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278 Die Rückreise nach Hnyannembe. Blitz mit einander ab; nach dem 5. Juni verschwanden die drohen den Wolken, der Thau war weniger heftig, das Wetter wurde klar und heiß, nur fegte manchmal ein rauher und kalter Ostwind in die warmen Lüfte hinein und verursachte Krankheiten. Am 29. Mai wurde bei Uyouwa, einem kleinen Dorfe bei Wabuha gerastet. Diese Leute hatten schon süße Kartoffeln geerntet. Bon da führte der Weg über Hügel, sumpfige Zwischeuthäler, Bäche mit dunkelem Wasser, durch Gras und Gestrüpp, über Flächen, wo wilder Pfeil wurz, Akazien, Bambus und hin und wieder auch Palmyrapalmeu standen. Am 1. Juni wurde der Rusugi bei der obern, Parugercro-, Fuhrt überschritten, und auf die bisher regelmäßige Abwechselung von Hügel und Sumpfgrund folgte nun ein trockener, steiniger und mit Dornpflanzen bestandener Abhang nach Osten hin. Bei einem Salzplatze, wo eine Stunde Halt gemacht wurde, entliefen wieder einige Lente, und manche Sklaven ergriffen die Flucht. Auch ereig nete sich eine ächt afrikanische Gräuelthat. Der Kirangozi oder Mnyamweziführer, welcher die Expedition von der Küste herauf be gleitet hatte, blieb zurück, weil eine von ihm gekaufte Sklavin wunde Füße bekommen hatte und nicht vorwärts konnte. Da schlug er ihr den Kopf ab, damit kein Anderer von ihr profitire. Der ochsen- köpfige Mabrnki hatte einen Knaben von etwa sechs Jahren gekauft, der längere Zeit tapfer neben den Trägern herlief und dabei eine Haut, die ihm als Decke diente, und einen mit Wasser gefüllten Kürbis trug. Anfangs hatte sein mürrischer Gebieter ihn gut be handelt, wenn der Kleine müde war, ihn auf den Rücken genommen, bald nachher prügelte er das unglückliche Kind so arg, daß Burton ihm dasselbe vorläufig wegnahm und einem seiner indischen Diener anvertrauete. Die unverschämten Träger verlangten unterwegs hohem Lohn, und Burton mußte sie mit seinem Säbel zur Bcruunst brin- geu. „Sie machten eine Stunde lang Rast, um ihre süßen Kartof feln zu kochen; wenn aber ich einmal einen Halt von fünf Minuten verlangte, oder ein paar Schritte weiter vorwärts wollte, geberdeten sie sich wie halb toll. Sie schrieen, lärmten, waren so ungebunden, unverschämt, zudringlich und mürrisch, und dabei so habgierig, wie nur irgend ein anderes Specimen vom Genus livmo, Species Afri canus, das ich jemals gesehen habe; selbst die „Söhne des Was sers" in den Schiffen von Udschidschi waren nicht so arg. Aber ein Reisender wird in diesen Ländern nicht weit kommen, wenn er nicht auch ein so rohes Material zu verwenden weiß."