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Uropua abbiegen, sich mit der Kette berühren, welche die nördlichen negroiden Völker des islamisirtcn Afrika von den Negern im Süden trennt nnd, wie Denham nnd Clapperton sagen, vom Volke als Dschebel Knmr, Dschebel Kamar, Mondgebirge, bezeichnet wird. Die hohen bewaldeten Hügel von Karagwah ziehen eine nickt unbeträchtliche Menge von Feuchtigkeit an. Der langdanernde sehr feuchte Monsun dauert sieben bis acht, der Sommer nur vier oder fünf Monate. Die kleine Regenzeit (Vuli) beginnt, wie in Zan zibar, mit dem Neyruz (29. August) und dauert mit geringer Un terbrechung, bis der Masika einsetzt, der in Karagwah vom Oktober bis Mai oder Jnni anhält. Die vorherrschenden Winde sind, wie in Unyamwezi, der Kaskazi oder Nord und Nordost, welcher bei sehr star kem Regenfalle in den Kosi, West und Südwest, umschlägt. Donner und Blitz sind häufig; die Zeit der Aussaat beginnt, wie zu Msene und in Udschidschi, mit dem Vnsi; nachdem man den Boden sorg fältig mit Hacken umgewühlt hat, bestellt man ihn mit Mais und Hirse, Voandzeia und anderen Hülsenfrüchtcn. Reis kennt man nicht, das Hauptgetreide ist Durra, die im Osten gesäet wird, damit sie gleich die Novemberregen bekomme; sie soll im Gebirge nur kurze Stengel treiben und ihr röthliches Korn nicht besonders schmackhaft sein. Aus diesem bereitet man Pvmbe; aus dem Pisang, der sehr häufig ist, wird der Mawawein verfertigt. Ob eiue kleine wilde Kaffebohne, Mwami, in Karagwah wächst oder aus nördlicheren Ge- ' gendcn dorthin eingeführt wirb, ist noch nicht ermittelt worden. Sie ist, weil wild, etwas verbuttet, nicht entwickelt und kaum stärker als ein großer Nadelknopf. Man trinkt keinen Aufguß davon, son dern wirft die unreife Beere in heißes Wasser, damit sie nicht ver faule oder allzurasch trockene; dann bekommt die Hülse eine dun kelbraune Farbe. Die Landeseinwohner kanen diese Beere, wie an dere Völker den Tabak, und man reicht jedem Gast eine Hand voll. Den Arabern zufolge hat sie, gleich dem Kischr in Jemen, stimulirende Eigenschaften, nimmt den Kopf ein, erhält wach und munter, macht das Wasser süß und angenehm von Geschmack, giebt ein erfrischendes Getränk, erinnert aber nicht an den Aufguß der Mokkabohne. In Karagwah kauft mau ein Kubaba, also ein bis zwei Pfnnd dieser Beere, sür ein Khete Glaskorallen; in Kazeh und Msene, wohin manchmal Partien durch Karawanen gebracht werden, ist der Preis unbestimmt. Ein anderes Erzengniß jener Gegenden