an, nnd beschmiert den ganzen Leib mit Okererde. Als die arabischen Kaufleute aus Uny- anyembe zuerst nach Karagwah kamen, richtete dort die Pest, Tann, große Verheerungen an. Bei dieser Krankheit zeigten sich Bubonen unter den Achselhöhlen, brennender Durst und rascher Verlauf, also baldiger Tod. Auf der Insel Zanzibar und an der Küste war im Anfänge des Jahres 1859 die Cholera sehr heftig, sie reichte von Maskat und Ostarabien bis ins afrikanische Gestadeland, drang aber nicht ins Innere vor. Die Fremden leiden in Ostafrika an Durchfällen nnd anderen Störungen, welche das Fieber im Gefolge hat; wenige bleiben frei von Hämorrhoiden, die auch in Aegypten eine Plage sind, und in Unyamwezi sind mit ihnen Koliken und Nabelschmerzen verbunden. Durch die kalten Winde entstehen Rheumatismen und rheumatische Fieber oder Influenza, und beim Zuge durch das Hochland müssen die Karawanenleute auf Entzündung der Lungen und des Brustfells gefaßt sein. Indische und arabische Ansiedler an der Küste bekom men weiße Aussatzflecken auf der Haut und wenden dagegen ver schiedene Salben an. Im Innern wird der Reisende vom Scharbock auch dann heimgesucht, wenn er vollauf Gemüse nnd frisches Fleisch hat und nasse Kälte vermeidet. Man hat am vbern Nil dasselbe bemerkt; selbst in den trockenen Gegenden westwärts vom Rothen Meere sind Europäer vom Scorbut ergriffen worden, und den por tugiesischen Offizieren, welche Usinda im Kasembe-Gebiet erforschten, ist es nicht besser ergangen. Unter den Eingeborenen sind Nabelbrüche und Vorfälle sehr gemein; den letzteren behandelt man mit gepulvertem Bhang, (Hanf,) der mit Ghibutter versetzt wird. Anch der Kihindu-hindu, arabisch Sara, der fallenden Sucht, sind sie unterworfen; ihrer Behauptung zu Folge läßt sie sich durch Mark aus Rhinocerosbeinen heilen. Unter den verschiedenen Anfällen und Zuckungen fürchten sie am meisten die Kichyoma chioma, d. h. das „kleine Eisen." Der Aus druck bezeichnet sehr gut die schmerzhaften Krämpfe, Stiche nnd das Gliederreißen; an dieser Krankheit sterben viele, nnd man hält die Unglücklichen für besessen. Wahnsinn und Blödsinn kommen nicht selten