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232 Pfl.mzcnwuchö in Uksckikschi. rohr, Tabak und Baumwolle kann man auf dem Bazar in jeder größern Ortschaft kaufen. Von großer Bedeutung ist die Oelpalme rind der Pisangbaum. Dieser, Mdizi genannt, ist offenbar in dieser Gegend einheimisch; in manchen Gegenden, z. B. Usumbara, Ka- ragwah und Uganda, bildet seine Frucht das Hauptuahrnngsmittel, in dem Hügellande giebt es nicht weniger als zwölf Varietäten, nnd nicht selten bildet ein einzelner Büschel volle Ladung für einen Trä ger. Der Baum wächst auch auf der Insel Zanzibar und an der Küste, bei Khutu da wo das Alluvialthal beginnt; aber die beste Frucht liefert er unter der Pflege der Araber zu Unyanyembe, wo sie freilich auch noch grob und nicht besonders schmackhaft ist. Am See wird eine Varietät als Mikvno thembu, d. h. Elephantenhaud, bezeichnet; sie ist größer als der sogenante Roßpisang in Indien. Die Oelpalme, llllaeis ^uineeusis, hier Mschikischi genannt, wächst auf den Inseln Zanzibar und Pemba; in den Gebirgen von Usa- gara ist sie schon seltener, aber hier tritt sie, namentlich am Tan- ganvika-See, ohne Anbau oder Pflege, freiwillig auf, bildet schat tige Haine, reicht aber nicht weit ins Innere, sondern bleibt ganz in der Nähe der Küste. Die hellgelbe Frucht mit der dunkelpur- purnen Spitze hat eiueu ekelerregenden Geschmack, wird aber von den Eingeborenen gegessen, und das Mawesi, Palmöl, welches man in sehr kunstloser Weise auspreßt, bildet eine belangreiche Handels- waare. Der Preis stellt sich für fünfunddreißig Pfund Oel auf ein Doti weißen Balunwollenzeuges, doch verlange» die Leute von den Karawanen zumeist Salz sür Oel. Trotz seines unangenehmen Ge schmackes wird es beim Kochen gebraucht und ein anderes Lampen fett kennt man nicht. Man zapft die Palme an und bereitet aus dem Saft ein sehr berauschendes Getränk, das in großer Menge getrunken wird. In dieser Region ist jeder Mann auch Jäger, und man ver zehrt Fleisch aller Art, von der weißen Ameise und von Elephanteu. Diese letzteren findet man in den Bambusgebüschen am See in Menge, aber die Massen Elfenbein, die auf den Markt nach Ud- schidschi kommen, werden zum Theil aus beträchtlicher Ferne herge bracht. In allen Gewässern trifft man Hippopotamus und Kro kodil und auf deu Ebenen wilde Büffel. Die Hväncn und die halbwilden Pariahnnde machen sich durch ihre Raubsucht iu sehr unangeuehmer Weise lästig; die letzteren hört man nur selten bellen. In den Hütten halten sich die graue Ratte und die Moschusratte