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kaufte ihnen Elfenbein, Sklaven und etwas Kupfer aus Katata oder Katanga, einer Landschaft, die fünfzehn Märsche nordwestlich von Usinda liegt, der nun wohlbekannten Hauptstadt des großen Häupt lings Kasembe. Der Großvater des gegenwärtigen Kasembe, der „Vicekönig" des Landes, welches südwestlich vom Tanganyika liegt, und Lehnsträger des Muata ya Nvo, Souverains von Uropua, wurde zuerst 1788—99 von dem portugiesischen Doctor Lacerda be sucht, der als Gouverneur von Rios de Sena am Zambcsi einen Ausflng in diese bisher unbekannte Region machte. Lacerda blieb dort neun Monate, starb im Lande des Kasembe, und so erfuhr man weder den Namen noch die Lage dieser afrikanischen Haupt stadt. Der erstere wurde durch die vom Major Monteiro und Hauptmann Gamitto 1831—32 unternommene Reise bekannt. Er lautet Luceuda oder Luenda, und die Araber sprechen Usenda. Ihnen zufolge starb derjenige Kasembe, welchen 1831 die Portu giesen besucht hatten, im Jahre 1837, und ihm folgte sein Sohn, der jetzige Häuptling, der als ein Mann von mittleren Jahren mit ziemlich Heller Hautfarbe beschrieben wird. Er trägt eine Surate- kappe, seidenes Gewand und verzierten Lendenschurz; sein Reich thum ist beträchtlich und besteht in Kupfer, Elfenbein, Sklaven, Zeug, allerlei Geräth, Musketen nnd Schießpulver. Es heißt, er habe viele Araber, wahrscheinlich Mischlinge, um sich, die er sehr ehre; das Kisawaheli diene als vermittelnde Sprache. Der Kasembe hat für seine Person viele Frauen, aber ein Unterthan darf nur eine einzige Frau haben. Ehebrecher werden derart mit dem Tobe bestraft, daß man ihnen beide Augen ausquetscht. Auf der Handelsstraße, welche durch Uruwwa führt, bestehen die Karawanen nnr ans Sklaven, welche den Kaufleuten zugehörcn; die Stämme am See kann man zum Lasttrageu nicht bewegen, und die Wanyamwezi haben eine große Furcht vor dem Wasser und gehen niemals weiter als bis Udschidschi. Südlich von Uguhha wohnt der nicht zahlreiche Stamm der Wathembue, deren Gebiet (Uthembue) man von Kawele aus er blickt. Nebcu ihnen Hansen die Wakadete, deren Land die Ara ber als Awwal Marungn, d. h. nördliche Gränze von Marungu, bezeichnen. Marungu ist eine der bedeutendsteu Landschaften am See. Ein alter Kaufmann ans Oman, der einst an der Küste Schiffbrnch litt, verweilte dort fünf Monate; er theilte mit, daß